
Mit dem Pontifikalamt zu Pfingsten haben die Gläubigen mit Bischof Stefan Oster SDB im Passauer Stephansdom die Geburtsstunde der Kirche gefeiert. Dieses Fest des Heiligen Geistes ist traditionell immer genau fünfzig Tage nach Ostern.
„Was für ein Auftakt für dieses Fest des Heiligen Geistes, mit dem wir erinnern: Geht hinaus in die Welt, so wie die Jünger damals hinausgingen, um den Menschen zu verkünden, dass sie ab jetzt teilhaben dürfen an diesem neuen Leben!“ Mit diesen Worten begrüßte Bischof Stefan Oster die Gläubigen, darunter viele Jugendliche und junge Erwachsene, zu Beginn des Gottesdienstes am Pfingstsonntag im Passauer Stephansdom. Mit diesem Tag – dem Fest des Heiligen Geistes – wird auch die Geburtsstunde der Kirche gefeiert, ihr „Geburtstag“. Das hat seit mehr als zweitausend Jahren bei Christinnen und Christen genau fünfzig Tage nach Ostern Tradition. Darstellungen wie eine weiße Taube, Feuerzungen, oder brausender Wind gelten als Symbole der Stärkung durch das Empfangen des Heiligen Geistes.
Der Heilige Geist, unser Trainer – und das gute Leben
In seiner Predigt ging er auf drei Punkte ein: das Pfingstfest im alten und neuen Bund, den Heiligen Geist als Trainer und das gute Leben. Zum ersten Punkt erinnerte er daran, dass mit dem Pfingstfest ursprünglich auch das Empfangen der Zehn Gebote gefeiert wurde. „Wir haben das Wort Gottes, das Gesetz empfangen, und Gott zieht mit uns durch die Zeit. Signalisiert wurde dieses Mitgehen Gottes am Tag durch die Wolkensäule und in der Nacht durch die Feuersäule. Das war gewissermaßen die Wohnung Gottes unter den Menschen.“ Durch Taufe und Firmung seien auch wir dazu berufen, Tempel Gottes zu sein, so der Bischof, ebenso wie die Apostel, die durch das Herabkommen des Heiligen Geistes eine unfassbare Wandlung erfahren hätten. „Sie werden fähig, ihr Leben für Jesus zu geben, erfüllt von der Kraft Gottes, erfüllt vom Heiligen Geist.“
Ihn könne man auch als Trainer ansehen, so Bischof Oster. „Der Heilige Geist will den Fokus: ‚Ich will, dass du ein neuer Mensch wirst, der anders unterwegs ist als durchschnittliche Menschen unterwegs sind.‘ (…) Er will uns fokussieren auf das, dass wir liebende Menschen werden.“ In dem wir mit Jesus unterwegs sind, wolle der Heilige Geist uns schließlich zu einem guten Leben führen. „Das will der Herr! Das ist das gute Leben, der Friede, der kommt, wenn wir mit ihm unterwegs sind. Die Freude, die sich einstellt, weil wir ihn kennen.“ Er schloss mit dem Pfingstgebet: „Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen. Und so erneuerst du das Antlitz der Erde.“
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
In den Fürbitten wurde auch den Opfern des Familiendramas am Abend zuvor in Passau gedacht, bei dem einige Menschen verletzt wurden.
„Hilf den Verletzten. Steh ihnen bei und lass sie Heilung erfahren. Stille die Wunden, die aufgebrochen sind. Lass Frieden werden, wo Unfriede herrscht.”
Die Passauer Telefonseelsorge für Hilfesuchende
Musikalisch feierlich gestaltet wurde der Gottesdienst von Solisten, Domchor und Domorchester unter der Leitung von Andreas Unterguggenberger und Domorganist Ludwig Ruckdeschel. Gesungen wurde die Messe in G‑Dur von Christopher Tambling.
Pfingstfest auf dem Domplatz
Im Anschluss an den Pontifikalgottesdienst wurde auch dieses Jahr wieder auf den Domplatz und in die HOME Base Passau zum Pfingstfest eingeladen. Dieser Empfang mit Verköstigung war – zusammen mit dem anschließenden Nachmittagsprogramm – der Abschluss des diesjährigen zweitägigen Pfingstfests vom 7./8. Juni. Veranstaltet wurde es bereits zum vierten Mal in Passau von der Katholischen Studentengemeinde Passau (KSG), zusammen mit dem Bischöflichen Jugendamt, dem Referat für Neuevangelisierung, der HOME Base Passau und der Gemeinschaft Regnum Christi. Einen ausführlichen Bericht zum Pfingstsamstag mit dem Abend der Barmherzigkeit sowie zum Nachmittagsprogramm am Pfingstsonntag gibt es hier: