Weltkirche

Berufen, um zu helfen

Redaktion am 16.10.2025

Info Icon Bild: Renovabis

Priester in Osteuropa stehen Menschen in Krieg und Krisen bei: Allerseelenkollekte hilft ihnen, diese Aufgabe zu tragen.

Am Fest­tag Aller­see­len am 2. Novem­ber bit­ten die deut­schen Bischö­fe gemein­sam mit Reno­v­a­bis um eine Spen­de zuguns­ten der Pries­ter­aus­bil­dung in Ost­eu­ro­pa. In die­sem Jahr fällt Aller­see­len auf einen Sonn­tag – eine gute Gele­gen­heit, im Got­tes­dienst die Ver­bun­den­heit mit den Kir­chen im Osten Euro­pas zum Aus­druck zu brin­gen“, erklärt Reno­v­a­bis-Geschäfts­füh­rer Pfar­rer Tho­mas Schwartz. Dafür stellt das Ost­eu­ro­pa-Hilfs­werk Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­gern in Deutsch­land Pre­digt­skiz­zen und Bau­stei­ne für die Got­tes­dienst­ge­stal­tung zur Verfügung.

Die Kol­lek­te kommt jenen zugu­te, die in her­aus­for­dern­den Zei­ten geist­li­chen und mensch­li­chen Bei­stand leis­ten. Gera­de in den Län­dern Ost­eu­ro­pas, wo der Kom­mu­nis­mus über Jahr­zehn­te hin­weg gewach­se­ne kirch­li­che Struk­tu­ren zer­stört hat, ist dies eine beson­ders gro­ße Auf­ga­be für die Geist­li­chen., so Schwartz. Einer von ihnen ist der Pries­ter Mykhay­lo Plots­idem aus Lwiw (Lem­berg) in der Ukrai­ne. Als Sub­re­gens des Pries­ter­se­mi­nars bil­det er über 180 jun­ge Män­ner für den seel­sorg­li­chen Dienst aus. Doch das Leben außer­halb des Semi­nars ist gekenn­zeich­net von gewal­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen. In einem Erz­bis­tum, das sich über 68.000 Qua­drat­ki­lo­me­ter erstreckt – fast so groß wie Bay­ern – über­neh­men Pries­ter nicht nur Seel­sor­ge. Sie lin­dern durch viel­fäl­ti­ge sozia­le Diens­te ganz kon­kret die Not vor Ort. 

Seit dem Über­fall der rus­si­schen Armee am 24. Febru­ar 2022 fah­ren die Geist­li­chen regel­mä­ßig Dör­fer ab, die 30 bis 40 Kilo­me­ter aus­ein­an­der­lie­gen. Dort hal­ten sie Got­tes­diens­te ab, bie­ten psy­cho­lo­gi­sche Unter­stüt­zung an und ver­sor­gen die Men­schen mit allem Lebens­not­wen­di­gen. Die Arbeit ist längst zu einer exis­ten­zi­el­len Auf­ga­be gewor­den – und das bei ste­tig stei­gen­den Prei­sen und finan­zi­el­ler Unsicherheit.

Der Pries­ter-Aus­bil­der Plots­idem beschreibt, wie wich­tig die geist­li­che Arbeit für die Men­schen in der Ukrai­ne ist, um Per­spek­ti­ven zu schaf­fen und die Hoff­nung auf Frie­den auf­recht zu erhal­ten: Frie­den beginnt bei uns selbst und in der Fami­lie. Und natür­lich auch in Rich­tung zu Gott. Ohne die­se geist­li­che Dimen­si­on bleibt Frie­den Stagnation.“

Damit Plots­idem und sei­ne Mit­brü­der ihrer Auf­ga­be wei­ter nach­kom­men kön­nen, unter­stützt Reno­v­a­bis sie mit Exis­tenz­hil­fen und Zuschüs­sen aus den Kollektenmitteln.

Die Aller­see­len­kol­lek­te ist daher mehr als eine Spen­de“, betont Pfar­rer Schwartz, sie ist ein Zei­chen der Soli­da­ri­tät mit den Kir­chen in Mittel‑, Ost- und Süd­ost­eu­ro­pa, die inmit­ten gro­ßer Her­aus­for­de­run­gen Hoff­nung schenken.“

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