Am Aschermittwoch startet eine weitere Übertragungsreihe aus dem Stephansdom - bis nach Ostern. Bischof Stefan Oster äußert sich im Interview mit Bistumsblatt-Chefredakteur Wolfgang Krinninger zum Thema Gottesdienstübertragungen.
Seit einem Jahr prägt die Corona-Pandemie den Alltag. Entziehen kann sich niemand — jeder ist auf seine Art und Weise betroffen. Gerade auch die Kirchen spüren die Folgen. Gottesdienste können nur eingeschränkt und mit den jeweils aktuell geltenden Corona-Regeln gefeiert werden, Veranstaltungen müssen entfallen, das gemeinschaftliche Glaubensleben ist reduziert oder wird ins Internet verlagert. Und so werden seit Ostern 2020 auch TV-Gottesdienste angeboten. Die Gottesdienste, live aus dem Passauer Stephansdom mit Bischof Stefan Oster, werden auf Niederbayern TV und hier auf www.bistum-passau.de ausgestrahlt. Über Chancen und Grenzen des neuen Formats hat Bistumsblatt-Chefredakteur Wolfgang Krinninger mit Bischof Stefan Oster gesprochen:
Krinninger: Herr Bischof, nach Weihnachten werden nun auch in der Fasten- und Osterzeit viele Gottesdienste via Fernsehen, Radio und Internet übertragen. Was gab dafür den Ausschlag?
Oster: Wir haben uns gefragt, wie wir im Lockdown bei den Menschen sein können. Und diese Kanäle haben sich als herausragende Möglichkeit erwiesen, bei den Menschen zu sein und ihnen wenigstens auf diesem Weg die Teilnahme am Gottesdienst zu ermöglichen.
Krinninger: Wie waren die Rückmeldungen auf die bisher ausgestrahlten Gottesdienste? Was hat man daraus gelernt?
Oster: Die Rückmeldungen sind in der Regel sehr, sehr positiv. Die Menschen würdigen das Gesamtpaket: die musikalische Gestaltung, die gut ausgewählten Bilder, die wir senden, die Art der Verkündigung. Wir sind inzwischen ein eingespieltes Team, und die Menschen sind dankbar, dass sie sich irgendwie zuhause fühlen können. Sie erleben heimatliche, regionale Gefühle, weil sie ihren Bischof sehen, weil sie ihre Kirche, ihren Dom sehen – und das tut den Menschen offenbar sehr gut.