Bischof

Das eigene oder das ewige Leben?

BAY am 04.06.2025

Pontifikalgottesdienst im Stephansdom Foto: Bayer / pbp

Mit einem festlichen Pontifikalgottesdienst im Hohen Dom zu Passau hat Bischof Stefan gemeinsam mit zahlreichen Fest- und Ehrengästen seinen 60. Geburtstag gefeiert. Viele Domkapitulare, Geistliche und Mitarbeitende des Bistums und der kirchlichen Verbände, über 60 Ministrierende sowie zahlreiche Politikerinnen und Politiker aus der Stadt und dem Landkreis Passau und weitere Festgäste waren zu Ehren des Bischofs gekommen und ließen ihn hochleben.

Obwohl der Bischof im Vor­feld um kein gro­ßes Auf­he­ben um sei­ne Per­son und sein Jubi­lä­um gebe­ten hat­te, ließ es sich sein per­sön­li­cher Refe­rent Tho­mas Weg­gart­ner nicht neh­men, den­noch eini­ge klei­ne Über­ra­schun­gen für den Bischof zu orga­ni­sie­ren.
So stimm­te gleich zu Beginn des Fest­got­tes­diens­tes Dom­propst Micha­el Bär mit allen Anwe­sen­den das Lied Viel Glück und viel Segen“ an und diri­gier­te es meis­ter­haft als Kanon. Mit einer sehr gro­ßen Offen­heit sprach Bischof Ste­fan über sei­ne inne­ren Span­nun­gen im Blick auf den fei­er­li­chen Anlass: Nicht das Alter, son­dern die Fra­ge nach dem rech­ten Umgang mit Aner­ken­nung und öffent­li­chem Lob beschäf­tig­ten ihn. Die Ver­su­chung, den eige­nen Wert aus äuße­rer Zustim­mung zu zie­hen, sei eine blei­ben­de Her­aus­for­de­rung – beson­ders für Men­schen in öffent­li­chen Ämtern.

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Mit einer sehr gro­ßen Offen­heit sprach Bischof Ste­fan über sei­ne inne­ren Span­nun­gen im Blick auf den fei­er­li­chen Anlass: Nicht das Alter, son­dern die Fra­ge nach dem rech­ten Umgang mit Aner­ken­nung und öffent­li­chem Lob beschäf­tig­ten ihn. Die Ver­su­chung, den eige­nen Wert aus äuße­rer Zustim­mung zu zie­hen, sei eine blei­ben­de Her­aus­for­de­rung – beson­ders für Men­schen in öffent­li­chen Ämtern.

Geis­tig top­fit, mis­sio­na­risch vol­ler Eifer, auch wenn es manch­mal nicht ganz so läuft, wie sie es sich wün­schen wür­den. Das Tem­po, die Inten­si­tät. Da ist manch­mal fast eine jugend­li­che Ungeduld.”

Generalvikar Josef Ederer

Her­aus­for­dernd und zugleich beflü­gelnd fand der Bischof des­halb auch die Lesung des Tages: Der Abschied des Pau­lus von den Ältes­ten in Ephe­sus erin­ner­te ihn dar­an, wor­um es eigent­lich geht. Der Apos­tel sagt: Ich will mit kei­nem Wort mein eige­nes Leben wich­tig neh­men.“ Und Bischof Ste­fan macht kei­nen Hehl dar­aus, dass er mit die­ser radi­ka­len Selbst­ver­leug­nung selbst zu rin­gen hat – er spürt die Span­nung zwi­schen dem idea­len Anspruch des Pau­lus und den eige­nen ganz mensch­li­chen Bedürf­nis­sen nach Aner­ken­nung. Die mil­de­re For­mu­lie­rung von Papst Johan­nes XXIII. – Gio­van­ni, nimm dich nicht so wich­tig“ – sei ihm zwar näher, aber das Evan­ge­li­um stel­le eben höhe­re Ansprüche.

