Gott, du bist wie ein ‚Vater‘, bei dir bin ich geborgen, du trägst mich, du weißt um mich, du liebst mich. Ich bin dein Kind. Dein Geist bewirkt, dass ich zu dir VATER, lieber ABBA sagen kann. In diesem Geist erfahre ich mich frei und geliebt.
Ich werde ruhig und bete wiederholend: „Komm Heiliger Geist, komm…
Ich finde mich an einem Platz und in einer Haltung ein, die mir hilft, ruhig und aufmerksam einige Zeit da zu sein.
Ich werde ruhiger und nehme mich wahr, wie ich jetzt da bin.
Ich nehme meinen Atem wahr, wie er kommt und geht und wiederkommt – ganz von allein.
Ich lasse Gedanken, Gefühle und Bilder kommen – und wieder gehen.
Was ist gegenwärtig in mir und bei mir los?
Was beschäftigt mich zurzeit?
Wonach sehne ich mich?
Was wünsche, ersehne ich mir für die Zeit der Exerzitien im Alltag?
Ich bringe vor Gott, was in mir da ist und was ich ersehne.
Ich nehme mir dafür einige Minuten Zeit.
Ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf meinen Atem, nehme wahr, wie er kommt und geht und wiederkommt.
Ich spreche innerlich im Atemrhythmus „Atme in mir – du Heiliger Geist“
Ich nehme wahr, wie sich das Gebet an meinen Ein- und Aus-Atem legt und wie es von selbst in mir atmet und betet, ohne dass ich es willentlich lenke.
Nach ein paar Minuten beende ich die Übung mit einem tiefen Atemzug.
Gebet
Gott und Vater,
du schenkst mir den Atem als Quelle des Lebens.
Du gibst mir deinen Heiligen Geist,
der mich öffnet für dich.
Lass mich ganz da sein und
bereit für dein Wirken in mir.
Ich werde ruhig und bete wiederholend: „Komm Heiliger Geist, komm…
Denn die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, so dass ihr immer noch Furcht haben müsstet, sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen:
Abba, Vater! Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.
• ich lese den Text einige Male
• ich unterstreiche die Wörter, die mir besonders aufgefallen sind
• ich wiederhole diese Wörter laut oder leise und lasse sie in mir nachklingen
• ich mache mir Notizen
Gedanken dazu
Paulus schreibt im Brief an die Römer, dass wir ‚Kinder Gottes‘ sind. In der Taufe wurde auch mir der Geist der Kindschaft geschenkt. Ich mache mir bewusst, dass
ich zu Gott gehöre wie ein Kind zum Vater, zur Familie gehört. Gott ist mir Vater. Jesus selbst hat dies verkündet: „Ich gehe zu meinem Vater und zu eurem Vater“
Er hat mich beten gelehrt mit den Worten: „Vater unser, Abba, lieber Vater!“ Gottes Geist lässt mich das immer mehr erkennen. Er hilft mir in diese Gott-Vater-
Beziehung hinein zu wachsen und daraus zu leben.
• Was bedeutet diese ‚Kindschaft Gottes‘ für mich?
• Wie wirkt sie sich in meinem Leben aus?
Gebet
Heiliger Geist, du bist lebendig in mir.
Du schenkst mir die Gewissheit,
dass Gott mein Vater ist
und ich zu ihm gehöre.
Lass mich lernen,
aus ganzem Herzen
ABBA — lieber Vater sagen
und lass mich aus dieser Kindschaft leben.
Ich werde ruhig und bete wiederholend: „Komm Heiliger Geist, komm…
Apg 8, 26 – 39
Ein Engel des Herrn sagte zu Philippus: Steh auf und geh nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt! Sie führt durch eine einsame Gegend. Und er stand auf und ging. Und siehe, da war ein Äthiopier, ein Kämmerer, Hofbeamter der Kandake, der Königin der Äthiopier, der über ihrer ganzen Schatzkammer stand. Dieser war gekommen, um in Jerusalem anzubeten, und fuhr jetzt heimwärts. Er saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Und der Geist sagte zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen! Philippus lief hin und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen. Da sagte er: Verstehst du auch, was du liest? Jener antwortete: Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet? Und er bat den Philippus, einzusteigen und neben ihm Platz zu nehmen… Da tat Philippus seinen Mund auf und ausgehend von diesem Schriftwort verkündete er ihm das Evangelium von Jesus. Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der Kämmerer: Siehe, hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg? Er ließ den Wagen halten und beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn nicht mehr und er zog voll Freude auf seinem Weg weiter.
• Ich lese den Text und stelle mir die Szene mit allen Sinnen vor.
• Was sehe ich? Was höre ich?
• Was spricht mich besonders an?
• Wo nehme ich das konkrete Wirken des Heiligen Geistes wahr?
• Ich mache mir Notizen
Gedanken dazu
Der Geist Gottes führt den Philippus zum Kämmerer. Dieser ist zwar kein gläubiger Jude, aber er war zum Gebet im Tempel in Jerusalem. Auf der Rückfahrt liest er in der Schrift. Der Text, den er im Buch Jesaja liest, berührt sein Herz. Er kann ihn aber nicht verstehen. Philippus erklärt ihm diese Stelle und verkündet ihm die Botschaft Jesu. Der Kämmerer erkennt geistesgegenwärtig die Möglichkeit, sich nun taufen zu lassen. Erfüllt von Freude fährt er allein weiter. Wann und wo erzähle ich Menschen von der Botschaft Jesu?
• Wann habe ich die Erfahrung gemacht, dass mir jemand die Heilige Schrift,
das Wort Gottes erklärt hat und
Gebet
Gott, du führst Menschen
in deinem Geist zusammen.
Dein Geist ist gegenwärtig,
wenn ich Dein Wort höre.
Du öffnest mich für deine Wahrheit,
schenkst mir neue Erkenntnis
und erfüllst mich mit Freude.
Ich werde ruhig und bete wiederholend: „Komm Heiliger Geist, komm…
Vor mehr als 20 Jahren hatte ich einen schweren Verkehrsunfall. Ich war mit meinem Auto bei Glatteis von der Fahrbahn abgekommen und überschlug mich mehrmals. Obwohl ich mich selbst aus dem Auto befreien und Hilfe organisieren konnte, war da eine innere Stimme, eine tiefe Ahnung in mir, mich so bedächtig wie möglich zu bewegen. Wie sich herausstellen sollte, war dies meine Rettung! Bis heute glaube ich mein Leben dieser inneren Stimme oder auch dem Geist Gottes zu verdanken, der mich in eine Gegenwärtigkeit geholt hat, wie ich sie nicht wieder erlebt habe.
• Ich lasse diese Erzählung auf mich wirken.
• Ich frage mich, ob ich selber ähnliche Erfahrungen gemacht habe?
• In der Erinnerung daran lasse ich alles kommen und bringe meine Gedanken, meine Empfindungen und meinen Dank vor Gott.
Ich werde ruhig und bete wiederholend: „Komm Heiliger Geist, komm…
Ich schaue noch einmal auf diese Woche der Exerzitien im Alltag zurück.
Welcher Impuls, welcher Gedanke, welches Gebet hat mich besonders bewegt?
Was hat mir geholfen, Ruhe und Vertrauen zu finden?
Wie gelang es mir, den Heiligen Geist wirken zu lassen?
Wie habe ich ihn erfahren?
Ich lasse die vergangene Exerzitienwoche nochmals in mir da sein.