Bistum

Kirchen-Vandalismus: Achtsam sein!

Redaktion am 06.10.2025

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Insgesamt wurden im Monat September 15 Kirchen Ziel bislang unbekannter Täter. Dabei wurden unter anderem Opferstöcke aufgebrochen, Türen und Fenster beschädigt; in einem Fall wurde ein Weihwasserkessel entwendet, oder z. B. auch die Sterne einer Madonnenfigur gestohlen. Das Polizeipräsidium Niederbayern ermittelt in alle Richtungen. Und auch die Bistumsleitung rät zu Achtsamkeit. 

Die katho­li­sche Kir­che beklagt einen zuneh­mend tabu­lo­sen“ Van­da­lis­mus in Got­tes­häu­sern, wie Ende August in den Medi­en berich­tet wur­de. Zitiert wur­de hier auch der Pres­se­spre­cher der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, Mat­thi­as Kopp. Ende August war die Situa­ti­on im Bis­tum Pas­sau eher unauf­fäl­lig – doch gera­de im abge­lau­fe­nen Monat Sep­tem­ber hat sich die Lage zuge­spitzt. In ins­ge­samt 15 Kir­chen wur­de allein im Monat Sep­tem­ber ein­ge­bro­chen. Der Pres­se­spre­cher des Poli­zei­prä­si­di­ums Nie­der­bay­ern, Gün­ther Tomaschko, bestä­tig­te auf Anfra­ge: Der­zeit kommt es ver­mehrt zu Opfer­stock­auf­brü­chen im Bereich des Poli­zei­prä­si­di­ums Nie­der­bay­ern. Betrof­fen davon sind aktu­ell ins­be­son­de­re der Bereich Rot­tal, Vil­s­tal sowie der Baye­ri­sche Wald, ins­be­son­de­re im Bereich Regen, Viech­tach, Frey­ung-Gra­fen­au.“ Im Grun­de im kom­plet­ten Bis­tums­ge­biet. Der Beu­te­scha­den steht in der Regel nicht im Ver­hält­nis zum Sach­scha­den, heißt es in der Pres­se­mit­tei­lung. Mit Blick auf den Sach­scha­den ist der Beu­te­scha­den rela­tiv gering bzw. auch gar nicht vor­han­den. Teil­wei­se wird auch der gesam­te Opfer­stock ent­wen­det, ohne ihn vor Ort auf­zu­bre­chen. Häu­fig schei­tern die Täter auch am Opfer­stock, und die Tat bleibt ledig­lich ver­sucht“, so Gün­ther Tomaschko. In meh­re­ren Fäl­len wur­den Opfer­stö­cke auf­ge­bro­chen oder gar in Gän­ze gestoh­len. Es wur­den auch Aus­stat­tungs­ge­gen­stän­de in der Kir­che gestoh­len, die nicht gesi­chert waren. Bei den Ein­brü­chen wur­den Türen und Fens­ter beschä­digt; in einem Fall wur­de sogar ein Weih­was­ser­kes­sel ent­wen­det und auch auf die Ster­ne einer Madon­nen­fi­gur hat­ten es die Die­be abge­se­hen. Das führ­te in Sum­me dann zu einem Scha­dens­auf­kom­men im unte­ren fünf­stel­li­gen Bereich“, bilan­zier­te der Finanz­di­rek­tor im Bis­tum Pas­sau, Dr. Josef Sonn­leit­ner, die Ein­bruch­se­rie im September. 

Pressesprecher Günther Tomaschko (Polizeipräsidium Niederbayern) und Finanzdirektor Dr. Josef Sonnleitner (Bistum Passau) im Interview

