Das glauben wir

Papst: Sport als Weg des Glaubens

Redaktion am 17.06.2025

Info Icon Foto: DJK

Mit einer feierlichen Messe hat Papst Leo XIV. an diesem Dreifaltigkeitssonntag die Heilig-Jahr-Feier der Sportler ausklingen lassen. 

Mit einer fei­er­li­chen Mes­se hat Papst Leo XIV. an die­sem Drei­fal­tig­keits­sonn­tag die Hei­lig-Jahr-Fei­er der Sport­ler aus­klin­gen las­sen. Bei dem Got­tes­dienst im Peters­dom wür­dig­te das Kir­chen­ober­haupt den Sport als eine täg­li­che Schu­le der Tugend, des Glau­bens und der Gemein­schaft, die nicht nur als Trai­ning für den Kör­per, son­dern auch als Weg zur Hei­lig­keit ver­stan­den wer­den kann. Die Hei­li­ge Mes­se kann hier auf You­Tube ange­se­hen wer­den.

Mehr als 3.500 Sport­ler und Sport­be­geis­ter­te waren der Ein­la­dung der Kir­che gefolgt, mit der ihnen gewid­me­ten Hei­lig-Jahr-Fei­er einen Aspekt des mensch­li­chen Lebens zu fei­ern, der auch dem selbst sport­be­geis­ter­ten Papst Leo am Her­zen liegt. Die Bedeu­tung des Sports als geleb­te Ver­bin­dung von Glau­ben und Gemein­schaft wur­de auch durch die DJK ein­drucks­voll unter­stri­chen. So trug die Geist­li­che Bun­des­bei­rä­tin der DJK, Eli­sa­beth Keil­mann, ein Kreuz ein Weg­stück auf dem Pil­ger­weg zum Peters­dom – ein unver­gess­li­ches Ereig­nis im Hei­li­gen Jahr. Der DJK Bun­des­ver­band war bei der Sport­wo­che des Hei­li­gen Jah­res in Rom mit Pfar­rer Erhard Becht­hold und Prä­si­dent Micha­el Ley­en­de­cker ver­tre­ten. Auch der DJK-Diö­ze­san­ver­band war mit einer Dele­ga­ti­on vor Ort, bestehend aus dem Geist­li­chen Bei­rat Dr. Josef Mader, der stell­ver­tre­ten­den DJK-Diö­ze­san­vor­sit­zen­den Eli­sa­beth Wolf und Diö­ze­san-Sport­fach­wart Maxi­mi­li­an Rei­ter und dem Geschäfts­stel­len-Team. Ein beson­de­res High­light war die herz­li­che Begeg­nung der DJK-Dele­ga­ti­on mit Pfar­rer Chris­ti­an Böck aus Hut­thurm im Land­kreis Pas­sau. Er ist Direk­tor des deutsch­spra­chi­gen Pil­ger­zen­trums in Rom und emp­fing die Grup­pe mit gro­ßer Gastfreundschaft. 

Wegen der hoch­som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren in Rom muss­te die Mess­fei­er zwar in den Peters­dom ver­legt wer­den. Die Rom­pil­ger erwar­te­te an die­sem Wochen­en­de aber den­noch ein bun­tes Pro­gramm: am Sams­tag­vor­mit­tag hat­ten sie bei einer Kon­fe­renz zum The­ma Sport und Hoff­nung“ die Gele­gen­heit, Spit­zen­sport­ler, Ver­tre­ter inter­na­tio­na­ler Sport­or­ga­ni­sa­tio­nen, Sport­wis­sen­schaft­ler und Sport­seel­sor­ger zu tref­fen – und an der zusätz­li­chen Gene­ral­au­di­enz teil­neh­men, zu der Papst Leo die Hei­lig-Jahr-Pil­ger in den Peters­dom gela­den hatte.

Auf der zum Sport­ler-Dorf“ umfunk­tio­nier­ten his­to­ri­schen Piaz­za del Popo­lo“ waren dann am Nach­mit­tag Infor­ma­ti­ons­stän­de und ver­schie­de­ne Akti­vi­tä­ten gebo­ten – und ab 17 Uhr ging es mit Fackeln und Pil­ger­kreuz zum Peters­platz, wo die Pil­ger die Hei­li­ge Pfor­te am Peters­dom durch­schrei­ten konn­ten. Der Sams­tag klang unter dem römi­schen Abend­him­mel im male­ri­schen Stadt­vier­tel Tras­te­ve­re aus, wo der Oscar-prä­mier­te Film Cha­ri­ots of Fire” – zu Deutsch: Die Stun­de des Sie­gers – gezeigt wurde.