Im Evan­ge­li­um selbst (Joh 17) begeg­net uns Jesus im soge­nann­ten hohe­pries­ter­li­chen Gebet“. Hier betet er um Ein­heit, Wahr­heit und Schutz für die Sei­nen – und sagt den zen­tra­len Satz: Das ist das ewi­ge Leben: Dich, den ein­zi­gen wah­ren Gott, zu erken­nen und Jesus Chris­tus, den du gesandt hast.“ Für Bischof Ste­fan ist genau das der Kern sei­nes bischöf­li­chen Diens­tes: Men­schen zu hel­fen, eine Erkennt­nis­be­zie­hung zu Jesus zu fin­den – eine leben­di­ge, ver­trau­te Bezie­hung, in der der Glau­be das Herz berührt und verändert.

Hier können Sie sich die Predigt des Bischofs anhören:

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Erken­nen in bibli­schem Sinn sei mehr als Wis­sen – es sei Ver­trau­en, Nähe, Mit­füh­len, Freund­schaft. Und die­se Bezie­hung sei nicht nur etwas für Geist­li­che: Jeder Christ sei beru­fen, sich auf das Ange­bot der gött­li­chen Freund­schaft ein­zu­las­sen – und in die­ser Bezie­hung wach­se das ewi­ge Leben schon hier und jetzt.

Abschlie­ßend schlug Bischof Oster die Brü­cke zur Kir­che von heu­te: Gera­de in Zei­ten dra­ma­ti­scher Ver­än­de­run­gen kom­me es dar­auf an, dass Chris­ten Freund­schafts­men­schen“ sind – Men­schen, die von ihrer Ver­bun­den­heit mit Chris­tus leben. Mit einem Zitat von Papst Leo XIV. schloss er: Lei­ten­de in der Kir­che müss­ten ler­nen, zu ver­schwin­den, damit Chris­tus bleibt“. Dies sei der eigent­li­che Auf­trag: Chris­tus erken­nen und ihn für ande­re erfahr­bar zu machen.

In Ihrer Amts­zeit haben Sie in unse­rer Diö­ze­se vie­le neue Akzen­te gesetzt. Sei es die von ihnen gegrün­de­te Neue­van­ge­li­sie­rung, unser HOME, die Stu­den­ten­grup­pe Focus an der Uni oder der Bereich der moder­nen Medi­en­kom­mu­ni­ka­ti­on und die neu­en Wege der Ver­kün­di­gung auch über sozia­le Netzwerke.”

Diözesanratsvorsitzender Markus Biber

Im Rah­men der Lit­ur­gie erklang die Urauf­füh­rung der Mis­sa bre­vis pro anno sanc­to“, einem fest­li­chen Ordi­na­ri­um für Chor, Blech­blä­ser­quin­tett, Pau­ken und Orgel, die Dom­ka­pell­meis­ter Andre­as Unter­gug­gen­ber­ger eigens zum heu­ti­gen Anlass kom­po­nier­te und Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB wid­me­te. Dar­über hin­aus wur­de vom Orches­ter die Ver­to­nung des Wahl­spru­ches von Bischof Oster Vic­to­ria veri­ta­tis cari­tas“ gespielt, kom­po­niert vom ehe­ma­li­gen Dom­ka­pell­meis­ter Ger­hard Merkl. Es musi­zier­ten der Pas­sau­er Dom­chor und die Dom­blä­ser, beglei­tet von Dom­or­ga­nist Lud­wig Ruck­de­schel an der Dom­or­gel sowie Dom­kan­tor Maxi­mi­li­an Jäger an der Tru­hen­or­gel. Die musi­ka­li­sche Gesamt­lei­tung lag wie gewohnt in den Hän­den von Dom­ka­pell­meis­ter Andre­as Unter­gug­gen­ber­ger. Und auch der Mit­ar­bei­ter­chor des Bis­tums brach­te Bischof Ste­fan sein per­sön­li­ches, musi­ka­li­sches Geschenk dar.

Vie­len Dank für all das, was Sie bis­lang getan haben – für die Men­schen in die­ser Stadt, im Gro­ßen und im ganz Klei­nen. Sie tun das mit einer sehr net­ten, ver­bind­li­chen Art, aber mit ganz kla­ren, glas­kla­ren Hal­tun­gen bei den gro­ßen Fra­gen unse­rer Zeit.”

Oberbürgermeister Jürgen Dupper

Hier können Sie sich die Predigt des Bischof ansehen:

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Der fei­er­li­che Got­tes­dienst wur­de von über 60 Minis­tran­tin­nen und Minis­tran­ten mit­ge­stal­tet – ein bedeut­sa­mes Zei­chen der Jugend­li­chen für die Ver­bun­den­heit mit ihrem Bischof. Sym­bo­lisch und herz­lich zugleich war dann auch die Ges­te der Minis­tran­ten am Ende des Fest­got­tes­diens­tes, die ihrem Bischof einen Vor­rat sei­ner liebs­ten süßen Sün­den“ über­reich­ten: Nutel­la und Gummibärchen.

Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer über­reich­te Bischof Oster zudem eine präch­ti­ge Sto­la – ein per­sön­li­ches Zei­chen der Wert­schät­zung. Die ein­ge­gan­ge­nen Spen­den, um die Bischof Ste­fan anstel­le von Geschen­ken gebe­ten hat­te, wer­den einem cari­ta­ti­ven Zweck zugu­te­kom­men – ganz im Sin­ne sei­nes seel­sor­ge­ri­schen Dienstes.

Sie haben eine kla­re Hal­tung und ste­hen zu ihrem Wort, auch wenn es oft­mals nicht der bequems­te Weg ist – aber das zeich­net Sie aus, das ist das, wo man sie auch ein­schät­zen kann und das ist ein Wert, der von gro­ßer Bedeu­tung ist.”

Landrat Raimund Kneidinger

Am Ende des Fest­got­tes­diens­tes wur­de der Bischof jedoch nicht nur mit Geschen­ken bedacht, son­dern auch mit meh­re­ren humor­vol­len und nach­denk­li­chen Gruß­wor­ten ver­schie­de­ner Ehren­gäs­te – ange­fan­gen bei Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer über den Diö­ze­san­rats­vor­sit­zen­den Mar­kus Biber, die bei­den MAV-Vor­sit­zen­den Andre­as Nock und Ralph Mül­ler bis hin zu Ober­bür­ger­meis­ter Jür­gen Dup­per und Land­rat Rai­mund Kneidinger.

Den Abschluss des Fes­tes bil­de­te ein fröh­li­cher Steh­emp­fang im Dom­in­nen­hof. Neben herz­haf­ten Spei­sen und erfri­schen­den Geträn­ken gab es auch eine klei­ne Eis­the­ke – die selbst­ver­ständ­lich auch das Lieb­lings­eis des Bischofs im Ange­bot hatte.

An sei­nem Geburts­tag über­rasch­ten Mit­ar­bei­ten­de des Bis­tums Bischof Ste­fan mit einer digi­ta­len Fest­schrift – mit vie­len tief­grün­di­gen aber auch humor­vol­len Video-Bei­trä­gen, Tex­ten und Hono­ra­tio­ren. Durch krea­ti­ve Team­ar­beit ent­stand ein mul­ti­me­dia­les Online-For­mat. Prof. Manu­el Schlögl, Susan­ne Schmidt, Tho­mas Weg­gart­ner und Anna Deme­ter ent­wi­ckel­ten eine digi­ta­le Fest­schrift, die weit mehr ist als eine Web­sei­te für Gra­tu­lan­ten: Sie spie­gelt ein leben­di­ges Bild von Kir­che wider und folgt dem Leit­mo­tiv mis­sio­na­risch Kir­che sein – wo Kir­che heu­te leben­dig ist“. Der per­sön­li­che Refe­rent des Bischofs, Tho­mas Weg­gart­ner erklär­te, dass es sich nicht um eine umfas­sen­de, reprä­sen­ta­ti­ve Aus­wahl der Ver­fas­ser han­delt, son­dern dass aus­drück­lich gewünscht ist, dass die­se Web­site wei­ter wach­sen darf.

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