Kirche vor Ort

Ewige Profess von Frater Seraphim

Redaktion am 16.10.2025

Info Icon Foto: Diana Millgramm
Begleitet von Pater Daniel war Frater Seraphim vor den Altar getreten.

Ein Tag tiefer Freude und großer Dankbarkeit: In der Basilika von Niederalteich legte Frater Seraphim Becker seine Ewige Profess ab und band sich damit endgültig an die benediktinische Gemeinschaft. Mit dieser feierlichen Entscheidung bekräftigte er seinen Entschluss, sein Leben ganz in den Dienst Gottes zu stellen.

Abt Maria­nus Biber, der die Fei­er lei­te­te, brach­te in sei­nen ein­lei­ten­den Wor­ten die Freu­de der gan­zen Gemein­schaft über die­sen Schritt zum Aus­druck. Ich und die gan­ze Gemein­schaft freu­en uns, dass du den Ent­schluss gefasst hast und dass du hier in Nie­der­al­t­eich bist“, sag­te er und füg­te hin­zu, dass auch die Fami­lie dank­bar sei, dass Fra­ter Sera­phim sei­ne geist­li­che Hei­mat nicht in Ame­ri­ka, son­dern im nahen Nie­der­bay­ern gefun­den habe. Wir sind dank­bar, dass Gott dich geführt hat auf dei­nem Weg.“

Zuvor war Fra­ter Sera­phim in einer fei­er­li­chen Pro­zes­si­on, beglei­tet von Pater Dani­el, zum Altar gezo­gen. Fest­lich musi­ka­lisch beglei­tet wur­de der Got­tes­dienst vom Chor Scho­la aus Mün­chen unter der Lei­tung von Pater Gre­gor Baum­hoff, der mit ein­drucks­vol­len Gesän­gen die Fei­er berei­cher­te und eine Atmo­sphä­re stil­ler Ergrif­fen­heit schuf.

Das Evan­ge­li­um, das Fra­ter Sera­phim selbst gewählt hat­te, erzähl­te von der Hei­lung der zehn Aus­sät­zi­gen – ein Gleich­nis, das Abt Maria­nus in sei­ner Anspra­che auf den Weg des Pro­fess­kan­di­da­ten bezog. Nur einer der Geheil­ten keh­re zurück, um Gott zu dan­ken. Heu­te bist du einer die­ser Dank­ba­ren“, sag­te der Abt. In jun­gen Jah­ren habe Fra­ter Sera­phim eine beweg­te, unaus­ge­gli­che­ne Zeit erlebt, sich dann aber der Tugend zuge­wandt und sei heim­ge­kehrt zum Vater“. Nun tre­te er end­gül­tig in den Dienst Got­tes, um die Hei­lung, die er selbst erfah­ren habe, weiterzugeben.

In sei­ner Pre­digt sprach der Abt über die Bedeu­tung der Bin­dung – an Gott, an den Glau­ben, an die Gemein­schaft. War­um ein Mensch ein end­gül­ti­ges Gelüb­de able­ge, frag­te er. Es gibt so vie­le Mög­lich­kei­ten, wer weiß, was in der Zukunft kommt?“ Doch jede Reli­gi­on, so erklär­te er, lebe von der Ver­bind­lich­keit, vom Ver­spre­chen zwi­schen Mensch und Gott. Ein Mensch, der nichts ver­spricht, bleibt ein Tier und Skla­ve des Augen­blicks“, zitier­te er Nietz­sche, und füg­te hin­zu: Jede tie­fe Lie­be will Dau­er und Ewig­keit – alles ande­re sind nur Kompromisse.“

Das Gelüb­de, so der Abt wei­ter, sei kei­ne Lebens­ab­schnitts­be­zie­hung, son­dern Aus­druck einer Ganz­heits­ent­schei­dung. Der Bund mit Gott sei kein Han­del, son­dern eine Lie­bes­be­zie­hung, in guten wie in schlech­ten Tagen“. Auch in Zei­ten der Glau­bens­kri­se blei­be Gott stets gegen­wär­tig. Er ist immer da, auch wenn wir unter­wegs oder beschäf­tigt sind“, erin­ner­te der Abt.

Nach­dem Fra­ter Sera­phim sei­ne selbst ver­fass­te Pro­fess­urkun­de ver­le­sen und unter­zeich­net hat­te, folg­ten die tra­di­tio­nel­len Riten der Auf­nah­me in die Gemein­schaft. Er erhielt das Gewand des Hei­lers und wur­de von den Mit­brü­dern herz­lich in ihrer Run­de will­kom­men gehei­ßen – eim beson­ders ergrei­fen­der Moment.

Der Weg, der ihn zu die­sem Tag führ­te, war lang und viel­fäl­tig. Gebo­ren 1975 in Alt­öt­ting, arbei­te­te Karl­heinz Becker – so sein Geburts­na­me – vie­le Jah­re als Che­mi­kant bei der OMV Burg­hau­sen, bevor er sich auf die Suche nach einem geist­li­chen Leben mach­te. Sta­tio­nen in St. Otti­li­en, der Kar­tau­se Mari­en­au und der ame­ri­ka­ni­schen Char­ter­house of the Trans­fi­gu­ra­ti­on in Ver­mont präg­ten sei­nen Weg. Nach einer Pil­ger­rei­se nach Fati­ma führ­te ihn sei­ne Beru­fung 2021 nach Nie­der­al­t­eich, wo er sein Pos­tu­lat begann und zwei Jah­re spä­ter die zeit­li­chen Gelüb­de ablegte.

Mit der Ewi­gen Pro­fess hat Fra­ter Sera­phim nun sein Ja zu Gott und zur Gemein­schaft von Nie­der­al­t­eich end­gül­tig besie­gelt. Ein Schritt, der – wie Abt Maria­nus es in sei­ner Pre­digt for­mu­lier­te – aus Lie­be, Ver­trau­en und inne­rer Gewiss­heit wächst.

Text: Dia­na Millgramm

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