Dörfer und kleine Gemeinden wie Heiligkreuz leben vom Miteinander und der Gemeinschaft. In den meisten Orten bildet der Sportverein mit zahlreichen Mitgliedern das Herzstück, nicht nur um sich der Volksgesundheit mit Sport in verschiedenen Sparten, sondern auch um das kulturell-sportliche Leben am Laufen zu halten.
Wenn in Heiligkreuz eine größere Maßnahme ansteht, wie die Renovierung der Pfarrkirche, des Kindergartens oder des Kirchturmes, dann packen viele mit an. Noch besser ist es aber, wenn das ganze Dorf an einem Strang zieht und zusammenrückt, vor allem wenn es um die Sanierung der Turnhalle geht. Diese wird von der Dorfbevölkerung aller Altersklassen genutzt. An den Kosten, die noch nicht endgültig abzuschätzen sind, muss sich der TSV mit einem erheblichen Eigenanteil beteiligen.
Auf dieses Miteinander wie es am Wochenende in Heiligkreuz statt fand, können nicht nur der TSV Heiligkreuz als Hauptausrichter des Dorffestes, sondern alle Beteiligten stolz sein. Ein rundum gelungenes und vielfältiges Programm wurde für Besucher, die von TSV-Vorstand Manfred Wallner auf an die 500 geschätzt wird angeboten. „Das so viele bei bestem Bergwetter im Spätsommer kommen, hätte ich nie zu hoffen gewagt.“ so Wallner begeistert.
Ein Dorffest bei dem alle mitmachen, mithelfen und sich in irgendeiner Form einbringen und dem bisherigen Pfarrfest neuen Schwung geben: das war die Vision des Pfarrgemeinderates, die zu 100 Prozent aufging. Schon bei den Besprechungen im Vorfeld war schnell klar, dass der größte Verein des Dorfes mit über 800 Mitgliedern mit ins Boot geholt werden soll. Auf dieses Boot sprangen dann auch noch der Theaterverein, die Kolpingsfamilie, die Dirndlschaft, der Frauen- und Mütterverein, der Gartenbauverein, der Verein der Heiligkreuzer Bauern, der Schützenverein, das Team der Pfarrbücherei, die Ministranten, die Grundschule und der Kindergarten St. Rupert mit auf. Auf die Beine wurde ein Fest gestellt, dass sich sehen lassen konnte. Der Tag begann mit einem Turnhallenfamiliengottesdienst, der festlich und schwungvoll vom Astener Singkreis umrahmt wurde. „Schee is, dass ihr alle da sei zu dem Fest das zeigt was möglich ist, wenn man z’sammhilft und z’sammhält. Da passiert viel mehr, dass mit Geld nicht aufzuwiegen ist: dass Menschen füreinander einstehen, füreinander da sind und miteinander Dinge anpacken.“ lobt Pfarrer Michael Witti.
Jeder Verein oder Gemeinschaft hat sich nach seinen Kräften am Rahmenprogramm beteiligt. Der Gartenbauverein hat den Eingang herbstlich dekoriert. Der Theaterverein hat für die Kleinsten ein kleines Theater mit der Geschichte vom „Grüffelo“ gespielt, die Dirndlschaft mit den Ministranten schminkten die Kinder und verschönerten vor allem die Mädchen mit kunstvollen Frisuren. Bei den Holzklötzen des Emplhofes wurden große Türme gebaut und bei der Jugend der Kolpingsfamilie stand die Fotobox für lustige Fotos bereit. Bei der großen Tombola des Büchereiteams war die Auswahl an Preisen groß. Ruhiger ging es auf dem Hartplatz vor der Turnhalle zu. Hier hatte der Schützenverein seinen Stand mit dem Lasergewehr aufgebaut bei dem alle ihre Zielgenauigkeit unter Beweis stellen konnten. Beim Bücherflohmarkt konnte man sich mit Lesestoff für die kühleren Tage eindecken.
Hungern musste am Sonntagmittag keiner der Festbesucher. Reichlich Braten, Leberkäs, Käsespätzle, Bauernhofeis, Kuchen und Torten sorgten für eine vielfältige Auswahl. Auch hinter den Kulissen wurden kräftig mit angepackt. Der Pfarrgemeinderat kümmerte sich um die Essensausgabe, der Frauen- und Mütterverein, sowie die Bäuerinnen für die Kuchenverkauf, der TSV selbst für den Getränkeausschank, die Ministranten für sauberer Tische und die Turnerinnen für saubere Teller. Weitere fleißige Helfer für den reibungslosen Ablauf, der Hand in Hand lief.
Für Abwechslung auf der Bühne sorgte die Heiligkreuzer Dorfmusik, die immer wieder zu Aufführungen unterbrochen wurde. Die Kindergartenkinder tanzten, die Kinder- und Jugendgruppe des Trachtenvereins D’Alzviertler zeigten Volkstänze und die zweite Klasse der Grundschule habt ihre Orffinstrumente mitgebracht auf denen sie lebhaft spielten und dazu sangen. Furios war das Ende des Nachmittags mit dem Auftritt der Jugendtanzgruppe und ihrem letztjährigen Showtanz.
Wieviel Geld vom Fest beim TSV hängen geblieben ist und zur Renovierung der Turnhalle beiträgt, diese Zahlen kann Vorstand Manfred Wallner kurz nach dem Fest noch nicht überblicken. Sicher ist er sich jedoch, dass die Dorfgemeinschaft wieder einmal gestärkt wurde. „Das zählt für mich mehr als jeder finanzielle Erfolg.“ so Manfred Wallner.
Fotos und Text: Tine Limmer