Foto: Adobe Stock
Die Kirche will Menschen zusammenführen, der Versöhnung und Gemeinschaft dienen. Doch wird ihre Botschaft in Zeiten des digitalen Umbruchs überhaupt noch gehört? Der Dogmatiker Prof. Dr. Markus Weißer von der Uni Passau erklärt, wie Glaubensvermittlung heute gelingen kann und was sicher nicht geht: salbungsvolle Phrasen, die keiner versteht.
Herr Professor Weißer, viele Menschen in unserer Leserschaft sind mit dem Glauben in analogen Zeiten groß geworden. Was verändert sich für die Kirche, wenn Glaube immer mehr im digitalen Raum kommuniziert wird?
Weißer: Für die Kommunikation des Glaubens spielt die Digitalität heute eine große Rolle und die Kirche muss diese Möglichkeiten nutzen. Sie muss aber im Blick haben, dass sich nicht alles digitalisieren lässt. Die körperliche Präsenz für arme, kranke oder ältere Menschen lässt sich in Seelsorge oder Pflege nicht auf reine Informationsvermittlung reduzieren. Dafür stehen immer schon die Sakramente: Es geht um die leibhaftig spürbare, gemeinschaftliche Begegnung mit der Liebe Gottes. Sie soll konkret greifbar werden und uns unmittelbar berühren.
Sie sprechen von einer „Kultur der Digitalität“. Was genau ist damit gemeint? Und warum ist das auch für die Dogmatik, also das Nachdenken über die Lehre der Kirche, bedeutsam?
Weißer: Der Ausdruck stammt von dem …



