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Aufbruchstimmung nach Treffen der Synodenteams. Von 24. bis 26. Oktober 2025 hatten sich mehr als 2.000 Vertretungen aus allen Kontinenten in Rom getroffen. Auch aus dem Bistum Passau war eine Delegation eingeladen. Diözesanratsvorsitzender Markus Biber spricht im Interview über die Ergebnisse.
Papst Leo XIV. hatte im Rahmen des Heiligen Jahres zu einer Begegnung mit Gottesdienst und Gesprächen vom 24. – 26. Oktober in die Ewige Stadt eingeladen. Das Treffen befasste sich inhaltlich mit der Umsetzungsphase der Leitlinien, die im Abschlussdokument der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode formuliert wurden. Unter den über 2.000 Vertretern aus der ganzen Welt, die sich mit der Umsetzung des synodalen Prozesses in ihren Heimatdiözesen befassen, war auch der Diözesanratsvorsitzende im Bistum Passau, Markus Biber. Er war Teil der Passauer Delagation.
Bild: Markus Biber Privat
Interview mit Markus Biber (Diözesanratsvorsitzender im Bistum Passau)
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Mit einem Gottesdienst im Petersdom ist dann am Sonntag die Feier der weltweiten Synodenteams zu Ende gegangen. Aus Deutschland nahmen neben mehreren diözesanen Delegationen, Initiativen sowie der Bewegung „Wir sind Kirche“ eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz mit Mitgliedern des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und weiteren Personen teil.
In seiner Predigt würdigte Papst Leo XIV. den Einsatz der Synodenteams und Mitwirkungsgremien in der weltweiten Kirche. Diese seien eingeladen, „das Geheimnis der Kirche zu betrachten und neu zu entdecken, die weder einfach eine religiöse Einrichtung ist noch mit den Hierarchien und ihren Strukturen gleichzusetzen ist. Wie uns das Zweite Vatikanische Konzil in Erinnerung gerufen hat, ist die Kirche vielmehr das sichtbare Zeichen der Vereinigung zwischen Gott und der Menschheit, seines Plans, uns alle in einer einzigen Familie von Brüdern und Schwestern zu versammeln und uns zu seinem Volk zu machen.“ Er fügte hinzu: „Die Synodenteams und Mitwirkungsgremien sind ein Bild dieser Kirche, die in Gemeinschaft lebt. Und heute möchte ich euch dazu auffordern: Helft uns im Hinhören auf den Heiligen Geist, im Dialog, in Geschwisterlichkeit … zu verstehen, dass wir in der Kirche vor allen Unterschieden von Geschlecht und Aufgaben dazu berufen sind, gemeinsam auf der Suche nach Gott zu voranzuschreiten, Klerikalismus und Geltungssucht abzulegen und die Gesinnung Christi in uns zu hegen. Helft uns, den kirchlichen Raum zu erweitern, damit er kollegial und einladend wird. Dies wird uns helfen, mit Zuversicht und neuem Geist die Spannungen zu bewältigen, die das Leben der Kirche durchziehen – zwischen Einheit und Verschiedenheit, Tradition und Erneuerung, Autorität und Teilhabe –, indem wir zulassen, dass der Heilige Geist sie verwandelt, damit sie nicht zu ideologischen Gegensätzen und schädlichen Polarisierungen werden“, so Papst Leo.
Birgit Mock, Vizepräsidentin des ZdK, zog als Mitglied der Delegation ebenfalls ein positives Resümee: „Die Begegnungen auf der internationalen Ebene waren sehr bewegend. Der Synodale Weg in Deutschland ist kein Sonderweg. Im Gegenteil: Es gibt ganz viele synodale Wege weltweit. Einheit in Vielheit. Unity in diversity – das ist das Motto, das wir hier in Rom von vielen Verantwortlichen hören. Diesen Ansatz nehmen wir als deutsche Delegation mit in die Vorbereitung einer Synodalkonferenz. Er wird uns ermutigen, Experimentierräume zu eröffnen, und als Laien und Bischöfe die Kultur eines synodalen Miteinanders fortzusetzen“, so Birgit Mock.
Während des Heilig-Jahr-Jubiläums der weltweiten Synodenteams standen in Workshops und Diskussionsrunden der Erfahrungsaustausch der Ortskirchen im Vordergrund. Dabei ging es auch darum, das Abschlussdokument der Weltsynode vom Oktober 2024 weiterhin in die Arbeit vor Ort zu implementieren. Insgesamt zog die deutsche Delegation eine positive Bilanz, wonach sich die weltweiten synodalen Prozesse und Wege in guter Weise mit den Inhalten des Synodendokumentes verbinden.
Text: dbk/pbp



