
Am Donnerstagabend hatte die Stadt Passau zu einem besonderen Empfang in den Großen Rathaussaal geladen – eine Geste des Dankes an alle, die sich in Organisationen, Verbänden und Einrichtungen für das Gemeinwohl einsetzen. Rund 350 Gäste waren der Einladung gefolgt, um die Bedeutung des „Sozialen Engagements“ gemeinsam zu feiern.
Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Jürgen Dupper wurde in drei Kurzfilmen exemplarisch die Vielfalt des sozialen Engagements anhand der Passauer Telefonseelsorge, des Jugendtreffs „Schalldicht“ sowie der Kinderkrippe „Innstadt“ vorgestellt. Der Oberbürgermeister freute sich sehr, dass so viele Ehrenamtliche zum Empfang der Stadt gekommen waren, und hat keine Bedenken, dass es den ehrenamtlich arbeitenden Organisationen, Verbänden und Einrichtungen in nächster Zeit an Nachwuchs mangeln wird. „Wir haben 150 soziale Einrichtungen in dieser Stadt – dazu kommen noch viele soziale Vereine. Das zeigt, dass wir gut aufgestellt sind – inhaltlich wie personell. Besonders erfreulich ist, dass sich immer wieder Menschen finden, die bereit sind, ihre Zeit zu schenken und sich einzubringen.“
Auch Generalvikar Josef Ederer würdigte das Engagement aus Sicht der Kirche: „Das Ehrenamt steht vor Herausforderungen, aber heute habe ich viele junge Leute gesehen, und das hat mich optimistisch gestimmt.“ Es sei ermutigend, so Josef Ederer, dass junge Menschen nach wie vor bereit seien, Verantwortung zu übernehmen und Zeit zu investieren – für Dinge, die wichtig für die Gesellschaft sind. „Und mich freut es natürlich ganz besonders, dass viele kirchliche Projekte ganz vorne mit dabei sind“, die – so der Generalvikar – in finanzieller Kooperation mit der Stadt Passau dem Gemeinwohl dienten.
„Wir wollen die Qualifizierung von Ehrenamtlichen im pastoralen, seelsorgerlichen Bereich, wie er zum Beispiel bei der Notfall- oder Krankenhausseelsorge zum Tragen kommt oder auch bei der Glaubens- weitergabe und der Begleitung von Kindern und Jugendlichen bestmöglich fördern.”
Die Stärkung des pastoralen Ehrenamts im Bistum Passau ist Generalvikar Josef Ederer dabei eine ganz besondere Herzensangelegenheit, weshalb er hierzu vor einiger Zeit ein großes Qualifizierungsprogramm ins Leben gerufen hat: „Wir wollen die Qualifizierung von Ehrenamtlichen im pastoralen, seelsorgerlichen Bereich, wie er zum Beispiel bei der Notfall- oder Krankenhausseelsorge zum Tragen kommt oder auch bei der Glaubensweitergabe und der Begleitung von Kindern und Jugendlichen bestmöglich fördern.“ Der Generalvikar bekräftigte, dass es dem Bistum sehr wichtig sei, dass die qualifizierten Ehrenamtlichen mithelfen, „dass Kirche ein Ort ist, an dem Menschen und Kinder gerne zusammenkommen und dort ihre Zeit verbringen und dabei stets auch der Blick auf den Herrgott gerichtet ist und die Verbindung zu ihm wächst.“
Hier der Radiobeitrag zum Festakt:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Dritter Bürgermeister Armin Dickl (CSU) wies auf die Bedeutung nachhaltiger Strukturen hin: „Wir sind aktuell gut aufgestellt, aber es ist wichtig, jetzt auch an die Zukunft zu denken. Mit dem Haus der Generationen haben wir einen Raum geschaffen, die den Zusammenhalt in der Gesellschaft fördern soll und in dem Ehrenamtliche zusammenkommen und sich austauschen können.“ Armin Dickl betonte darüber hinaus, wie wichtig es sei, auch neue Menschen für das Ehrenamt zu begeistern. Denn ohne ehrenamtliches Engagement könne unsere Gesellschaft nicht funktionieren.
Andreas Vilsmeier von der Passauer Liste sprach sich darüber hinaus für eine stärkere Wertschätzung der Ehrenamtler im Alltag aus: „Ehrenamt darf nicht selbstverständlich sein. Vergünstigte Bustickets oder freier Eintritt ins Freibad wären kleine, aber wirksame Zeichen der Anerkennung.“
Der Hauptteil des Empfangs bestand in der Bewirtung der Gäste im Innenhof des Rathauses, wo sie sich bei kühlen Getränken und kulinarischen Köstlichkeiten untereinander über ihr Engagement austauschen konnten. Der Abend im Rathaus machte dabei eines sehr deutlich: Ohne Ehrenamt funktioniert unsere Gesellschaft nicht. Umso wichtiger ist es, die Menschen, die sich tagtäglich engagieren, nicht nur zu ehren – sondern sie auch praktisch zu unterstützen und ihnen Perspektiven zu bieten. Die Stadt Passau hat mit diesem Abend ein starkes Zeichen gesetzt – für ein Miteinander, das von Respekt, Dankbarkeit und Zusammenhalt getragen wird.