Soziales

Die "Brücke Passau" der Caritas

Redaktion am 06.02.2025

Bild Bruecke Caritas Bild: Caritas Diözesanverband Passau

Die "Brücke Passau" ist ein Projekt des Caritasverbandes für die Diözese Passau e.V. und engagiert sich seit fast 40 Jahren dafür, straffällige Jugendliche zu unterstützen. Ziel ist es, ihnen eine Perspektive für ein straffreies Leben zu eröffnen.

Im Früh­jahr 1986 wur­de von dem frü­he­ren Jugend­rich­ter Ger­hard Spran­ger, der Staats­an­walt­schaft Pas­sau und der Cari­tas Die Brü­cke“ ins Leben geru­fen. Die Brü­cke” koor­di­niert heu­te gemein­nüt­zi­ge Arbeits­auf­la­gen für Jugend­li­che im gesam­ten Amts­ge­richts­be­zirk Pas­sau, bie­tet sozi­al­päd­ago­gi­sche Unter­stüt­zung und ver­knüpft bei Bedarf die Hil­fen mit ande­ren Fach­diens­ten der Cari­tas. Die jun­gen Men­schen haben dort die Mög­lich­keit, sich bera­ten und hel­fen zu las­sen, wenn sie mit dem Gesetz in Kon­flikt gera­ten sind. Die Delik­te rei­chen von ein­fa­chem Laden­dieb­stahl oder Schul­schwän­zen bis hin zu Dro­gen­han­del oder schwe­ren Gewaltdelikten.

Im Interview spricht Marc Aubry von seiner Arbeit in der „Brücke“:

Ihnen entgeht ein toller Beitrag!

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Gera­de ist der Jah­res­be­richt für 2024 erschie­nen (als Down­load auf der unten ange­ge­be­nen Web­sei­te ver­füg­bar). Letz­tes Jahr waren Schul­ver­säum­nis­se das häu­figs­te Delikt, hier konn­te erneut eine signi­fi­kan­te Stei­ge­rung im Ver­gleich zum Vor­jahr fest­ge­stellt wer­den, heißt es im Bericht. Dann fol­gen Dieb­stäh­le, Ver­stö­ße gegen das Betäu­bungs­mit­tel­ge­setz sowie Körperverletzungen.

Die Brü­cke bie­tet ver­schie­de­ne Maß­nah­men an:

  • Arbeits­auf­la­gen
  • Sozia­ler Trainingskurs
  • Schü­ler-Gericht
  • Lese­wei­sun­gen
  • Anti-Aggres­si­vi­täts-Trai­ning
  • Medi­en­kom­pe­tenz­trai­ning
  • Gesprächs­wei­sun­gen

Genaue­re Infos zu den Ange­bo­ten erfah­ren Sie im Inter­view mit Marc Aubry (oben) und auf den Web­sei­ten der Brü­cke“.

Ins­ge­samt wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr 328 Pro­ban­den betreut. Hier­von waren 233 Jugend­li­che wegen einer Arbeits­auf­la­ge vor­stel­lig, 20 Per­so­nen kamen zum Schü­ler­ge­richt, 16 jun­ge Men­schen nah­men an einer Lese­wei­sung teil, 18 Jugend­li­che waren beim Sozia­len Trai­nings­kurs, eine jun­ge Frau hat 2024 ihr Ein­zel-AAT® (Anti-Aggres­si­vi­täts-Trai­ning®) abge­schlos­sen, 17 Pro­ban­den haben auf 2 ver­schie­de­ne Kur­se ver­teilt jeweils einen Grup­pen-AAT® abge­schlos­sen und 12 Per­so­nen haben ihre Gesprächs­wei­sung erfolg­reich erle­digt. Erst­ma­lig wur­de in 2024 ein soge­nann­tes Medi­en­kom­pe­tenz­trai­ning“ (MKT) umgesetzt.

Es gibt den Jugend­li­chen eine ande­re Sicht­wei­se auf das Leben!”

Jugendlicher über seine Zeit bei der „Brücke“

Mehr über die Brü­cke“ fin­den Sie im Inter­net (Link oben) — unter ande­rem ein Inter­view mit einem Betrof­fe­nen. Er erzählt, wie sehr ihm die Brü­cke gehol­fen hat, wie­der im Leben Fuß zu fas­sen. Der Jugend­li­che hat im Streit sei­nem Kon­tra­hen­ten den Kie­fer gebro­chen und muss­te sich wegen schwe­rer Kör­per­ver­let­zung verantworten.

Hier ein Aus­zug aus dem Gespräch:

Wie­so bist du bei der Brü­cke Passau”?

Ich bin hier, weil ich die Auf­la­ge bekom­men habe, dass ich 15 Mal je ein­ein­halb bis zwei Stun­den hier­her­kom­men soll. Ich mache ein Anti-Aggres­si­vi­täts­trai­ning, weil ich eine Kör­per­ver­let­zung began­gen habe. Das war eine schwe­re Kör­per­ver­let­zung. Ich habe jeman­dem den Kie­fer gebro­chen, was mir jetzt leid­tut. Ich bin ein Jahr auf Bewäh­rung und muss 15.000 Euro Schmer­zens­geld zah­len. Jetzt bin ich hier und ver­su­che auf­zu­ar­bei­ten, wie­so ich das gemacht habe

Wie stehst du heu­te zu dei­ner Tat? Bereust du sie?

Auf jeden Fall. Das Opfer hat auch nach­tra­gen­de Schä­den erlit­ten und ich den­ke oft dar­an, wie es ihm geht. Ich habe schon mal gefragt, ob ich mit ihm reden kann, aber das will er nicht.

Fin­dest du es grund­sätz­lich gut, dass die Cari­tas sowas wie die Brü­cke” anbietet?

Auf jeden Fall. Es gibt den Jugend­li­chen eine ande­re Sicht­wei­se auf das Leben.

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