Bistum

KAB präsentiert zum Jubiläum den neuen Präses

Redaktion am 09.02.2023

135 Jahre KAB Neuer Präses Johannes Trum Foto: Bernhard Brunner
Mit dem Segen Gottes führte Domdekan Dr. Hans Bauernfeind (r.) namens des Bischofs den neuen KAB-Diözesanpräses Johannes Trum ins Amt ein.

Ein „geistlicher Kümmerer“ will Pfarrer Johannes Trum nach den Worten von Domdekan Dr. Hans Bauernfeind sein, der ihn am Festtag des Heiligen Blasius in der Pfarrkirche St. Paul in das Amt des KAB-Diözesanpräses eingeführt hat.

Pfar­rer Johan­nes Trum geist­li­cher Küm­me­rer“ des kirch­li­chen Sozi­al­ver­bands – Glück­wün­sche vom Bun­des­prä­ses – Wür­de­vol­le 135-Jahr-Feier 

Zusätz­lich wird der 55-Jäh­ri­ge als Betriebs­seel­sor­ger im Bis­tum tätig sein, wor­über sich der Haupt­ze­le­brant der Hei­li­gen Mes­se anläss­lich des 135-jäh­ri­gen Bestehens der Katho­li­schen Arbeits­neh­mer­be­we­gung (KAB) in der Diö­ze­se sehr glück­lich zeig­te. Bei der Fei­er­stun­de im Fest­saal St. Valen­tin am Dom­platz brach­te Vize-Land­rat Klaus Jeggle augen­zwin­kernd sei­ne Freu­de dar­über zum Aus­druck, dass die KAB jetzt mit dem Trum a echt’s Trum hat.“

Zu die­sem Wort­spiel auf Basis die­ses Begriffs aus dem baye­ri­schen Dia­lekt pass­te auch die Aus­sa­ge des Pre­di­gers Dr. Bau­ern­feind zuvor im Got­tes­haus. Die KAB ist eine uner­setz­lich star­ke Stim­me in der Welt und in der Kir­che“, beton­te der Dom­de­kan. Die­ser Ver­band, der aus dem christ­li­chen Geist her­aus han­de­le, sei drin­gend not­wen­dig – auch und gera­de heu­te“, so der Ver­tre­ter des Pas­sau­er Dom­ka­pi­tels. Dies ent­spre­che dem Auf­trag Jesu an die Jün­ger im Evan­ge­li­um nach Mar­kus: Geht hin­aus in die gan­ze Welt und ver­kün­det das Evan­ge­li­um allen Geschöp­fen! Wer glaubt und sich tau­fen lässt, wird geret­tet; wer aber nicht glaubt, wird ver­dammt sein.“

Im KAB zählt nach Bau­ern­feinds Wor­ten beson­ders die prak­ti­sche Lebens­er­fah­rung – die Mit­ge­stal­tung an einer Welt des sozia­len und respekt­vol­len Mit­ein­an­der­le­bens. Wie gut, dass Sie sich auf die­sen Auf­trag Jesu ein­las­sen“, sag­te der Pre­di­ger mit Blick auf die vie­len Ver­bands­mit­glie­der, die von eini­gen Fah­nen­trä­gern deut­lich sicht­bar reprä­sen­tiert wur­den. Sie han­deln zusam­men mit Jesus Chris­tus“, hob der Dom­de­kan her­vor, der im Namen und in Ver­tre­tung von Dr. Ste­fan Oster Johan­nes Trum – vom Ver­band gewählt und vom Bischof erwählt“ – als neu­en KAB-Diö­ze­san­prä­ses seg­ne­te und ihm die Ernen­nungs­ur­kun­de überreichte. 

