Bistum

Schenke mir ein heiles Herz

BAY am 27.06.2025

Foto: Bayer/pbp

Zum Auftakt der Maria-Hilf-Woche in der Pfarrkirche „Christus, der Auferstandene“ in Hinterschmiding richtete Bischof Stefan Oster in seiner Predigt den Blick auf das, was die Menschen im Innersten bewegt: die Sehnsucht nach einem heilen Herzen.

Am Beginn des Got­tes­diens­tes zitier­te er die bekann­te Ant­wort auf die Ein­la­dung zur Kom­mu­ni­on: Herr, ich bin nicht wür­dig, dass du ein­gehst unter mein Dach. Aber sprich nur ein Wort, so wird mei­ne See­le gesund.“ Man kön­ne, so der Bischof, anstel­le von See­le“ auch Herz“ sagen – denn um nichts Gerin­ge­res gehe es Gott: dass unser Herz gesund wird.“

Zwar berich­te die Bibel oft von kör­per­li­cher Hei­lung, doch zie­le Got­tes Wir­ken tie­fer: auf den inne­ren Men­schen, das gebro­che­ne Herz, das Hei­lung braucht. Denn vie­le Men­schen sei­en zwar kör­per­lich gesund, aber inner­lich ver­letzt, ver­zwei­felt oder von Sinn­lo­sig­keit über­mannt. Zugleich gebe es schwer­kran­ke Men­schen, die inner­lich ganz heil sei­en – getra­gen vom Ver­trau­en auf Gott.

Hier können Sie sich die ganze Predigt anhören:

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Aus­ge­hend vom Gleich­nis vom ver­lo­re­nen Schaf zeig­te Bischof Oster, dass Got­tes Lie­be para­dox und radi­kal ist: Er lässt die 99 zurück, um das eine ver­lo­re­ne zu suchen. So han­delt kein Mensch – aber so liebt Gott. Und so sucht er auch jeden ein­zel­nen von uns.

Und wenn wir ehr­lich sind, lie­be Schwes­tern und Brü­der, dann ringt in jedem von uns die eine mit der ande­ren Sei­te im eige­nen Her­zen. Dass ich dazu nei­ge, ein alter Ego­zen­tri­ker zu sein und sich die Welt vor allem um mich dreht und ich mich schwer tue, wirk­lich den ande­ren zu zu lieben.”

Bischof Stefan

War­um aber ist unser Herz so oft nicht heil? Der Bischof führ­te zurück zur Geschich­te von Adam und Eva, als der Mensch sich von Gott abwand­te, um selbst zum Maß­stab für Gut und Böse zu wer­den. Seit­dem – so Oster – mache sich der Mensch oft selbst zum Zen­trum, ver­ken­ne die Wahr­heit, die ihn eigent­lich ver­än­dern will, und ver­lie­re so die Fähig­keit zu ech­ter Lie­be. Denn wah­re Lie­be ist nicht eigen­nüt­zig, son­dern lebt aus der Erfah­rung, selbst geliebt zu sein.

Ein hei­les Herz, so der Bischof, sei ein Herz, das sich von Gott geliebt weiß – und fähig wird, ande­re zu lie­ben. Jesus, der gute Hir­te, gehe uns des­halb nach bis ans Kreuz – und noch dar­über hin­aus, bis in die ver­bor­ge­nen Win­kel unse­res Her­zens. Mit sei­nem geöff­ne­ten Her­zen am Kreuz wol­le er unser Herz heilen.

Sehr per­sön­lich sprach Oster auch über die Fra­ge: Wo sind wir mit unse­rem Her­zen? Wie oft sei­en wir – wie puber­tie­ren­de Kin­der – inner­lich abwe­send, ver­schlos­sen. Und doch bleibt Gott da, ver­sorgt uns wei­ter – und fragt uns: Wo bist du?“

Am Ende rich­te­te Bischof Oster den Blick wie­der auf die Eucha­ris­tie: auf die Ein­la­dung, das Herz zu erhe­ben – wirk­lich beim Herrn zu sein“. Die Mes­se sei der Ort, wo Hei­lung begin­nen kön­ne, auch durch das Sakra­ment der Ver­söh­nung. Dabei gehe es nicht um Erwar­tun­gen oder äuße­ren Druck, son­dern um ein Ange­bot Got­tes: Er liebt uns. Er geht uns nach. Und er will, dass wir heil wer­den – von Herz zu Herz.“

Zum Abschluss stell­te der Bischof der Pfarr­ge­mein­de Maria als Vor­bild vor Augen: Sie, die mit gan­zem Her­zen Ja gesagt“ habe, brin­ge Gott selbst zur Welt. Auch wir sei­en beru­fen, durch ein hei­les Herz sei­ne Lie­be in die Welt zu tragen.

Ich brau­che das auch“, sag­te Bischof Oster abschlie­ßend – und mach­te so klar: Der Weg zum hei­len Her­zen ist ein gemein­sa­mer Weg.

Am Ende des fei­er­li­chen Pon­ti­fi­kal­got­tes­diens­tes luden Pfar­rer Mat­thi­as Grill­hösl, Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB, Seel­sor­ge­amts­lei­ter Dekan Dr. Hans Bau­ern­feind, die kon­ze­le­brie­ren­den Pries­ter sowie Dia­kon Kon­rad Nie­der­län­der die ver­sam­mel­te Gemein­de ein, der Aus­set­zung des Aller­hei­ligs­ten bei­zu­woh­nen und den eucha­ris­ti­schen Segen zu empfangen.

Dar­über hin­aus waren alle Gläu­bi­gen ein­ge­la­den, das Sakra­ment der Ver­söh­nung zu emp­fan­gen, das hei­li­ge Sakra­ment der Kran­ken­sal­bung zu fei­ern oder in einem seel­sorg­li­chen Gespräch Trost, Ori­en­tie­rung und Hei­lung zu suchen.

Die musi­ka­li­sche Gestal­tung des Got­tes­diens­tes sowie der anschlie­ßen­den eucha­ris­ti­schen Anbe­tung lag in den bewähr­ten Hän­den des Kir­chen­cho­res Hin­ter­schmi­ding unter der Lei­tung von Alo­is Seidl und ver­lieh der Fei­er eine beson­ders fest­li­che Atmosphäre.

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