Das glauben wir

Sich für Gott entscheiden

Redaktion am 19.09.2025

Info Icon Foto: Bayer / pbp

„Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind“. Diese weisen Worte spricht Professor Dumbledore zu Harry Potter in der gleichnamigen Septologie. Auch im christlichen Glauben kommt es darauf an, welche Entscheidungen wir im Leben treffen – für uns selbst, für andere und vor Gott. Im Sonntagsimpuls von Domdekan Dr. Hans Bauernfeind steht genau diese Kraft der Entscheidung im Mittelpunkt.

Als ich noch jung war, spiel­te ich begeis­tert Fuß­ball im Ver­ein. Zugleich war ich sehr ger­ne Minis­trant in mei­ner Hei­mat­pfar­rei. Eines Tages geschah es, dass Fuß­ball­spie­le auch am Sonn­tag­vor­mit­tag statt­fan­den. Da kam ich ins Dilem­ma. Was tat ich lie­ber? Fuß­ball spie­len oder minis­trie­ren? Beim Minis­trie­ren waren wir nicht so vie­le. Da fiel ein Aus­fall ins Gewicht. Ich sprach in die­ser Zeit mit den Eltern, dem Pfar­rer und ande­ren Per­so­nen. Bei­na­he alle mein­ten, dass es nicht pas­se, am Sonn­tag zur Got­tes­dienst­zeit Fuß­ball­spie­le anzu­set­zen. Das sah ich auch so.

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Zugleich hat­te ich aber das Gefühl, lie­ber Fuß­ball zu spie­len. Den Rasen zu rie­chen, gespannt auf den Spiel­be­ginn zu war­ten und viel­leicht ein Tor zu schie­ßen: all das war unend­lich attrak­tiv. Ande­rer­seits begann ich zu ver­ste­hen, dass es eine Ent­schei­dung braucht, die nur ich tref­fen kann. Fuß­ball oder Got­tes­dienst mit Minis­trie­ren am Sonn­tag. Ich ent­schied mich dafür, an den betref­fen­den Sonn­ta­gen nicht am Fuß­ball­platz zu sein. Viel­leicht gab auch das heu­ti­ge Evan­ge­li­um nach Lukas das Sei­ne dazu.

Wenn Jesus dort spricht, dass nie­mand Gott und dem Mam­mon zugleich die­nen kön­ne, dann möch­te ich den Fuß­ball nicht als Mam­mon, der gegen Gott stün­de, dar­stel­len. Denn Fuß­ball ist schön, macht Spaß und noch heu­te schaue ich mit Span­nung zu. Aber mei­ne Erkennt­nis war, es braucht mei­ne Ent­schei­dung, ob ich mich auf Gott ein­las­se oder auf anderes. 

Auch wenn ich heu­te Pries­ter bin, braucht es täg­lich neu mei­ne Ent­schei­dung, auf Gott zu hören, ihn als mei­nen Weg­wei­ser durch das Leben anzu­neh­men und, wenn nötig, auch umzukehren. 

Krieg oder Frie­den, Gerech­tig­keit oder Unrecht, Men­schen­ver­ach­tung oder Respekt, Barm­her­zig­keit oder Gna­den­lo­sig­keit – und vie­les mehr sind täg­li­che Ent­schei­dun­gen, die mit Gott getrof­fen und auf ihn gehört — anders aus­fal­len, als wenn ich – wie es Jesus sagt – auf den Mam­mon höre, auf das, was unbe­dacht, ego­is­tisch und ohne Ori­en­tie­rung an Gott geschieht.

Ich fin­de zu mehr Leben – für mich und ande­re, wenn ich mich nach Gott ausrichte. 

Dom­de­kan Hans Bauernfeind

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