Angehende Priester müssen eine mehrstufige Ausbildung absolvieren. Diese umfasst neben geistlichen, theologischen und wissenschaftlichen Inhalten auch verschiedene Praktika.
Am Anfang des Weges erfolgt die Aufnahme des Kandidaten in das Priesterseminar durch den Bischof. Hier soll der Seminarist menschlich, geistlich und theologisch wachsen und reifen. Die wissenschaftliche Ausbildung findet im Rahmen des Studiums der Theologie an der Universität statt. Deshalb ist das Abitur eine wichtige Voraussetzung. Doch gibt es auch Möglichkeiten, ohne Abitur zu studieren, z.B. am Bischöflichen Studium Rudolphinum in Regensburg. Die verschiedenen Ausbildungsschritte umfassen so einen Zeitraum von sieben Jahren, an deren Ende die Priesterweihe steht.
Propädeutikum in Passau
Universitätsstudium in Regensburg
Freijahr/Externitas außerhalb des Seminars
Fortsetzung des Studiums an der Universität Regensburg
Pastoralkurs
Propädeutikum
Studienabschnitt I (Studium Rudolphinum)
Studienabschnitt II (Studium Rudolphinum)
Pastoralkurs
Seminaristen des Bistums Passau verbringen ihr erstes Jahr im Propädeutikum in Passau, bevor sie ihr zehnsemestriges Theologiestudium an der Universität Regensburg bzw. im Studium Rudolphinum beginnen. In dieser Zeit leben die Passauer Priesteramtskandidaten im Bischöflichen Priesterseminar St. Wolfgang in Regensburg, wo ihre geistliche und persönliche Ausbildung fortgesetzt wird. Als Kontaktperson für die Passauer Seminaristen stellt das Bistum Passau in Regensburg den Subregens, z.Z. H.H. Domvikar Christoph Leuchtner. In der Mitte des Studiums verlässt der an der Universität studierende Priesteramtskandidat in der Regel Studienort und Seminar für ein Jahr, um in einer anderen Stadt an einer anderen Fakultät zu studieren. Größere Eigenständigkeit, neue theologische Einsichten und ein erweitertes persönliches Umfeld sollen diese Zeit prägen. Schließlich finden die beiden letzten Studienjahre wieder in Regensburg statt.
Nach der gemeinsamen Zeit im Regensburger Priesterseminar beginnt für alle Seminaristen eines Jahrgangs der Pastoralkurs. Hier sind die Priesteramtskandidaten als Praktikanten in einer Pfarrei des Bistums Passau eingesetzt. Über das Jahr verteilt finden immer wieder Theorie-Einheiten in Passau und Regensburg statt.
Die Propädeutiker leisten neben den Sprachkursen im Passauer Priesterseminar wöchentlich zwei Tage Sozialpraktikum an drei caritativen Einrichtungen in Passau und Umgebung.
Insgesamt macht jeder Seminarist vier Wochen Jugendpraktikum in einer oder mehreren Einrichtungen bzw. bei Maßnahmen kirchlicher Jugendarbeit in den ersten drei Jahren seines Studiums.
In der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem siebten und achten Studiensemester ist ein fünfwöchiges Pfarrei- und Schulpraktikum in einem Pfarrverband des Bistums Passau vorgesehen, bei dem die Alumnen einen ersten intensiven Einblick in die pastorale Arbeit eines Pfarrers und in den Religionsunterricht erhalten.
Neben den Theoriephasen im Priesterseminar Regensburg zur Vorbereitung auf die erste Dienstprüfung und der religionspädagogischen Ausbildung in der Hauptabteilung Schulen und Hochschule des Ordinariats Passau sind die Priesteramtskandidaten als Pastoralpraktikanten und später als Diakone in einem Pfarrverband des Bistums Passau eingesetzt, wo sie vom Pfarrer und den Schulmentoren/innen in die pastorale Arbeit und den Religionsunterricht eingeführt werden.
Domkapitular, Regens