Nur vierzig Mal trugen in den letzten zehn Jahren deutsche Standesbeamte in eine Geburtsurkunde den Vornamen Alban ein. Wie viele dieser Buben dann auch noch auf ihren Namenspatron getauft wurden – und auf welchen der beiden Albani, das ist nicht überliefert. Ja, denn es sind ihrer Zwei: der heilige Alban von Mainz und sein britischer Namensvetter Alban von England. Noch dazu begeht man an zwei Tagen hintereinander ihre Gedenktage – der Mainzer, Priester, Missionar und Märtyrer und über viele Jahrhunderte in Ober- und Niederbayern populärer Patron der Bauern am 21. Juni; der andere als erster christlicher Märtyrer Britanniens seit dem 6. Jahrhundert bis heute dort hoch verehrt, am 22. Juni. Dass bei diesen Koinzidenzen etwas von Anfang an durcheinandergeraten kann, biographisch, ikonographisch und auch religiös, nimmt nicht Wunder.
Der Legende nach soll der heilige Alban von Mainz bei seinen Missionsreisen, die ihn im Auftrag des heiligen Ambrosius, von der Lombardei über das heutige Frankreich bis nach Augsburg und schließlich nach Mainz führten, wo er um 406 enthauptet wurde, an der wilden, kaum besiedelten Landschaft in Bayern besonderen Gefallen gefunden haben. Und in der Tat liegen die in Schwaben, …