
„Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt ...“ (Apg 2,1-2). Ganz so dramatisch wie in der Bibel geschildert ist das Pfingstgeschehen in Altötting zwar nicht, aber auch nicht allzu weit davon entfernt.
Die Glocken der Altöttinger Kirchen läuten fast ohne Unterlass, kündigen die Ankunft einer Wallfahrtsgruppe nach der anderen an. Der Kapellplatz ist erfüllt von einer Mischung aus Gebet, Gesang und Stimmengewirr, verursacht durch Abertausende Pilger. Die meisten von ihnen haben viele Kilometer zu Fuß hinter sich, zum Teil an mehreren Tagen, unterbrochen nur von kurzen Schlaf- und Essenspausen. Schon in den Tagen vor dem Pfingstwochenende kommen die Oberpfälzer in vier Gruppen mit fast 800 Teilnehmern über bis zu 180 Kilometer Wegstrecke in den Gnadenort – dieses Jahr schon zum 340. Mal. Die ganz„harten“ unter ihnen gehen übrigens dieselbe Strecke auch wieder auf Schusters Rappen zurück in die Heimat. Ebenfalls kurz vor Pfingsten kamen Wallfahrer aus Palling. Anlässlich ihrer 375. Fußwallfahrt trugen sie eine prächtige Votivkerze bis zum Gnadenort.
Trocken blieben heuer die wenigsten Wallfahrer, teils mehrfach wurden sie unterwegs von anhaltendem Regen durchnässt – abhalten von ihrem Vorhaben ließ sich freilich niemand. Selbst beim Einzug in Altötting und beim Umrunden der Gnadenkapelle wurden sie nicht verschont: neben den zirka 5000 …