
Geht! Geht auf die Menschen ein und sprecht sie an! Mit diesem Sendungsauftrag schickte Jesus seine Jünger hinaus. Auch heute ist Jede und Jeder von uns dazu berufen, Christi Namen in die Welt hinauszutragen und den Menschen zu verkünden. Die Predigt zum 6. Juli 2025 von Wolfgang de Jong, Pfarrer im Pfarrverband Fürstenzell.
Jesus schickt neben den Aposteln 72 andere Jünger aus. Was trägt er Ihnen auf? Als erstes: Geht! Das heißt: wartet nicht, bis die Leute zu euch kommen; geht zu Ihnen hin, zu den Kranken und den Gesunden, zu den Bedrückten und den Verzweifelten, zu den Mühseligen und Beladenen. Geht und sprecht sie an! Geht! Das heißt auch: Geht auf sie ein! Sie sollen auf die Menschen eingehen, sich auf ein echtes Gespräch mit Ihnen einlassen. Geht zu zweit – ihre Verkündigung soll glaubhaft sein. Was der eine sagt, soll der andere bestätigen. Mindestens zwei Zeugen gehören in Israel zu einem glaubhaften Zeugnis. Geht ohne Geldbeutel! Warum schickt Jesus die Jünger ohne Geld und Vorratstasche? Sie sollen arm daherkommen, denn sie verkünden und bringen das Reich Gottes. Das ist ein Geschenk Gottes, das kann man nicht kaufen.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Grüßt niemand unterwegs – das heißt, lasst euch nicht durch die langen, umständlichen orientalischen Begrüßungsbräuche aufhalten! Grüßen sollt ihr freilich immer, wenn ihr in ein Haus kommt. Dann sagt als erstes: Friede diesem Haus! Den Frieden sollt ihr den Menschen nicht nur wünschen, sondern bringen, den Frieden des Herzens und den Frieden untereinander – durch Vergebung der Schuld und gegenseitige Versöhnung. Esst und trinkt, was man euch anbietet, denn wer arbeitet, hat eine Recht auf seinen Lohn. Die Jünger Jesu sollen auch mit den andern Menschen Gemeinschaft pflegen, sollen etwas von innen annehmen und nicht meinen, sie allein seien die Gebenden und alle andern die Empfangenen. Nein, auch die anderen haben den Jüngern etwas zu bieten und diese sollen nicht zu stolz sein, es anzunehmen. Heilt die Kranken, die dort sind und sag den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe. Heilung für den Leib, Heil für die Seele, das ist der Friede Gottes im vollen, umfassenden Sinne. Eine große Berufung haben sie da, die Jüngerinnen und Jünger Jesu damals – und auch wir in der heutigen Zeit! Nehmen wir diese Berufung an und tragen wir den Namen des Herrn hinaus in diese Welt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen schönen und gesegneten Sonntag.
Wolfgang de Jong
Pfarrer im Pfarrverband Fürstenzell