Du willst Dein neu­es Amt mit Dei­ner geist­li­chen Kom­pe­tenz berei­chern“, erklär­te Dr. Bau­ern­feind zur Absicht des frisch ernann­ten KAB-Diö­ze­san­prä­ses, der sich der damit ver­bun­de­nen hohen Her­aus­for­de­rung stel­le. Der Pre­di­ger mach­te auf den guten Geist in der KAB auf­merk­sam, Kri­sen und Kon­flik­te im fried­lich-kon­struk­ti­ven Mit­ein­an­der mit allen Gesprächs­part­nern zu lösen. Trum sei dem Ver­band und dem Bischof ver­ant­wort­lich. Das ist kein Wider­spruch“, stell­te der Dom­de­kan klar, laut des­sen Aus­sa­ge die Gemein­schaft der KAB stark mache. Trum sei beru­fen, das­sel­be zu tun wie Jesus – mit einer von Gott erfüll­ten Lie­be auf die Men­schen zu ach­ten.“

Bau­ern­feind wünsch­te sei­nem Pries­ter­kol­le­gen den Segen Got­tes, damit er Segen für die KAB und die Men­schen unse­rer Zeit“ sein und wer­den kön­ne. Vor den Augen und Ohren zahl­rei­cher Mal­te­ser-Mit­glie­der beim Got­tes­dienst teil­te der Haupt­ze­le­brant mit, dass Trum selbst­ver­ständ­lich auch wei­ter­hin Diö­ze­san- und Jugend­seel­sor­ger die­ser Ver­ei­ni­gung blei­ben wer­de. Der neue KAB-Diö­ze­san­prä­ses spen­de­te beim Fest­got­tes­dienst auch gleich den unter Gläu­bi­gen so sehr ersehn­ten Bla­si­us­segen mit gekreuz­ten Ker­zen zur Abwehr von Hals- und Rachenkrankheiten.

135 Jahre KAB Neuer Präses Trum Foto: Bernhard Brunner

KAB-Bun­des­prä­ses Ste­fan Eirich aus Köln leg­te Trum als Vor­bild den Main­zer Bischof und Ver­bands­grün­der Wil­helm Emma­nu­el von Ket­te­ler (18111877) ans Herz, der als Arbei­ter­bi­schof“ in die Geschich­te ein­ge­gan­gen sei. Aber auch auf den Pro­phe­ten Eze­chi­el kon­zen­trier­te Eirich die Auf­merk­sam­keit, dem Gott der christ­li­chen Legen­de nach nichts weni­ger als eine Schrift­rol­le zu essen gege­ben habe, auf der die Kla­gen, Trä­nen und Bedräng­nis­se des Vol­kes ver­merkt gewe­sen sei­en. Prä­ses ist ein geist­li­cher Wider­part“, beschrieb der hohe Gast die künf­ti­ge Auf­ga­be von Johan­nes Trum, denn es gel­te, an die Mensch­lich­keit zu erin­nern. Die KAB ste­he für die Ver­wur­ze­lung, an die Du erin­nern sollst“, gab Eirich dem neu­en Diö­ze­san­prä­ses mit auf den Weg in die Zukunft.

Ein­lei­tend zur anschlie­ßen­den Fei­er­stun­de im Fest­saal St. Valen­tin blick­te die KAB-Diö­ze­san­vor­sit­zen­de Ange­li­ka Gör­mil­ler in stark geraff­ter Form auf 135 Jah­re KAB zurück – ent­stan­den aus dem Bewusst­sein her­aus, dass Kir­che mehr sein muss als Tau­fe und Lit­ur­gie.“ Ein­ge­denk der gerin­gen Rech­te für Arbei­ter und ins­be­son­de­re Arbei­te­rin­nen sei die­se Gemein­schaft ins Leben geru­fen worden. 

Und da wur­de die Kir­che zur Stim­me“, gab die KAB-Spre­che­rin zu beden­ken, nach deren Über­zeu­gung es nicht so selbst­ver­ständ­lich ist, dass Ver­bän­de mehr als 135 Jah­re bestehen. Ich freue mich auf die Arbeit“, beteu­er­te Johan­nes Trum, der – auch in memo­ri­am Eze­chi­els – sich durch­aus des­sen bewusst zeig­te, dass bestimmt har­te Kost auf uns zukom­men“ werde.

