Bistum

Kirche von Passau synodal unterwegs

Susanne Schmidt am 24.01.2022

220121 Passauer Synodale Weg Foto: Susanne Schmidt

Kurz vor der dritten Synodalversammlung in Frankfurt am Main trafen sich Vertreterinnen und Vertreter des Passauer Synodalen Weges am Freitag, den 21. Januar 2022, zum fünften synodalen Gesprächsforum. Anders als bei den Treffen zuvor musste das Gesprächsforum pandemiebedingt online stattfinden. Ziel des Treffens war es, den Austausch in einem vertrauensvollen Rahmen fortzusetzen und gemeinsam nach Wegen zu suchen, mehr Synodalität in der Kirche von Passau zu ermöglichen.

In sei­nem geist­li­chen Wort beton­te Dom­de­kan Dr. Hans Bau­ern­feind zu Beginn: Wenn wir uns heu­te hier zum 5. Gesprächs­fo­rum des Pas­sau­er Syn­oda­len Weges ver­sam­meln, dann ist der eine oder die ande­re schon von Anfang an dabei, wie­der ande­re sind spä­ter hin­zu­ge­kom­men und heu­te sind wir so ver­sam­melt, dass die, die da sind, genau die Rich­ti­gen sind, um auf dem Syn­oda­len Weg gemein­sam weiterzugehen.“ 

Nach­dem am ers­ten Advent 2019 der Syn­oda­le Weg der Kir­che in Deutsch­land im Bis­tum Pas­sau eröff­net wor­den war, frag­te Bischof Ste­fan Oster mit dem Vor­sit­zen­den des Diö­ze­san­ra­tes Mar­kus Biber danach, wie Syn­oda­li­tät inner­halb des Bis­tums gelin­gen kön­ne. Dem­entspre­chend wur­de im Jahr 2020 der Syn­oda­le Weg Pas­sau auf den Weg gebracht, wel­cher sich vor allem mit dem The­ma des Syn­odal­fo­rums I Macht und Gewal­ten­tei­lung” beschäf­tigt. Ver­schie­de­ne Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter ent­wi­ckel­ten dar­auf­hin in ver­schie­de­nen Tref­fen das Arbeits­pa­pier Kir­che vor Ort 2030“, wel­ches im Som­mer 2021 abge­schlos­sen wur­de. Kurz dar­auf wand­ten sich Bischof Ste­fan und Diö­ze­san­rats­vor­sit­zen­der Biber in einem Brief an alle Pfarr­ge­mein­de­rä­te mit der Ein­la­dung, sich gemein­sam auf den Weg zu machen hin zu einem Leit­bild“, anhand des­sen Syn­oda­li­tät ein­ge­übt wird. Neben dem Syn­oda­len Weg in Deutsch­land und Pas­sau stieß auch Papst Fran­zis­kus im Okto­ber des­sel­ben Jah­res einen Welt­wei­ten Syn­oda­len Weg“ an, der mit der Visi­on einer syn­oda­len Kir­che unter den Schlüs­sel­wor­ten Gemein­schaft, Teil­ha­be und Sen­dung“ der Vor­be­rei­tung zur Bischofs­syn­ode 2023 dient. Der Papst lud die Diö­ze­sen ein, bis Mai 2022 Rück­mel­dun­gen dazu zu geben. 

Die Arbeits­ge­mein­schaft (AG) des Pas­sau­er Syn­oda­len Wegs griff die­se Ein­la­dung auf und for­mu­lier­te auf Grund­la­ge des Arbeits­pa­piers, des Stra­te­gie­pa­piers und des Vor­be­rei­tungs­do­ku­ments zur Bischofs­syn­ode 2023 jeweils drei Fra­gen anhand der drei zen­tra­len Aspek­te Gemein­schaft, Teil­ha­be und Sen­dung“. Die­se wur­den im fünf­ten Pas­sau­er Syn­odal­fo­rum am ver­gan­ge­nen Frei­tag vor­ge­stellt. Auch wenn die Fra­gen nur einen klei­nen Teil der viel­fäl­ti­gen Aspek­te der Syn­oda­li­tät abde­cken, kön­nen sie wei­ter­hel­fen, gemein­sam die­se Syn­oda­li­tät ein­zu­üben“, so Tho­mas Weg­gart­ner, Mit­glied der AG. Die Fra­gen sol­len ansto­ßen, sich ent­spre­chend der Schlüs­sel­be­grif­fe als Kir­che vor Ort bis 2030 neu syn­odal aus­zu­rich­ten und in der gemein­sa­men Ver­ant­wor­tung von Haupt- und Ehren­amt­li­chen zu wach­sen und kon­kret zu werden.

Nach der Vor­stel­lung der Fra­gen wur­den in drei Unter­grup­pen jeweils drei Fra­gen bespro­chen und Ant­wor­ten auf­ge­zeigt. Dabei stan­den sowohl das, was an Syn­oda­li­tät im Bis­tum bereits vor­han­den ist, als auch zukünf­ti­ge Mög­lich­kei­ten, eine syn­oda­le Kir­che zu gestal­ten und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, im Fokus. Die jewei­li­gen Ergeb­nis­se wur­den schließ­lich in der gro­ßen Run­de prä­sen­tiert, bespro­chen und ergänzt. 

Das Tref­fen stand unter dem Ein­druck des am Vor­tag ver­öf­fent­lich­ten Miss­brauchs­gut­ach­tens. Der Schock über des­sen Ergeb­nis­se ver­stärk­te den Anspruch zur gemein­sa­men Zusam­men­ar­beit, um die Struk­tu­ren in der Kir­che von Pas­sau zu ver­bes­sern und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Dr. Hans Bau­ern­feind bemerk­te ent­spre­chend: Mit­ten im erschre­cken­den Tief der Kir­che zeigt Jesus Chris­tus uns den Weg, mit ihm zusam­men wei­ter­zu­ge­hen. Dies macht noch not­wen­di­ger und bedeu­tungs­vol­ler, dass wir uns ver­sam­meln, und Fra­gen stel­len, wie wir in der Kir­che von Pas­sau, in unse­ren Pfarr­ver­bän­den, Ver­bän­den, Gemein­schaf­ten und ande­ren Kirch­or­ten mit­ein­an­der umge­hen: wie Mit­ein­an­der gelin­gen und immer sym­me­tri­scher wer­den kann, wie wir an der Sen­dung Jesu gemein­sam und in Gemein­schaft teil­ha­ben kön­nen, wel­che Mög­lich­kei­ten und Per­spek­ti­ven wir für künf­ti­ge Pfarr­ge­mein­de­rä­te und –rätin­nen sehen.“ 

Nach einer Modi­fi­zie­rung und Über­ar­bei­tung sol­len die for­mu­lier­ten Fra­gen als Arbeits­grund­la­ge für Pfar­ge­mein­de­rats-Auf­takt­klau­su­ren die­nen sowie an Gre­mi­en, Ver­bän­den, und wei­te­re wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Dar­über hin­aus kön­nen alle Gläu­bi­gen auf der Inter­net­sei­te des Bis­tums (www​.bis​tum​-pas​sau​.de) ab 1. Febru­ar auf die Fra­gen zugrei­fen und sich mit ihren eige­nen Ant­wor­ten in den diö­ze­sa­nen Pro­zess ein­brin­gen. Die Ergeb­nis­se flie­ßen zudem in den welt­wei­ten Syn­oda­len Pro­zess ein.

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