Soziales

Andrea Anderlik beim Talk in Max

Redaktion am 22.09.2022

Talk in Max Anderlik Foto: Wolfgang Duschl / Caritasverband für die Diözese Passau e. V.
Einen Schutzschirm für Menschen in Not fordert die Diözesan-Caritasdirektorin Andrea Anderlik.

Sie hat in ihrem Leben viele Stationen durchlaufen. Modeschule, Kinderzentrum, Studium, Seniorenbegleitung, Geschäftsführerin und jetzt Direktorin. In der Caritas ist sie angekommen. Familie und Beruf vereinbaren, die Stimme erheben für Menschen, die keine Stimme haben, als Führungskraft gestalten. Dabei sich selber und dem eigenen Anspruch treu bleiben. Beim „Talk in Max“ hat die Passauer Diözesan-Caritasdirektorin, Mag.a (FH) Andrea Anderlik, MSc, einen ganz persönlichen authentischen Einblick in ihr Leben gegeben. „Du bist, die Du bist“, könnte man zusammenfassen.

Einen bun­ten Regen­schirm spann­te Mode­ra­tor Mar­tin Cle­mens, Refe­rent der Beru­fungs­pas­to­ral im Bis­tum Pas­sau, für sie auf. Sym­bol für den Ret­tungs­schirm, den Andrea Ander­lik von den poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen für die Men­schen und die Cari­tas-Ein­rich­tun­gen ange­sichts der der­zei­ti­gen Ener­gie­kri­se und Kos­ten­stei­ge­run­gen gefor­dert hat. Als Cari­tas­vor­stand weiß sie sich ver­pflich­tet, damit Men­schen in Not nicht ver­ges­sen wer­den. Not sehen und Han­deln“ gilt für sie. Dar­an hat sich nichts geän­dert, als sie Anfang März von der Cari­tas Ober­ös­ter­reich zur Cari­tas in Pas­sau wechselte. 

Ja, sie ist inzwi­schen ange­kom­men. Dabei ist die­se neue Posi­ti­on, wie so vie­les in mei­nem Leben auf mich zuge­kom­men“. Sie wur­de ange­fragt und hat sich mit der Bewer­bung auf einen neu­en Lebens­ab­schnitt ein­ge­las­sen. Das war schon so, als sie nach der Mode­schu­le und der Arbeit in einem Braut­mo­den­sa­lon und im Sport­mo­de-Han­del in den Sozi­al-Bereich wech­sel­te. Dabei spiel­te das zwei­te Grund­mo­tiv, ihre Fami­lie, eine Rol­le. Über die Kin­der­be­treu­ung kam sie ins Eltern-Kin­der­zen­trum Linz Land. Ihre bei­den Kin­der, Fami­lie und Geschäfts­füh­rung galt es unter einen Hut zu brin­gen. Dazu berufs­be­glei­tend ein Sozi­al­ma­nage­ment-Stu­di­um. Das hieß kla­res Zeit­ma­nage­ment und die Hil­fe ihrer Fami­lie und Ver­ständ­nis; bis heu­te. Ob Arbeit oder Frei­zeit“ sagt sie, es ist immer Lebens­zeit und des­halb muss es stim­mig sein“. 

Ob Arbeit oder Frei­zeit, es ist immer Lebens­zeit und des­halb muss es stim­mig sein”

Andrea Anderlik

Dazu gehört auch, dass sie bis heu­te ger­ne schnei­dert und für sich selbst Klei­dung ent­wirft. Ihre Zie­le ver­folgt sie mit Ehr­geiz, struk­tu­riert. Nur so kön­nen wir Zeit effek­tiv nut­zen“. Das ist ihr wich­tig, wenn sie von Work-Life-Balan­ce spricht.