Was gebe es Schö­ne­res, als einen sol­chen Geburts­tag zu fei­ern, bekun­de­te drit­ter Bür­ger­meis­ter Armin Dickl in sei­nem Gruß­wort. Von den hef­ti­gen sozia­len Ver­wer­fun­gen in der Grün­der­zeit der KAB sprach der stell­ver­tre­ten­de Land­rat Klaus Jeggle, der den Ver­band als einst neue Gemein­schaft rühm­te, um den Men­schen wie­der Hoff­nung und Zuver­sicht zu ver­mit­teln. Sozia­le Fra­gen sei­en heu­te für vie­le Men­schen gelöst – aber nicht für alle“, so der Reprä­sen­tant des Land­krei­ses. Die KAB als christ­li­che Wer­te­ge­mein­schaft leis­te einen wert­vol­len Bei­trag zum Erhalt des sozia­len Friedens.

Den Pio­nier­geist als Quell und Ort der Kraft zu spü­ren, emp­fahl die KAB-Lan­des­vor­sit­zen­de Regi­na Sorem­ba-Böx­kes den Mit­glie­dern und Gäs­ten
der Jubi­lä­ums­fei­er. Die Katho­li­sche Arbeit­neh­mer­be­we­gung wei­se tat­säch­lich eine gro­ße Ver­gan­gen­heit mit gro­ßen Erfol­gen in der Sozi­al­po­li­tik auf. Aber wei­ter­hin gebe es vie­le Grün­de, die Stim­me zu erhe­ben – bei­spiels­wei­se ange­sichts der soge­nann­ten pre­kä­ren Arbeits­ver­hält­nis­se. Das Cre­do der Lan­des­spre­che­rin: Unse­re Auf­ga­be in der Gesell­schaft ist noch lan­ge nicht erledigt.“

Bpm BB 135 Jahre KAB Neuer Praeses Trum 03 02 2023 3 Foto: Bernhard Brunner

In sei­nem Fest­vor­trag zeich­ne­te der ehe­ma­li­ge Diö­ze­san­ar­chi­var Dr. Heri­bert Wurs­ter den bis­he­ri­gen Wer­de­gang des neu­en Diö­ze­san­prä­ses, gebür­tig in Zwie­sel, und die His­to­rie der KAB nach. Die im Glau­ben ver­wur­zel­te Nächs­ten­lie­be ist der Antrieb für das Enga­ge­ment“, stell­te der Refe­rent fest. Als Mei­len­stei­ne nann­te er vor allem die Sozi­al-Enzy­kli­ka Rer­um novarum“ von Papst Leo XIII., der die Initia­ti­ven des Seli­gen Adolph Kol­ping und des Main­zer Bischofs Ket­te­ler, des Schöp­fers der Arbei­ter­ver­ei­ne, auf­ge­grif­fen habe.

Nach den Ver­bo­ten vor allem auch der Frau­en­ver­ei­ne mit deren Mit­glie­dern, die resis­tent gegen­über der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ideo­lo­gie gewe­sen sei­en, im soge­nann­ten Drit­ten Reich habe 1946 der Wie­der­auf­bau begon­nen, so Dr. Wurs­ter. Das II. Vati­ka­ni­sche Kon­zil sei auch für die Arbeits­welt wich­tig gewe­sen. Die Päps­te Paul VI. und Johan­nes Paul II. haben nach den Wor­ten des His­to­ri­kers die katho­li­sche Sozi­al­leh­re wei­ter­ent­wi­ckelt. Auch der gegen­wär­ti­ge Papst Fran­zis­kus stel­le den Wider­spruch zwi­schen wirt­schaft­li­cher Aus­beu­tung und Bewah­rung der Schöp­fung dar. Zusam­men­fas­send wür­dig­te Dr. Wurs­ter die KAB als ein erfolg­rei­ches Modell für christ­li­che Nächs­ten­lie­be, die uns Chris­tus auf­ge­tra­gen hat.“

135 Jahre KAB Neuer Präses Trum Foto: Bernhard Brunner

Beim KAB-Jubi­lä­ums­fest spen­de­te der neue Diö­ze­san­prä­ses Johan­nes Trum den Blasiussegen.

Text und Fotos: Bern­hard Brunner

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