Kirche vor Ort

Frauenpilgerreise in Paris und Chartres

Redaktion am 25.06.2025

Foto: Hildegard Weileder-Wurm

Madeleine Delbrêl schreibt in einem ihrer Gedichte: „Geht hinaus in euren Tag ohne verfasste Ideen, ohne Plan von Gott, geht so auf die Begegnung mit ihm zu…“ Inspiriert von den Worten der großen Mystikerin unserer Zeit machten sich 18 Frauen, vorwiegend aus dem Bistum Passau auf nach Paris und wandelten auf den alten Pfaden großer Frauen durch die Stadt.

Orga­ni­siert wur­de die Rei­se vom Baye­ri­schen Pil­ger­bü­ro in Koope­ra­ti­on mit dem KDFB-Diö­ze­san­ver­band Pas­sau. Die Rei­se­lei­tung hat­te Frau Maria Hartl, als Geist­li­che Beglei­tung war Hil­de­gard Wei­le­der-Wurm dabei. Die Rei­se star­te­te von Pas­sau nach Mün­chen, wo wir mit dem TGV am frü­hen Nach­mit­tag Paris erreich­ten. Und los gings mit einer Stadt­rund­fahrt zu den wich­tigs­ten Sehens­wür­dig­kei­ten der fran­zö­si­schen Haupt­stadt: Opern­vier­tel, Champs- Èlysè­es, Arc de Tri­um­phe und Eiffelturm. 

Am Tag 2 mach­ten wir uns zunächst auf den Weg ins Musèe d’Orsay. Bei der Füh­rung durch das Muse­um mit Wer­ken von Manet, Matis­se, Van Gogh und vie­len ande­ren, wid­me­ten wir uns der Fra­ge wie das Frau­en­bild sich im Lau­fe der Zeit gewan­delt hat. Am Nach­mit­tag bega­ben wir uns auf die Spu­ren von Made­lei­ne Del­brêl (19041964). Mit dem Zug ging es nach Ivry-sur-Sei­ne, ihrem Lebens- und Wir­kungs­ort. Wir besuch­ten das Wohn­haus von Made­lei­ne, das sie zusam­men mit einer klei­nen Gemein­schaft von gleich­ge­sinn­ten Chris­tin­nen bewohnt hat. Ein Freun­des­kreis küm­mert sich heu­te noch lie­be­voll um das Erbe“ von Made­lei­ne Del­brêl. Wir erfuh­ren von ihrem gro­ßen Enga­ge­ment, mit dem sie sich um die sozi­al benach­tei­lig­ten Men­schen in dem Vor­ort von Paris küm­mer­te und lern­ten ihre selbst­ver­fass­ten Schrif­ten und Gedich­te ken­nen. Gott einen Ort sichern“ in unse­rer Welt, dort wo wir hin­ge­stellt sind, als Chris­tIn­nen leben und wir­ken, das war Made­lei­nes Beru­fung und ihr Auf­trag für uns Chris­ten heu­te. Mit einer Andacht in der Kir­che von Ivry-sur-Sei­ne ende­te ein ein­drucks­vol­ler Tag unse­rer Reise.

Am Tag 3 ver­brach­ten wir den Vor­mit­tag am Mont­mart­re, dem ehe­ma­li­gen Künst­ler­vier­tel von Paris und besich­tig­ten die Basi­li­ka Sacre-Coeur. In der Kir­che Saint Pierre, der ältes­ten Kir­che auf dem Mont­mart­re ver­brach­ten wir eine besinn­li­che Zeit mit Lie­dern aus Tai­ze. Anschlie­ßend erfreu­ten wir uns an wun­der­ba­ren Aus­bli­cken auf die Stadt mit einer Schiff­fahrt auf der Sei­ne. Am spä­ten Nach­mit­tag stand ein Besuch bei Unse­rer lie­ben Frau von Not­re-Dame“ auf dem Pro­gramm. Stau­nend und ehr­fürch­tig betra­ten wir die Kathe­dra­le, die nach dem gro­ßen Brand 2019 nun wie­der für alle Gläu­bi­gen zugäng­lich ist.

Am Tag 4 führ­te uns ein Aus­flug nach Char­tres. Hier besich­tig­ten wir die beein­dru­cken­de, hoch­go­ti­sche Kathe­dra­le mit dem berühm­ten Laby­rinth von Char­tres. Wir nah­men an einer Hei­li­gen Mes­se in der Kryp­ta teil und stimm­ten uns ein auf die Bege­hung des Laby­rinths. Es war ein beson­de­rer Moment als wir ein­zeln began­nen durch das 261 Meter lan­ge Laby­rinth aus dem frü­hen 13. Jahr­hun­dert zu schrei­ten: Es ist ein Hin und Her, ein Vor und Zurück, der Weg ver­läuft nicht gerad­li­nig, son­dern über vie­le Win­dun­gen und Kur­ven, aber er führt auf jeden Fall zum Ziel.- Die Weg­sym­bo­lik als Sinn­bild für mei­nen eige­nen Lebens­weg, an dem ich mich immer wie­der nach Gott, mei­ner Mit­te aus­rich­ten darf.-

Am Tag 5 hieß es Abschied neh­men von Paris, aber den Vor­mit­tag ver­brach­ten wir noch auf dem bekann­ten Fried­hof Père Lachai­se. Zusam­men mit einer Füh­re­rin besuch­ten wir die Grab­stät­ten von berühm­ten Per­sön­lich­kei­ten wie der Phi­lo­so­phin Heloi­se oder der Sän­ge­rin Maria Cal­las.- Nach der Füh­rung durch den Fried­hof hieß es: Au-revoir Paris“. Vom Bahn­hof Gare de l‘Est ging die Rei­se mit der Bahn über Mün­chen und Pas­sau zurück nach­hau­se. 

Neben dem anspre­chen­den, kul­tu­rel­len Pro­gramm mit wert­vol­len Infor­ma­tio­nen zu Paris durch die Rei­se­lei­te­rin Frau Maria Hartl vom baye­ri­schen Pil­ger­bü­ro mach­ten auch die spi­ri­tu­el­len Ein­hei­ten die­se Rei­se so beson­ders. Geist­li­che Rei­se­be­glei­te­rin Hil­de­gard Wei­le­der-Wurm hat­te für jeden Tag eine Andacht vor­be­rei­tet. Ein Mor­gen­lob in der Kir­che nahe dem Hotel gebe­tet, gesun­gen oder getanzt, stand jeden Tag auf dem Pro­gramm. Unver­gess­lich die Andacht in der Kir­che in Ivry-sur-Sei­ne, der Kir­che, die Made­lei­ne Del­brêl fast jeden Tag besucht hat, wo wir die Tex­te von Made­lei­ne mit unse­rem eige­nen Leben verknüpften.

Text: Hil­de­gard Weileder-Wurm

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