Kirche vor Ort

73. Sudetendeutsche Wallfahrt nach Altötting

Thomas König am 08.07.2019

Sudetendeutsche-Wallfahrt-7.07.2019-3

Zum 73. Mal hat am 7. Juli auf Einladung der Ackermann-Gemeinde die traditionelle Sudetendeutsche Wallfahrt nach Altötting stattgefunden. Msgr. Dieter Olbrich, Präses der Sudetendeutschen Katholiken und Geistlicher Beirat der Ackermann-Gemeinde, erklärte in seiner Predigt in der St. Anna-Basilika, warum die Gottesmutter ein Vorbild ist, das auch bei 15-jährigen Schülern auf offene Ohren stoße.

Von einem ein­drucks­vol­len (Tages-)Evangelium“ (Lk 10, 112.1720 über die Aus­sendung“ und die Rück­kehr der 72 Jün­ger“) sprach Msgr. Olbrich zu Beginn sei­ner Pre­digt: es zei­ge, dass die Nach­fol­ge Jesu nicht so ein­fach“ sei, dass sich das Ver­trau­en auf Jesus den­noch loh­ne. Die Got­tes­mut­ter Maria sei Weg­wei­se­rin zum Herrn, stell­te er fest, hak­te aber nach: Was für Gläu­bi­ge älte­rer Gene­ra­ti­on selbst­ver­ständ­lich schei­ne, sto­ße bei Jün­ge­ren heu­te oft auf Unver­ständ­nis. Msgr. Olbrich erzähl­te: Ich weiß nicht, was ihr immer mit Maria wollt“, habe ihn ein 15-jäh­ri­ger Schü­ler ein­mal im Reli­gi­ons­un­ter­richt gefragt. Es gebe Aber­tau­sen­de Müt­ter, die sich unter schwie­rigs­ten Bedin­gun­gen für ihre Kin­der und ihre Fami­lie auf­op­fer­ten – sind die­se nicht genau­so verehrungswürdig?“.

Fünf Grün­de, wie­so Maria stets ein Vor­bild ist, leg­te Msgr. Olbrich den Zuhö­rern im Fol­gen­den ans Herz; fünf Grün­de, die er damals auch den Schü­lern mit auf den Weg gege­ben hat­te. 1. Mari­as Ja“ zu Gott (vgl. Lk 1, 26 – 38) sei eine akti­ve muti­ge Ant­wort einer star­ken Frau“ gewe­sen. Gera­de dann, wenn Gott ein­zel­nen Men­schen schein­bar Unmög­li­ches abver­lan­ge, kön­ne ein Blick auf Maria ermu­ti­gen. 2. Die Got­tes­mut­ter habe ihren Sohn sein gan­zes Leben lang („bis zum Tod am Kreuz“) beglei­tet; gera­de auch in ihrer Treue zum Herrn sei sie Vor­bild. 3. Maria habe Got­tes Wor­te bewahrt und in ihrem Her­zen“ erwo­gen (vgl. Lk 2,19); trotz der all­täg­li­chen Her­aus­for­de­run­gen habe sich Maria einen Frei­raum geschaf­fen, um bei Gott zu sein. In die­sem Sin­ne sei Maria ein Vor­bild der Medi­ta­ti­on“. 4. Mari­as Lob­preis, das Magni­fi­cat (vgl. Lk 1, 46 – 55), zei­ge Maria als poli­ti­sche Frau“, die die Gesell­schaft genau beob­ach­tet habe. Maria hat Gott trotz aller gesell­schaft­li­chen Pro­ble­me gelobt, sie hat­te eine poli­ti­sche, opti­mis­ti­sche Lebens­ein­stel­lung“, stell­te Msgr. Olbrich fest. 5. Der Völ­ker­apos­tel Pau­lus ver­lie­re kaum ein Wort über die Got­tes­mut­ter, stell­te der Pre­di­ger schließ­lich fest. Maria ver­schwin­det hin­ter dem, den sie gebo­ren hat.“ Auch das Sich-Zurück­neh­men“ sei eine Tugend, die nicht zuletzt auch die Kir­che von ihr ler­nen kön­ne. Wie wich­tig neh­men wir uns oft selbst, wie wenig ach­ten wir auf Chris­tus“, merk­te er an. Msgr. Olbrich resü­mier­te abschlie­ßend: Gut, dass unse­re Kir­che Maria hat!“

Unter den sude­ten­deut­schen Pil­gern war auch die­ses Mal wie­der eine Trach­ten- und Fah­nen­grup­pe aus der alten Hei­mat, heu­er aus Bischoft­e­i­nitz in West­böh­men. Nach­mit­tags fand in der St. Kon­rad­kir­che eine Mari­en­fei­er mit Toten­ge­den­ken statt; Offi­zia­tor war Kapu­zi­ner­pa­ter Edu­ard Stuch­lik. Danach zogen die Pil­ger, beglei­tet von der Alt­öt­tin­ger Musik­ka­pel­le, in einer fei­er­li­chen Pro­zes­si­on zur Sta­tio vor der Gnadenkapelle.

Text: Micha­el Glaß
Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

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