„Missionarisch Kirche sein“ lautet der Titel dieser Sammlung von zahlreichen Beiträgen, denen die Erneuerung der Kirche hinein in eine ungewisse Zukunft ein Anliegen ist. Hochkarätige Autoren greifen in einem wissenschaftlichen Teil wichtige Themen des Bischofs schriftlich auf und vertiefen diese. Und in einem zweiten Teil beleuchten persönlich gehaltene Erfahrungsberichte, Videos und Audiobeiträge einige seiner pastoralen Impulse. Wo wächst Kirche heute? Wo ist sie lebendig? Wo hilft sie den Menschen? Und wo gibt es Möglichkeiten, den Glauben in Zeiten größtmöglicher Ablenkung zu vertiefen?
Die zwölf wissenschaftlichen Beiträge decken ein breites Spektrum ab und reflektieren Impulse, die Bischof Oster in den vergangenen Jahren der Kirche und der Theologie mitgegeben hat. Neben Kurt Kardinal Koch und Bischof Rudolf Voderholzer sind Philosophen aus den USA und Frankreich vertreten. Der Präsident der Universität Passau, Ulrich Bartosch, und Christoph Raedel, Professor für evangelische Theologie an der Freien Theologischen Hochschule Gießen, bereichern die Festschrift durch Gedanken zur Ökumene, Frau Prof. Hannelore Putz vom Diözesanarchiv kommentiert sensibel die bisherigen Erfahrungen mit der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Passau, der in Köln lehrende Passauer Priester Manuel Schlögl und der ehemalige Wiener Alttestamentler Ludger Schwienhorst-Schönberger widmen sich eingehend der Frage, wie das Theologiestudium und die Neuevangelisierung durch eine persönliche Gotteserfahrung herausgefordert und verändert werden könnte. Die Beiträge machen insgesamt deutlich, dass Bischof Osters Wirken weit über die Bistumsgrenzen hinausreicht und viel dazu beitragen kann, die Verkündigung des christlichen Glaubens auch an den Hochschulen zukunftsfähig zu machen.
„Mit dieser Festschrift möchten wir nicht nur unseren Dank und unsere Wertschätzung für Bischof Stefan Oster zum Ausdruck bringen, sondern auch ein Zeichen setzen: für eine Kirche, die sich nicht mit dem Bestehenden zufriedengibt, sondern den missionarischen Aufbruch wagt.”
Einen vielseitigen Einblick in den pastoralen Bereich bieten verschiedene Beiträge im zweiten Teil der Festschrift, der „Erfahrungen lebendiger Kirche“ präsentiert. Von jungen Familien, die sich täglich zur Frühmesse auf dem Passauer Mariahilfberg einfinden und beschreiben, was ihnen das bedeutet, über die ehrenamtlichen Helfer der Caritas, die sich für Menschen in Nöten einsetzen, bis hin zum Priester, der erklärt, was ihm sein Amt heute bedeutet. Bekannte Autoren wie Michael Kumpfmüller, Johannes Hartl, Peter Seewald, Prof. Thomas Söding und Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz beschreiben ihre Gedanken zum Thema einer lebendigen, missionarischen Kirche oder berichten von persönlichen Erlebnissen und Eindrücken. Im zweiten Teil geht es unter anderem auch um Neuevangelisierung im universitären Raum, um die Arbeit einer Seelen-Sorgerin und darum, dass Gott die kleinen Anfänge liebt. Als solcher „kleiner Anfang“ will sich auch die Festschrift verstanden wissen: Die Texte sollen nicht nur Bischof Stefan erfreuen, sondern alle, die sich damit beschäftigen, auch motivieren und inspirieren. Kirche wächst, wo Gläubige etwas beginnen.
„Mit dieser Festschrift möchten wir nicht nur unseren Dank und unsere Wertschätzung für Bischof Stefan Oster zum Ausdruck bringen, sondern auch ein Zeichen setzen: für eine Kirche, die sich nicht mit dem Bestehenden zufriedengibt, sondern den missionarischen Aufbruch wagt“, sagt Generalvikar Josef Ederer. „Die vielfältigen Beiträge laden dazu ein, über die Zukunft der Kirche nachzudenken – mit Erfahrungen aus der Praxis, aus verschiedenen Perspektiven und Bereichen – und sich herausfordern und motivieren zu lassen selber aktiv zu werden und die Zukunft der Kirche mitzugestalten.“