Bistum

Jüdische Pessachfeier in Maria Ward Realschule

Redaktion am 13.04.2022

DSC 0284b Bild: Dr. Hans Würdinger
Mit den mitreißenden Lobgesängen machte die jüdische Religionslehrerin Michaela Rychlà das Pessachfest zu einem ansteckend fröhlichen Fest der Freiheit. Eingeladen hatte dazu Doris Zauner (links), die Referentin für Weltanschauungsfragen.

Es ist ein fröhliches Fest der Erinnerung an den Weg in die Freiheit, ein Fest, bei dem gegessen, getrunken und vor allem auch gesungen wird: Pessach – das jüdische Frühlingsfest steht auch in unmittelbarer Verbindung zu unserem christlichen Ostern.

Das wur­de mit anste­cken­der Freu­de deut­lich beim Pes­sach­fest, das im Fest­saal der Maria Ward Reaslch­u­le in Neu­haus auf dem Weg auf Ostern hin gefei­ert wur­de. Ein­ge­la­den hat­te dazu Doris Zau­ner, die Refe­ren­tin für Welt­an­schau­ungs­fra­gen im Bis­tum Pas­sau zusam­men mit dem Refe­rat für Bibel­pas­to­ral in der Diö­ze­se. Wir kön­nen und wol­len auch in unse­ren Reli­gio­nen und ihren Fes­ten mit­ein­an­der und von­ein­an­der ler­nen“, beton­te Doris Zau­ner. Und wie leben­dig, fröh­lich und doch sehr tief­grün­dig die­ses Ler­nen sein kann, zeig­te Michae­la Rych­là, die Reli­gi­ons­leh­re­rin von der Sinai-Schu­le in Mün­chen mit ihrer anste­cken­den Freu­de an ihrem jüdi­schen Glauben.

Sie mach­te die­ses Pes­sach­fest zu einem fröh­li­chen Abend für die gan­ze Fami­lie – und dies ganz wört­lich. Denn es waren neben sehr inter­es­sier­ten Erwach­se­nen auch vie­le Kin­der mit ihren Eltern zu die­ser Fei­er gekom­men, und nicht nur für sie mach­te Miche­la Rych­là, die im einst streng sozia­lis­ti­schen Prag auf­ge­wach­sen war, die For­men des größ­ten jüdi­schen Fes­tes mit sei­nen eige­nen Spei­sen und Ritua­len mit fröh­li­cher Leben­dig­keit leben­dig. Denn Pessach ist für gläu­bi­ge Juden auch heu­te noch das Fest der Erin­ne­rung – und Erin­ne­rung, so Rych­là, muss immer auch an Kin­der wei­ter­ge­ge­ben wer­den, wenn sie nicht irgend­wann ver­lo­ren gehen soll. Und Pessach ist das Fest der Frei­heit: Gott hat, – so über­lie­fert die bibli­sche Tra­di­ti­on, mit gro­ßen Wun­der­ta­ten das Volk der Israe­li­ten aus der Skla­ve­rei in Ägyp­ten geführt. 

Davon erzäh­len auch die bewe­gen­den, ja mit­rei­ßen­den Lob­ge­sän­ge, die Michae­la Rych­là nicht nur anschau­lich erläu­ter­te, son­dern auch in bes­ter jüdi­scher Tra­di­ti­on in hebräi­scher Spra­che aus tiefs­tem Her­zen sang: Lie­der der Freu­de an Gott und sei­nen Taten, Lie­der der Hoff­nung, Lie­der einer unzer­stör­ba­ren Frei­heit, wie sie in jüdi­schen Fami­li­en wei­ter­ge­ge­ben wer­den an Kin­der und Kin­des­kin­der. Michae­la Rych­là lebt ihre jüdi­sche Reli­gi­on mit Haut und Haar, sie lebt aus der Tie­fe und der Tra­di­ti­on ihrer Reli­gi­on und kann das mit viel anste­cken­der Fröh­lich­keit, auch mit vie­len Erzäh­lun­gen aus ihrem eige­nen Leben so wei­ter­sa­gen, dass es unver­gess­lich wird — Erin­ne­rung eben an die Frei­heit, auch in einer viel­fach bedräng­ten Zeit, wie sie das jüdi­sche Volk in sei­ner Geschich­te all­zu oft erle­ben muss­te. Und am Ende die­ser Fei­er steht in jeder jüdi­schen Fami­lie immer die Zusa­ge: Nächs­tes Jahr in Jeru­sa­lem“ – eine leuch­ten­de Bot­schaft des unzer­stör­ba­ren Mutes, der Hoff­nung und der Frei­heit, die nichts von ihrer Gül­tig­keit und Kraft ver­lo­ren hat. 

(Text und Bil­der: Dr. Hans Würdinger)

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