Den Abschluss und Höhe­punkt der Hei­lig-Jahr-Fei­er bil­de­te die Mess­fei­er mit Leo XIV. am Sonn­tag­mor­gen im Peters­dom. In sei­ner Pre­digt erin­ner­te der selbst sport­be­geis­ter­te Papst dar­an, dass es beim Sport nicht nur dar­um gin­ge, eine viel­leicht sogar außer­ge­wöhn­li­che kör­per­li­che Leis­tung zu brin­gen“, son­dern um Hin­ga­be für ande­re und für das eige­ne Wachstum.“

Sport als Heil­mit­tel einer indi­vi­dua­lis­ti­schen, digi­ta­li­sier­ten und wett­be­werbs­ori­en­tier­ten Gesellschaft

In unse­rer von Ein­sam­keit und Indi­vi­dua­lis­mus gepräg­ten Gesell­schaft kön­ne der Sport zu einem wich­ti­gen Instru­ment der Wie­der­an­nä­he­rung und Begeg­nung wer­den: zwi­schen den Völ­kern, in den Gemein­schaf­ten, im schu­li­schen Bereich und am Arbeits­platz, in den Fami­li­en!“, erklär­te Papst Leo und emp­fahl den Sport auch als wirk­sa­mes Mit­tel gegen die Ver­su­chung, sich in vir­tu­el­le Wel­ten zu flüch­ten“, sowie als Hil­fe einen gesun­den Kon­takt zur Natur und zum kon­kre­ten Leben zu bewahren.“

In einer wett­be­werbs­ori­en­tier­ten Gesell­schaft, in der schein­bar nur die Star­ken und die Sie­ger zu leben ver­die­nen, lehrt der Sport auch, zu ver­lie­ren, indem er den Men­schen in der Kunst der Nie­der­la­ge mit einer der tiefs­ten Wahr­hei­ten sei­nes Daseins kon­fron­tiert: mit der Zer­brech­lich­keit, der Begrenzt­heit, der Unvoll­kom­men­heit. Das ist wich­tig, denn aus der Erfah­rung die­ser Zer­brech­lich­keit her­aus öff­nen wir uns für die Hoff­nung,“ stell­te Papst Leo einen wei­te­ren wich­ti­gen Aspekt der sport­li­chen Betä­ti­gung heraus.

Dass der Sport nicht nur den Kör­per, son­dern auch die See­le formt, erklär­te das Kir­chen­ober­haupt am Bei­spiel des Jugend­vor­bilds Pier Gior­gio Fras­sa­ti: Der jun­ge Ita­lie­ner hat­te es ver­stan­den, sei­ne Lei­den­schaft fürs Berg­stei­gen mit einem zutiefst geleb­ten christ­li­chen Glau­ben zu ver­bin­den und war so zu einem leuch­ten­den Vor­bild für die Ver­bin­dung von kör­per­li­cher Akti­vi­tät und inne­rem Wachs­tum geworden.

Wört­lich sag­te der Papst:
Es ist kein Zufall, dass der Sport im Leben vie­ler Hei­li­ger unse­rer Zeit eine bedeu­ten­de Rol­le gespielt hat, sowohl als per­sön­li­che Pra­xis wie auch als Weg der Evan­ge­li­sie­rung. Den­ken wir an den seli­gen Pier Gior­gio Fras­sa­ti, den Schutz­pa­tron der Sport­ler, der am 7. Sep­tem­ber hei­lig­ge­spro­chen wer­den wird. Sein ein­fa­ches und leuch­ten­des Leben erin­nert uns dar­an, dass nie­mand als Cham­pi­on gebo­ren wird, so wie nie­mand als Hei­li­ger gebo­ren wird.“

Hei­lig­keit sei also eben­so wie sport­li­che Leis­tung nicht ange­bo­ren, son­dern das Ergeb­nis eines täg­li­chen Trai­nings der Lie­be, das uns dem end­gül­ti­gen Sieg näher­bringt und uns dazu befä­higt, am Auf­bau einer neu­en Welt mitzuwirken.“

Sei­ne Vor­gän­ger Papst Fran­zis­kus, Johan­nes Paul II. und Paul VI. zitie­rend, wür­dig­te Papst Leo den Sport als Ort der Erzie­hung, Gemein­schaft und Evan­ge­li­sie­rung, der ein äußerst nütz­li­ches Instru­ment für die geis­ti­ge Erhe­bung des Men­schen sein kann, wel­che die ers­te und unver­zicht­ba­re Vor­aus­set­zung für eine geord­ne­te, fried­li­che und kon­struk­ti­ve Gesell­schaft ist“ (Hl. Paul VI., 20. März 1965).

Den Auf­trag, der sich aus die­ser Visi­on des Sports als Schu­le des Lebens und Werk­statt des Frie­dens ergibt, beschrieb der Pon­ti­fex am Ende sei­ner Pre­digt wie folgt:

Lie­be Sport­le­rin­nen und Sport­ler, die Kir­che ver­traut euch eine wun­der­schö­ne Auf­ga­be an: dass ihr in euren Akti­vi­tä­ten ein Wider­schein der Lie­be des drei­fal­ti­gen Got­tes seid – zu eurem eige­nen Wohl und zum Wohl eurer Brü­der und Schwes­tern. Lasst euch mit Begeis­te­rung auf die­se Mis­si­on ein: als Ath­le­ten, als Trai­ner, als Ver­ei­ne, als Grup­pen, als Familien.“

Abschlie­ßend for­mu­lier­te der Papst noch fol­gen­de Bit­te an die Muttergottes:

Bit­ten wir sie, unse­re Mühen und unser Enga­ge­ment zu beglei­ten und die­se immer auf das Bes­te aus­zu­rich­ten, bis zum wich­tigs­ten Sieg: jenem der Ewig­keit, dem unend­li­chen Spiel­feld’, auf dem das Spiel kein Ende haben und die Freu­de voll­kom­men sein wird.“

Vati­can­news – skr — DJK

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