Genau­so das Mit­ein­an­der in Fami­lie und Beruf. Glück ist das ein­zi­ge, das sich ver­dop­pelt, wenn wir es tei­len“, lau­tet ein Cre­do der 48jährigen. Mit Wert­schät­zung und Acht­sam­keit möch­te sie auch den fast 4000 Mitarbeiter*innen in der Cari­tas begeg­nen. Ein Zei­chen dafür: ihre Büro­tür steht offen. Ande­re ein­be­zie­hen, gemein­sam nach Lösun­gen suchen“, so ver­steht sie ihre Füh­rungs­ver­ant­wor­tung. So hat sie es in den Senio­ren­ein­rich­tun­gen der Cari­tas Ober­ös­ter­reich gehal­ten, schließ­lich als Geschäfts­füh­re­rin und Vor­stän­din. Du brauchst eine offe­ne und trans­pa­ren­te Kom­mu­ni­ka­ti­on“. Sie setzt dabei auch auf den kol­le­gia­len Umgang in der Führungsebene. 

Dass Frau­en Fami­lie und Beruf ver­ein­ba­ren kön­nen, dass sie beruf­li­che Auf­stiegs­chan­cen haben, gibt sie aus eige­ner Erfah­rung wei­ter. Sonst wäre sie auch nicht die ers­te Cari­tas­di­rek­to­rin in Pas­sau gewor­den. Ihr Mann und die inzwi­schen erwach­se­nen Kin­der kom­men ihr ent­ge­gen. Im wahrs­ten Sinn des Wor­tes. Denn ihr Mann pen­delt zum Teil von Linz nach Pas­sau – mit dem Renn­rad“, wie sie anfügt. Und umge­kehrt pen­delt Andrea Ander­lik am Wochen­en­de in die Hei­mat nach Linz. Die Fami­lie spielt eine ent­schei­den­de Rol­le für sie. In der Fami­lie ist auch ihr Glau­be grund­ge­legt wor­den. Die Eltern, der Groß­va­ter mit sei­nem klei­nen Haus­al­tar, haben sie geprägt. So ist sie über die Jugend­ar­beit groß­ge­wor­den, hat spä­ter Erst­kom­mu­ni­on,- Firm- und Jugend­grup­pen gelei­tet. Sich von Gott getra­gen wis­sen, das ist für Andrea Ander­lik so ein drit­tes Lebens­mo­tiv. Die­se inne­re Über­zeu­gung wei­ter­zu­tra­gen in der Cari­tas, gehört für sie dazu. Das wür­de sie auch als Beru­fung verstehen. 

IMG 1922 Foto: Wolfgang Duschl / Caritasverband für die Diözese Passau e. V.

Klar, die momen­ta­nen Her­aus­for­de­run­gen für sie sind groß. Die Coro­na-Kri­se über­win­den, die Ener­gie-Kri­se und Kos­ten­ex­plo­si­on meis­tern, dem Fach­kräf­te­man­gel ent­ge­gen­steu­ern. Für letz­te­res will sie mit einem Maß­nah­men­bün­del Akzen­te set­zen, dass die Arbeit bei der Cari­tas attrak­tiv ist und vie­le Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten bie­tet. Sie sel­ber ist dafür ja ein Bei­spiel. Für die ers­ten bei­den The­men for­dert sie einen Ret­tungs­schirm, den Mode­ra­tor Mar­tin Cle­mens schon auf­ge­spannt hatte. 

Und sie hat noch ein Her­zens­pro­jekt: die Inte­gra­ti­on beein­träch­tig­ter älte­rer Per­so­nen in einer Senio­ren­ein­rich­tung um sie über eine Reha-Maß­nah­me wie­der fit zu machen für Zuhau­se. Dafür wäre ich Feu­er und Flam­me; viel­leicht nicht über­mor­gen, aber im Hin­ter­kopf behal­te ich das!“. Wer der Cari­tas­di­rek­to­rin beim Talk in Max“ – musi­ka­lisch umrahmt von der Musik­grup­pe Fresh“ – begeg­ne­te, durf­te erle­ben: Andrea Ander­lik ist die, die sie ist. Ange­kom­men in der Cari­tas Pas­sau mit Lei­den­schaft und Herz.

Text: Wolf­gang Duschl / Cari­tas­ver­band für die Diö­ze­se Pas­sau e. V.

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