Für ein achtsames Miteinander setzt sich das Bistum Passau stets ein. Da dies auch beim Sakrament der Buße wichtig ist, wurde eine neue Broschüre mit dem Titel „Für ein achtsames Miteinander – Handlungsempfehlungen zum Sakrament der Versöhnung“ veröffentlicht. „Die Beichte wird ja immer wieder mit dem Missbrauchsgeschehen in der katholischen Kirche in Zusammenhang gebracht. Die Beichte, der Beichtstuhl als Tatort, als Ort der Anbahnung, auch für Grenzverletzung und Übergriffigkeiten“, erklärt Präventionsbeauftragte Bettina Sturm. Inspiriert von der Broschüre „Unter 4 Augen“ der Erzdiözese Wien hatte sie die Idee für eine eigene Broschüre für das Bistum Passau, erarbeitet von Klerikern und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Prävention sei schließlich, so Bettina Sturm, integraler Bestandteil der pastoralen Arbeit. Das Ergebnis präsentiert sie zusammen mit Diözesanjugendpfarrer Hubertus Kerscher und Florian Kandler, Referent für Sakramentenpastoral hier im Video.
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In den einzelnen Kapiteln werden u. a. die Beichtvorbereitung, das Beichtgespräch an verschiedenen Beichtorten, das Gelingen des Beichtgesprächs und die Selbstreflexion der Beichtpriester genau thematisiert. Zur Beichtvorbereitung, die zentral im Religionsunterricht und der Erstkommunionvorbereitung verortet ist, erklärt Florian Kandler: „Die Verantwortlichen stehen hier vor der Herausforderung, dieses Sakrament in einem ganz positiven und heilsamen Licht zu betrachten. Wir betrachten Sakramente schließlich als Zeichen der Liebe Gottes, die erlebbar werden.“ Grundsätzlich sei die Beichte an jedem dafür geeigneten Ort möglich, betont Jugendpfarrer Hubertus Kerscher und nennt beispielhaft den klassischen Beichtstuhl und das Beichtzimmer. „Die Idee ist immer, eine Atmosphäre zu schaffen, die störungsfrei ist und natürlich auch Sicherheit für den Beichtenden oder die Beichtende vermittelt.“ Wichtig sei zudem die klare Rolle des Beichtpriesters, so Kerscher. Die Beichte sei weder Psychotherapie noch Polizeiverhör. Der Beichtende solle stets sagen können, was er bereut, und sich nicht gedrängt fühlen. „Das bedeutet, auch immer wieder zu reflektieren, wie ich als Beichtpriester auf andere wirke und wer mir gegenübersitzt.“ Das sei, so Kerscher, Grundvoraussetzung dafür, dass sich das Gegenüber öffnet und die Vergebung Gottes auch annehmen kann.
Die Broschüre sei, so Präventionsbeauftragte Bettina Sturm, eine gute Orientierung sowohl für Beichtpriester als auch für Beichtende. Gerade auch Eltern, Kinder und Jugendliche lädt sie dazu ein, einen Blick in die Broschüre zu werfen. „Wenn man sich an diesen Empfehlungen orientiert, dann wird es einfach, nichts mehr falsch zu machen und einen sicheren emotionalen Raum zu schaffen.“
Die Broschüre im Domladen und als Download
Die Broschüre „Für ein achtsames Miteinander – Handlungsempfehlungen zum Sakrament der Versöhnung“ liegt zur Mitnahme in unserem Domladen aus. Hier der Download: