Kirche vor Ort

Über Harmonie und letzte Dinge

Redaktion am 29.11.2024

Foto: Wolfgang Terhörst / Passauer Bistumsblatt
Bruder Stephan Oppermann, Benediktiner aus dem Kloster Maria Laach, gab zwei Workshops im Rahmen der Themenwoche „Der Tod und die Schönheit“ im Haus der Begegnung Heilig Geist in Burghausen.

Bruder Stephan Oppermann ist ein omnipräsentes Gesicht der Themenwoche „Der Tod und die Schönheit“ im Haus der Begegnung Heilig Geist in Burghausen. Der Benediktiner aus dem Kloster Maria Laach in der Vulkaneifel half intensiv bei den Vorbereitungen, gab zwei Workshops und war bei der ökumenischen Andacht am Abend des 27. November prägend dabei.

Ob im klas­si­schen schwar­zen Habit sei­nes Ordens oder salopp in T‑Shirt, Arbeits­ho­se und Woll­müt­ze auf dem Kopf: Br. Ste­phan ist stets in den Flu­ren, den Aus­stel­lungs­räu­men oder der Kir­che anzu­tref­fen. Und anzu­spre­chen – wovon vie­le Gäs­te der The­men­wo­che rege Gebrauch machen. Durch sei­ne offe­ne Art, sei­ne Aus­ge­gli­chen­heit und inne­re Freu­de macht der 42-Jäh­ri­ge es den Men­schen leicht, mit ihm auch über schwie­ri­ge The­men wie den Tod ins Gespräch zu kom­men. Br. Ste­phan nimmt sich Zeit, wird nie hek­tisch. Auch dann nicht, wenn er knapp zwan­zig Damen im Rah­men eines Work­shops für indi­vi­du­el­le Grab­ge­stal­tung diri­gie­ren muss. Zwei Kur­se hat er am 26. Novem­ber wäh­rend der The­men­wo­che gege­ben und war als gelern­ter Flo­rist und Gestal­ter für Blu­men­kunst ganz in sei­nem Ele­ment. Nach einer Ein­füh­rung in die theo­re­ti­schen Grund­la­gen ging es für die Teil­neh­me­rin­nen an die prak­ti­sche Umset­zung. Dazu hat­te Br. Ste­phan aller­hand ver­schie­de­ne Zwei­ge im Innen­hof des Begeg­nungs­zen­trums gela­gert, die mit wei­te­ren Mate­ria­li­en wie klei­nen Ästen oder Tan­nen­zap­fen zu klei­nen Kunst­wer­ken gebun­den wurden.

Gedul­dig erklärt der Blu­men­künst­ler die Wir­kung von Stö­rern“, etwa grün­blätt­ri­ge Zwei­ge, mög­lichst eins zu acht im Ver­hält­nis zur Basis gebün­del­ter Röhr­chen-Äste. Letz­te­re wie­der­um dür­fen nicht zu fest, aber auch nicht zu locker gebun­den wer­den – ein­mal wegen der Stand­fes­tig­keit, zum ande­ren, damit ande­re Pflan­zen hin­zu­ge­steckt wer­den kön­nen. Apro­pos Tan­nen­zap­fen: Sit­zen­de Tan­nen­zap­fen fin­de ich schreck­lich!“, gab der Kurs­lei­ter den Teil­neh­me­rin­nen bei­spiel­haft sein gestal­te­ri­sches Cre­do mit auf den Weg: mög­lichst nah an der Natur, an der natür­li­chen Har­mo­nie blei­ben. Um sei­nen Wor­ten Nach­druck zu ver­lei­hen, ließ er meh­re­re Zap­fen von einer Tisch­plat­te pur­zeln – und natür­lich kamen alle lie­gend auf dem Boden zum Still­stand. Mit viel Wis­sen und klei­nen Kunst­wer­ken gin­gen die Kurs­be­su­che­rin­nen schließ­lich nach Hau­se. Ganz im Sin­ne von Br. Ste­phan, für den Fried­hö­fe klei­ne Ide­al­or­te vol­ler Schön­heit sein dür­fen und sol­len. Da ist es wie­der: Der Tod und die Schönheit“.

Bei­de The­men waren auch nicht zu tren­nen bei der Öku­me­ni­schen Andacht am Mitt­woch­abend, 27. Novem­ber in der Hei­lig-Geist-Kir­che. Die stim­mungs­vol­le Beleuch­tung mit Ker­zen und Farb­strah­lern, die zurück­hal­tend-berüh­ren­de Musik, die Hin­ter­glas­bil­der Br. Ste­phans und des­sen kunst­vol­le Blu­men­ar­ran­ge­ments ver­schmol­zen dabei mit dem alten Kir­chen­raum zu einer Ein­heit. Zeug­nis­se und Impul­se von Pfr. Micha­el Wit­ti, ev. Pfr. Diet­hard Buch­städt, Br. Ste­phan Opper­mann, Aus­stel­lungs­or­ga­ni­sa­tor Ste­phan Maria Alof und Künst­le­rin Lydia Gas­troph ergänz­ten und erwei­ter­ten Wor­te der hei­li­gen Schrift. Gemein­sa­me Lie­der, indi­vi­du­ell und spon­tan vor­ge­tra­ge­ne Für­bit­ten sowie der Schluss­se­gen ver­voll­stän­dig­ten die Andacht. Anschlie­ßend nutz­ten eini­ge Besu­cher die ange­bo­te­ne Gele­gen­heit, mit Pfar­rern, Künst­lern oder Ste­phan Alof ins ver­trau­te Gespräch zu kom­men – über Gott und die Welt, den Tod und die Schönheit.

Wolf­gang Terhörst

Fotos: Wolf­gang Terhörst

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