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Die Ent­wick­lun­gen in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit sei­en durch­aus besorg­nis­er­re­gend, so der Finanz­di­rek­tor: Wir haben ja sonst in einem gan­zen Jahr unge­fähr fünf­zehn bis zwan­zig Ein­bruchs­fäl­le zu ver­zeich­nen, und jetzt haben wir aktu­ell nur im Monat Sep­tem­ber bereits fünf­zehn Fäl­le, die uns gemel­det wur­den. Das ist schon sehr besorg­nis­er­re­gend.“ Er rät den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, die vor Ort in den Kir­chen und Kapel­len arbei­ten: Zunächst ist es wich­tig, ein­fach wach­sam zu sein. Vor­fäl­le und Ver­däch­ti­ges bit­te umge­hend mel­den. Es ist sicher auch wich­tig, dass man alle Opfer­stö­cke zeit­nah leert und dass man nicht gesi­cher­te Aus­stat­tungs­ge­gen­stän­de in der Kir­che ver­sucht weg­zu­sper­ren oder zu ent­fer­nen, soweit sie für den Got­tes­dienst nicht gebraucht wer­den.“ Poli­zei­spre­cher Gün­ther Tomaschko teil­te in Blick auf die lau­fen­den Ermitt­lun­gen mit, dass die jewei­li­gen Poli­zei­dienst­stel­len in sämt­li­che Rich­tun­gen ermit­teln. Inwie­weit die Taten aus einer mög­li­chen Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur her­aus began­gen wur­den, müs­sen die wei­te­ren Ermitt­lun­gen zei­gen. Aus­ge­schlos­sen wer­den kann es nicht.“ Die Bis­tums­lei­tung hat unter­des­sen alle Fäl­le gemel­det: Wir erstat­ten über­all Straf­an­zei­ge, damit sei­tens der Poli­zei Ermitt­lun­gen anlau­fen kön­nen. Dann wird intern das Refe­rat Ver­si­che­run­gen bei uns in der Diö­ze­se im Ordi­na­ri­at damit befasst, damit wir dort, wo wir ver­si­che­rungs­leis­tun­gen abru­fen kön­nen, auch eine Ent­schä­di­gung für die ein­zel­nen Kir­chen­stif­tun­gen erwir­ken kön­nen. Lei­der ist es nicht über­all mög­lich“, so Finanz­di­rek­tor Dr. Josef Sonnleitner. 

Die Chan­cen, dass hier die Täter ermit­telt und gefasst wer­den, sind nicht sehr hoch – das zeigt der Blick auf die Ver­gan­gen­heit in ähn­li­chen Fäl­len, so Josef Sonn­leit­ner wei­ter: Es ist meist schwie­rig, zumal unse­re Kir­chen ja offen sind und auch offen blei­ben sol­len und auch, weil in den Fäl­len meist nur weni­ge Spu­ren vor­han­den sind. Vie­le Taten gesche­hen nachts und es gibt kei­ne Zeu­gen. Zu den Beweg­grün­den – da kann man viel­leicht eine Ein­schät­zung abge­ben, dass es auf der einen Sei­te oft Jugend­li­che sind, die aus Über­mut und Lan­ge­wei­le irgend­et­was in einer Kir­che anstel­len. Bei den Vor­komm­nis­sen, die wir jetzt hier ver­zeich­nen, liegt die Ver­mu­tung schon nahe, dass hier etwas sehr orga­ni­siert abläuft.“

Auch wenn gera­de im Sep­tem­ber die Zahl der Ein­brü­che im Gebiet des Bis­tums Pas­sau rapi­de ange­stie­gen ist, geht die Poli­zei im Blick auf das noch lau­fen­de Jahr 2025, im Zustän­dig­keits­be­reich des Poli­zei­prä­si­di­ums Nie­der­bay­ern, von einem leich­ten Rück­gang der Ein­brü­che in Kir­chen bis zum Jah­res­en­de aus. Im Ver­gleich zu Jahr 2024 bis Ende Sep­tem­ber 2025 ist fest­zu­stel­len, dass die Gesamt­fall­zah­len ins­ge­samt um rund 30 Straf­ta­ten zurück­ge­gan­gen sind. Bei den ein­fa­chen Dieb­stäh­len ist für 2025 eine leich­te Stei­ge­rung erkenn­bar; hin­ge­gen sind die Fall­zah­len im Bereich des schwe­ren Dieb­stahls stark rück­läu­fig. Die Sach­be­schä­di­gun­gen sind im Ver­gleichs­zeit­raum iden­tisch“, heißt es in der Mit­tei­lung des Poli­zei­prä­si­di­ums Niederbayern.

Text: Tho­mas König / pbp

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