
Der Tag der Besuchsdienste mit Workshops und Gottesdienst war ehrenamtlichen Frauen und Männern gewidmet. Sie haben für ihre wertvolle Arbeit mit Vortrag und Workshops neue Impulse bekommen. Abschluss war ein Gottesdienst mit Bischof Stefan Oster SDB in der Andreaskapelle am Passauer Dom.
Vortrag und Workshops
Der Tag der Besuchsdienste startete für die rund 70 Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich in verschiedenen Besuchsdiensten der Kirche von Passau engagieren – u.a. in den verschiedenen Seelsorgeeinrichtungen des Bistums sowie bei der Caritas und den Maltesern –, im Valentinssaal am Domplatz. Otto Penn, Leiter der Abteilung Familienpastoral, und Theresia Hofbauer, Leiterin der Seniorenseelsorge, begrüßten die Teilnehmenden und führten in den Tag ein, dessen Programm ganz bewusst auf die Besuchsdienstleistenden zugeschnitten war. So sollten der Vortrag von Pfarrer Adi Ortmeier mit dem Titel „Berufen zum Besuchen“ und die verschiedenen Workshops den Ehrenamtlichen neue Impulse für ihren wertvollen Dienst geben. Thematisiert wurden beispielsweise Gefängnisbesuche sowie Besuche von dementen und trauernden Menschen. Des Weiteren wurden Tipps für ein gelingendes Besuchen an die Hand gegeben, beispielsweise durch glaubensstärkende Botschaften, Gebete, Rituale und Segnungen sowie grundsätzliche Tipps für Aufbau und Leitung eines Besuchsdienstes. Und in dem Bastel-Workshop „Hoffnungspost“ ging es in die Praxis.
Otto Penn freute sich über die positive Resonanz und den schließlich durchwegs gelungenen Tag. „Wir sind sehr zufrieden. Die Stimmung bei den rund 70 Teilnehmenden am Tag der Besuchsdienste war durchwegs gut. Gut angekommen ist mitunter der Impulsvortrag des Krankenhauspfarrers Adi Ortmeier.“ Der Tag der Besuchsdienste passe auch gut zum vom verstorbenen Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahr 2025 „Pilger der Hoffnung“, erklärte er. „Wir wollten uns mit diesem Tag an Frauen und Männer wenden, die gegen die Einsamkeit kämpfen und einsame Menschen besuchen.“ Ihnen sollte dieser Tag neue Impulse für ihren Dienst geben, so Otto Penn. „Und wir wollten den Frauen und Männern einfach einmal Danke sagen, denn sie leisten eine wertvolle Arbeit, die aber oft im Hintergrund ist.“
Gottesdienst in der Andreaskapelle
Auch im Zeichen der Besuchsdienste stand dann die Andreaskapelle am Passauer Stephansdom, in der die Teilnehmenden zum Abschluss des Tages Gottesdienst mit Bischof Stefan Oster gefeiert haben. So waren bunte Tücher mit Symbolen für die einzelnen Workshops vor dem Altar angebracht. Und als Hoffnungszeichen und Lichtsymbol wurden LED-Kerzen verteilt. Die musikalische Gestaltung übernahm die Band „FRESH worship“ unter der Leitung von Robert Guder. „Wir sind hier, um Danke zu sagen – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Bistums, die diesen Tag organisiert haben und insbesondere auch für Ihren Dienst für die Menschen, die Sie besuchen.“ Mit diesen Worten begrüßte der Bischof die engagierten Frauen und Männer sowie das Organisationsteam des Tags der Besuchsdienste zu Beginn des Gottesdienstes. Dieser Tag sei insofern auch ein besonderer, weil die katholische Kirche tags darauf mit dem Hochfest Peter und Paul einen großen Festtag feiert.
Berufen zum Besuchen - Predigt
Warum Besuchen mit Berufung zu tun hat, darüber sprach der Bischof in seiner Predigt. Schon im Alten Testament stehe geschrieben, dass Gott sein Volk Israel besucht habe, erklärte er. „Wenn Gott sein Volk besucht, dann hat es immer auch etwas Befreiendes. Er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen.“ Das Besuchen gehöre zum Christsein dazu und könne wahre Berufung sein. Eine berufene Person, die andere besucht, lebe wirklich erfüllt, so der Bischof. „Die Person strahlt Frieden aus. Innere Freude. Die Person ruht in sich. Die Person muss sich nicht an irgendwas festklammern und festhalten. Sie kann freigebig sein im besten Sinn des Wortes.“ Wenn man Jesus in sich wirken und ihn „wirklich“ sein lasse, dann sei das eigene Herz von ihm erfüllt, betonte er. „Und dann, wenn du rausgehst und anderen Menschen begegnest, dann nimmst du ihn mit, dann ist er bei dir. Dann öffnest du einen Raum, in dem hoffentlich Berührung stattfindet, Befreiung stattfindet, Trost stattfindet.“ Jesus stelle – wie schon damals an Petrus – auch an jeden von uns die Frage ‚Wer bin ich für dich?‘, die man auch formulieren könnte mit ‚Wie wirklich darf ich in deinem Leben sein?‘ Mit einem Dank für ihren wertvollen Besuchsdienst gab der Bischof den Frauen und Männern schließlich noch mit auf den Weg: „Je wirklicher er da in uns wird, desto mehr führt uns das selber in die größere Freiheit, in die eigene Berufung, in den tieferen Frieden, in die größere Gelassenheit. Und umso mehr können wir auch denen dienen, die wir besuchen und ihnen vielleicht einen Raum eröffnen, in dem sie etwas von Befreiung, Trost, Freude und Dankbarkeit erleben.“
Die Predigt als Podcast zum Nachhören
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Am Ende des Gottesdienstes dankte Otto Penn vom Organisationsteam und Leiter der Familienpastoral im Bistum nochmals allen Mitwirkenden und Teilnehmenden. Er verwies schließlich noch auf das kleine Präsent, das jeder der Besuchsdienstleistenden mitbekommen hatte: eine kleine LED-Maria-Hilf-Kerze, die der Bischof noch segnete und alle in ihrem wertvollen Dienst für die Kirche von Passau begleiten soll.

Maria-Hilf-Woche 2025
Der Tag der Besuchsdienste wurde im Rahmen der zehnten Maria-Hilf-Woche des Bistums Passau veranstaltet. Alle Informationen hierzu mit dem detaillierten Programm finden Sie hier: