Kirche vor Ort

Strahlender Moment für den Heiligen Gotthard

Redaktion am 06.10.2025

Info Icon Foto: Diana Millgramm

Mit einer feierlichen Enthüllung wurde am Montag das neue Gotthard-Epitaph am Haupteingang des St.-Gotthard-Gymnasiums in Niederalteich seiner Bestimmung übergeben.

Schul­lei­ter Johann Lum­mer konn­te zahl­rei­che Ehren­gäs­te begrü­ßen und sprach von einer fest­li­chen Gemein­schaft, die sich in der Aula zusam­men­ge­fun­den habe, um die­ses beein­dru­cken­de Geschenk der Bra­men­kamp-Stif­tung in Emp­fang zu neh­men. Musi­ka­lisch eröff­ne­ten die Blä­ser unter Lei­tung von Ste­fan Bin­der die Fei­er, wäh­rend der Chor mit Bern­hard Falk für wei­te­re fest­li­che Klän­ge sorg­te.

Lum­mer beton­te in sei­ner Anspra­che, dass mit dem beson­de­ren Kunst­werk nun täg­lich in Erin­ne­rung geru­fen wer­de, was der hei­li­ge Gott­hard alles geleis­tet habe. Er wies dar­auf hin, dass es schon etwas Beson­de­res gewe­sen sei, dass Gott­hard so rasch nach sei­nem Tod hei­lig­ge­spro­chen wur­de. Zuvor wirk­te er 25 Jah­re segens­reich als Abt von Nie­der­al­t­eich und schließ­lich 15 Jah­re als Bischof von Hil­des­heim. Ein Merk­mal der Gott­hard-Ver­eh­rung an der Schu­le sei die all­jähr­li­che Fuß­wal­fahrt der Fünft­kläss­ler zu sei­nem Geburts­ort, um nach­zu­emp­fin­den, wel­chen Weg der Hei­li­ge selbst gegan­gen sein muss – meta­pho­risch und ganz kon­kret: den Weg zur Schu­le in Nie­der­al­t­eich. Lum­mer for­mu­lier­te es so: Jeder, der jetzt am Gym­na­si­um ein- und aus­geht, kann guter Wege gehen, weil er vom hei­li­gen Gott­hard beglei­tet wird.“

Das Kunst­werk, geschaf­fen von Bild­hau­er Joseph Micha­el Neu­stif­ter und gestif­tet von der Bra­men­kamp-Stif­tung, beein­druck­te von Beginn an. Neu­stif­ter sprach selbst zu den Kin­dern, die mit der gan­zen Schul­fa­mi­lie in der Aula ver­sam­melt waren. Er beton­te, wie sehr ihn die Atmo­sphä­re am Gym­na­si­um berührt habe und wie sehr er sich wün­sche, dass die Figur allen Freu­de berei­te. Gott­hard sei nicht nur als Bischof und Abt dar­ge­stellt, son­dern auch mit vie­len Details aus sei­nem Leben ver­se­hen, die es zu ent­de­cken gel­te. Beson­ders wies er dar­auf hin, dass auch die Rück­sei­te span­nend gestal­tet sei – mit Tex­ten, Musik­in­stru­men­ten und Sym­bo­len. Des­halb sei das Abbild so auf­ge­stellt wor­den, dass man auch dahin­ter gehen und sich alles anse­hen kön­ne. Da ist eini­ges zu sehen, was euch sehr nahe­kommt“, sag­te er und lud die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ein, das Werk immer wie­der neu zu betrachten.

Der Künst­ler schil­der­te außer­dem den Ent­ste­hungs­pro­zess des Wer­kes. Ver­schie­de­ne Model­le sei­en erar­bei­tet und schließ­lich in enger Abstim­mung mit Abt und Schul­lei­tung aus­ge­wählt wor­den – ein guter gemein­sa­mer Akkord“, wie Neu­stif­ter mit Blick auf den musi­ka­li­schen Hin­ter­grund der Schu­le for­mu­lier­te. Auch der Ori­gi­nal-Abt­stab, den er Nie­der­al­t­eich gese­hen habe, fand Ein­gang in die Gestal­tung. Gott­hard, einer der belieb­tes­ten Hei­li­gen des Mit­tel­al­ters, stam­me aus der Regi­on, sei aber weit über Nie­der­bay­ern hin­aus in vie­len Län­dern Euro­pas ver­ehrt wor­den.

Wal­ter Bramkamp, Grün­der und Vor­sit­zen­der der gleich­na­mi­gen Stif­tung, dank­te herz­lich für die bewe­gen­den Ein­drü­cke, die er an die­sem Tag habe mit­neh­men kön­ne. Er bemerk­te, wie­viel Wis­sen der Künst­ler in den Ent­wurf der Figur ein­brin­gen muss­te, und rich­te­te an die Kin­der die Wor­te: Jetzt könnt ihr dem hei­li­gen Gott­hard jeden Tag guten Mor­gen sagen und dan­ke beim Heim­ge­hen.“ Er wünsch­te der Schul­fa­mi­lie, dass sie mit der Figur eine gro­ße Freu­de haben möge.
Zum Dank über­reich­te Schul­lei­ter Lum­mer Geschen­ke an die Mit­glie­der der För­der­ge­mein­schaft und an den Künst­ler. Die revan­chier­ten sich mit zwei Model­len der Epi­taph-Ste­le, die sie dem Schul­lei­ter und Abt über­reich­ten. Zur Ent­hül­lung wur­de es dann kurz hek­tisch: Wäh­rend Lum­mer drin­nen noch den Schü­lern den wei­te­ren Ablauf erklär­te, befrei­ten Bra­men­kamp und Neu­stif­ter mit Hil­fe eini­ger Fünft­kläss­ler bereist das gro­ße Kunst­werk von sei­ner leuch­tend­gel­ben Abde­ckung. Erst in letz­ter Sekun­de konn­te Lum­mer noch hin­zu­ei­len und hel­fen.

Abt Maria­nus Biber sprach den Segen und erin­ner­te dar­an, dass aus einer grau­en Wand nun ein leuch­ten­des Bild gewor­den sei – ein Zei­chen dafür, dass auch im All­tag immer Span­nen­des ver­bor­gen sein kön­ne. Sein Vergelt’s Gott“ galt allen, die das Pro­jekt ermög­licht hat­ten und er wünsch­te den Kin­dern viel Freu­de mit ihrem Gott­hard. Begeis­tert und neu­gie­rig ström­ten die Schü­ler dann ins Freie, um das Kunst­werk end­lich auch zu bewun­dern. Im Anschluss fei­er­te die gesam­te Schu­le in der Turn­hal­le wei­ter – mit Musik und einer beson­de­ren Über­ra­schung: Für alle Kin­der gab es Eis. So wur­de aus der Ent­hül­lung nicht nur ein kunst­his­to­ri­sches Ereig­nis, son­dern auch ein fröh­li­ches Fest, das die Schul­ge­mein­schaft im Zei­chen ihres Patrons Gott­hard vereinte. 

Text: Dia­na Millgramm

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