Jugend

Keine Jugendfusswallfahrt 2020! – Das Interview

Stefanie Hintermayr am 24.04.2020

Jufuwa 2019 foto1 Michael Finster Foto: Michael Finster
Die Jugendfußwallfahrt 2019: Einzug in Altötting (Kapellplatz)

Bereits Anfang April hat das Organisationsteam die Jugendfusswallfahrt nach Altötting am 24./25. April 2020 krisenbedingt abgesagt, erstmals in ihrer Geschichte seit 1946. In einem Interview erzählen die BDKJ-Diözesanvorsitzende Johanna Haselböck und Jugendpfarrer Wolfgang de Jong, wie es dem Organisationsteam damit geht.

Am Wochen­en­de vom 24./25. April 2020 wären wie­der rund 7000 jun­ge und jung­ge­blie­be­ne Wall­fah­rer aus dem gan­zen Bis­tum Pas­sau und dar­über hin­aus auf dem Weg nach Alt­öt­ting gewe­sen: Jugend­fuss­wall­fahrt 2020! Jedes Jahr ist es DAS Jugend-Gro­ße­vent der Kir­che von Pas­sau schlecht­hin. Für das Orga­ni­sa­ti­ons­team um den BDKJ und das Bischöf­li­che Jugend­amt gilt nicht umsonst der Spruch: Nach der Wall­fahrt ist vor der Wall­fahrt. Es steckt unheim­lich viel an Orga­ni­sa­ti­on und Koor­di­na­ti­on dahin­ter, trotz­dem die meis­ten Abläu­fe nach all den Jah­ren inzwi­schen Rou­ti­ne sind. Abge­sagt“ steht seit Anfang April auf der Web­site des BDKJ. Kri­sen­be­dingt wird es kein Steh auf und geh!“ (so das Mot­to) geben. Zum ers­ten Mal in der 74-jäh­ri­gen Wall­fahrts­ge­schich­te seit 1946 wird sie für 2020 ersatz­los gestri­chen – kei­ne 90 Kilo­me­ter an zwei Tagen, kein gemein­sa­mes Ein­zie­hen der Wall­fahrts­zü­ge am Alt­öt­tin­ger Kapell­platz, kein gro­ßes Hal­le­lu­ja in der Basi­li­ka St. Anna, kein Jugend­got­tes­dienst mit Bischof Ste­fan Oster SDB zum Abschluss. Wie es dem Orga­ni­sa­ti­ons­team um die BDKJ-Diö­ze­san­vor­sit­zen­de Johan­na Hasel­böck und Jugend­pfar­rer Wolf­gang de Jong damit geht, erzäh­len sie im Interview:

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Das Interview am Streckenstart - Innkai Passau

Wir füh­ren das Inter­view kurz vor dem Start­punkt der Pas­sau­er Rou­te vor der Niko­la­kir­che am Inn­kai. Und wir bli­cken in die Rich­tung, in die die Wall­fah­rer sich auf den Weg zur ers­ten Sta­tio nach Vorn­bach gemacht hät­ten. Bei strah­len­dem Son­nen­schein und Tem­pe­ra­tu­ren um 20 Grad wäre das Wet­ter per­fekt gewe­sen. Scha­de, mei­nen die BDKJ-Diö­ze­san­vor­sit­zen­de Johan­na Hasel­böck und Jugend­pfar­rer Wolf­gang de Jong. Auf einer Bank beant­wor­ten die bei­den Orga-Team­lei­ter unse­re Fra­gen, natür­lich mit Sicherheitsabstand.

Stimmung im Organisationsteam

Für die BDKJ-Diö­ze­san­vor­sit­zen­de Johan­na Hasel­böck war es die mit Abstand schwers­te Ent­schei­dung, die sie mit Jugend­pfar­rer Wolf­gang de Jong Anfang April tref­fen muss­te: Die Jugend­fuss­wall­fahrt 2020 wird abge­sagt. Inzwi­schen haben sie und das Team sich mit der Situa­ti­on arran­giert. Es war hart, aber es war gut, dass die­se Ent­schei­dung so aus­ge­fal­len ist”, sagt sie jetzt am eigent­lich ers­ten Wall­fahrts­tag am 24. April. Die Kol­le­gen waren sehr trau­rig, all jene, die schon vor­be­rei­tet haben und in den Start­lö­chern gestan­den sind”, meint Jugend­pfar­rer Wolf­gang de Jong. Vie­le, und auch vie­le Wall­fah­rer, sei­en ein­fach mit dem Her­zen mit der Jugend­fuss­wall­fahrt ver­bun­den. Und das ist eigent­lich ein gutes Zei­chen, dass die Wall­fahrt etwas ist, was lebt und auf das man sich das gan­ze Jahr freut.”

