
Die Apostel damals waren zunächst ratlos, ja hoffnungslos - sie hatten keine rechte Vorstellung, wie es mit dieser Kirche – ohne Jesus – weitergehen solle. Aber da erinnerten sie sich, was er ihnen versprochen hatte: „Ich sende euch einen anderen Tröster, den Heiligen Geist. Der soll euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ Ein Impuls zum Pfingstsonntag 2025 am 8. Juni von Dompropst i. R. Hans Striedl.
Wir feiern Pfingsten. Für viele sind diese beiden Feiertage nur Gelegenheit für Freizeit und Urlaubsfahrten. Für mich ist Pfingsten ein Fest, wo der Geist Gottes Impulse setzt, die auch den muffigsten Wohlstandsbürger noch mitreißen können. Aber wenn wir heute hineinschauen in unsere Welt, in unsere Gesellschaft, wie ganz anders erleben wir die Kirche Jesu Christi? Hochfeste und Feiertage sind häufig bloße Dekoration unseres Alltags. Und sind nicht viele von uns der Meinung, die Zeit der Kirche ist ohnehin vorbei? Sie sei nicht nur vom Heiligen Geist verlassen, sondern bei manchen Vorgängen in der Kirche, heißt es, hart und verbittert. Ihr seid ja von allen guten Geistern verlassen.
Sehen wir nicht die um sich greifende geistige und geistliche Verarmung unserer Familien? Ist nicht für eine erschreckend große Zahl von Getauften der christliche Glaube total uninteressant geworden. Viele sind sogar der Meinung, in unserer Kirche rinnt alles den Bach hinunter. Wenn wir so denken, haben wir von Pfingsten und vom Wirken des Heiligen Geistes damals und heute überhaupt nichts begriffen!
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Schauen Sie, die Apostel damals waren auch zunächst ratlos, ja hoffnungslos. Sie hatten keine rechte Vorstellung, wie es mit dieser Kirche ohne Jesus weitergehen solle. Aber da erinnerten sie sich, was er ihnen versprochen hat beim Weggehen aus dieser Welt: „Ich sende euch einen anderen Tröster, den Heiligen Geist. Der soll euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Der soll euch auf den Weg bringen zu den Menschen, die auf euch warten.“
Ja, es ist notwendig, dass wir es zulassen, dass der Geist Gottes in unserer Kirche Wiederbelebungsversuche machen kann. Ich bin nämlich der Meinung, noch nie haben wir so deutlich gespürt wie heute, dass der Geist Gottes der einzige und der letzte Adressat ist, dem wir die Ängste der Menschheit anvertrauen können – einer Menschheit, die fähig ist, das Antlitz der Erde zu zerstören, die aber ebenso die Möglichkeit besitzt, das Antlitz der Erde mit neuem Glanz zu versehen. Ich lade Sie ein, mit mir an diesem Pfingstfest zu beten: Sende aus deinen Geist, und alles wird neu geschaffen, und du wirst das Antlitz der Erde erneuern!
Ich wünsche Ihnen ein frohes und Gott gesegnetes Pfingstfest.
Hans Striedl
Dompropst i. R.