Reaktionen der Wallfahrer

Posi­ti­ve, ver­ständ­nis­vol­le, aber auch vie­le bedau­ern­de Rück­mel­dun­gen kamen von Sei­ten der Wall­fah­rer, als die Ent­schei­dung der Absa­ge gefal­len war und öffent­lich wur­de. Nichts­des­to­trotz such­ten sie nach irgend­wel­chen Alter­na­ti­ven und wur­den krea­tiv. Wir wur­den in letz­ter Zeit oft gefragt, ob wir die Stre­cke digi­tal her­aus­ge­ben kön­nen, und auch, ob es heu­er trotz­dem Wall­fahrts­kreu­ze gibt”, freut sich Hasel­böck über das unge­bro­che­ne Inter­es­se. Die Wall­fahrts­kreu­ze gibt es auch heu­er — zwar nicht das von 2020. Das wird für 2021 auf­ge­ho­ben. Aber wir stel­len ger­ne Wall­fahrts­kreu­ze der ver­gan­ge­nen Jah­re zur Ver­fü­gung”, so Wolf­gang de Jong. Und über die sozia­len Medi­en pas­sie­re unheim­lich viel. Bei­spiels­wei­se pos­ten wir auf unse­ren sozia­len Medi­en Bil­dern der ver­gan­ge­nen Wall­fahr­ten, zur Erin­ne­rung, wie schön alles war und was wir alles gemein­sam erlebt haben. Und so hof­fen wir stark, dass die Wall­fahrt genau­so schön im nächs­ten Jahr wie­der statt­fin­den kann.”

"Gewonnene" Zeit

Hin­ter jeder Jugend­fuss­wall­fahrt steckt sehr viel Orga­ni­sa­ti­on, an der jedes Jahr ein gro­ßes Team und vie­le Hel­fer betei­ligt sind. Gera­de in den letz­ten Wochen vor der Wall­fahrt bestimmt sie die Arbeit und den Tag von BDKJ und BJA. Heu­er ist das nicht so. Auf ein­mal steht viel Zeit zur Ver­fü­gung, möch­te man zuerst mei­nen. Gewon­ne­ne Zeit ist rela­tiv, weil wir neben der Wall­fahrt vie­le wei­te­re Ver­an­stal­tun­gen absa­gen muss­ten”, erklärt Johan­na Hasel­böck. Ganz gro­ßes The­ma: Umstruk­tu­rie­rung. Wir sehen jetzt, dass wir vie­les digi­tal machen, was sich auch ein­spie­len muss.” Online­an­ge­bo­te lau­tet das Stich­wort. Bei­spiels­wei­se wird es eine digi­ta­le Mai­an­dacht geben, erklärt der Jugend­pfar­rer: Wir laden Jugend­li­chen und jun­ge Erwach­se­ne dazu ein, uns Gebe­te und Lie­der zu Maria schi­cken. Und wir set­zen all das zu einer Mai­an­dacht zusam­men — zu sehen auf YouTube.”

Gedanklich unterwegs

Eine neue Erfah­rung wäre die #jufuwa2020 für Johan­na Hasel­böck gewe­sen. Sie wäre heu­er zum ers­ten Mal die Oster­ho­fe­ner Rou­te mit­ge­gan­gen. Wie sehr hat sie sich dar­auf gefreut, und auch, auf die­ser Rou­te neue Leu­te ken­nen­zu­ler­nen. Es ist schon komisch zu wis­sen, es wäre jetzt Wall­fahrt und man ist nicht unter­wegs. Aber es ist so, wie es ist”, meint sie etwas trau­rig. Und auch Wolf­gang de Jong meint: Man ist schon irgend­wo in Gedan­ken mit dabei. Gedank­lich ver­bun­den ist man auch mit den vie­len Leu­ten, die schon vie­le Jah­re mit­ge­hen. Das ist auch das, was jetzt bleibt und was auch etwas Wert ist.”

Jufuwa 2019 foto2 Michael Finster Foto: Michael Finster

Ausblick: Jugendfusswallfahrt 2021

Die Orga­ni­sa­to­ren um Hasel­böck und de Jong pla­nen fest damit, dass es 2021 wie­der eine Jugend­fuss­wall­fahrt nach Alt­öt­ting geben wird. Der Ter­min dafür steht auch schon fest: 16./17. April. Es wird schon eine klas­si­sche Jugend­fuss­wall­fahrt, aber auch eine, wo die Freu­de durch die­se Zwangs­pau­se umso grö­ßer sein wird”, freut sich Johan­na Hasel­böck schon jetzt. Dass es eine Jugend­fuss­wall­fahrt 2021 zu nor­ma­len Umstän­den geben wird, hofft Jugend­pfar­rer Wolf­gang de Jong sehr. Und dann las­sen wir uns über­ra­schen, wie vie­le zur Got­tes­mut­ter nach Alt­öt­ting wall­fahr­ten werden.”

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