Es ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit: der Monat der Weltmission! Und wie jedes Jahr ist der Höhepunkt der missio-Aktion im Oktober der Sonntag der Weltmission, heuer am 27. Oktober unter dem Leitwort „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ (Psalm 39,8). Dann sammelt die katholische Kirche in mehr als hundert Ländern eine Kollekte für die ärmsten Regionen der Welt. Dieses Jahr steht Papua-Neuguinea im Mittelpunkt, ein Land im Pazifik, das unter einem rasanten gesellschaftlichen Umbruch und dem Klimawandel leidet. Um einen Einblick in das Leben dort zu geben, sind den ganzen Oktober über Gäste aus Papua-Neuguinea in den bayerischen (Erz-)Diözesen unterwegs. Sie berichten über die Lage der Menschen in ihrer Heimat, die Auswirkungen des Klimawandels und kirchliches Engagement, insbesondere von Frauen.
„Meine Hoffnung, sie gilt dir!”
Rosa Koian zum Auftakt zu Gast in St. Anton
Die Umweltaktivistin Rosa Koian engagiert sich schon seit vielen Jahren für die Erhaltung von Natur und Schöpfung in Papua-Neuguinea, u.a. über die lokale Non-Profit-Organisation Bismarck Ramu Group. An der Seite von Betroffenen kämpft sie beispielsweise gegen die Abholzung des Regenwalds und gegen den Raubbau an der Natur. In Begleitung von Christine Krammer, Leiterin des Referats Mission und Weltkirche im Bistum Passau, ist sie im Oktober im Bistum Passau unterwegs. Sehr zur Freude von Pfarrer Anton Spreitzer hat sie, zusammen mit ihrem Übersetzer Robert Monterirgen, am Abend des 17. Oktober im Pfarrsaal von St. Anton Passau einen Vortrag gehalten und Einblick gegeben, was seit Jahren in ihrem Heimatland passiert und wie sie für deren Erhalt kämpft. „Ich arbeite viel mit jungen Leuten und mit NGOs zusammen. Mit ihnen wollen wir beispielsweise Meereswalle bauen im Angesicht des steigenden Meeresspiegels. Zudem wollen wir die Bildung fördern, besonders im Bereich der Aufzeichnung der Klimaveränderung, wie beispielsweise die Seen vor Eindringen der Industrie und die Berge zuvor aussahen“, beschreibt sie ihre Arbeit.
Gerade die katholische Kirche, betont die Umweltaktivistin, könne viel bewirken. „Die katholische Kirche hat eine wichtige Rolle, mir dabei zu helfen, die Natur zu schützen und zu bewahren. Im biblischen Sinn ist Papua-Neuguinea ein wahrer ‚Garten von Eden‘. Deswegen ist es mein großes Anliegen, dass die Kirche ihren Beitrag zur Bewahrung der Natur leistet.“ Selbst nach so vielen Jahren des Kämpfens für ihr Heimatland wird Rosa Koian nicht müde, angetrieben von ihrer großen Hoffnung: „Ich wünsche mir, dass Länder, Seen und Berge nicht vergiftet sind und die Umwelt komplett rein wird und dass Papua-Neuguinea bereinigt wird.“ Hier ein Film dazu auf YouTube:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Rosa Koian im Radiointerview:
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Rosa Koian bereist das Bistum
Von Freitag, 18. bis Mittwoch, 23. Oktober hat die Umweltaktivistin dann, auch in Begleitung von ihrem Übersetzer Robert Monterirgen und Weltkirchereferentin Christine Krammer, das Bistum Passau bereist. Neben vielen Vorträgen standen für sie auch Schulbesuche, Veranstaltungen und Gottesdienste auf dem Programm.
So besuchte sie am Freitagvormittag des 18. Oktober auf Initiative von Religionslehrer Andreas Gruber die Maria-Ward-Realschule in Altötting. Rund 170 Jugendliche aus den 8. Klassen kamen zusammen, um mit ihr über das Leben in Papua-Neuguinea und vor allem Koians Klimaprojekte ins Gespräch zu kommen. Am Abend hielt sie dann, nach einem gemeinsamen Gottesdienst, im Pfarrheim in Kellberg einen weiteren Vortrag. Rund 40 Interessierte waren hier der Einladung von Pfarrer i.R. Alois Anetseder gefolgt, nicht nur um Rosa Koians Bericht zu hören. Anetseder selbst erzählte als Kenner Papua-Neuguineas von eigenen Erlebnissen und seiner Reise durch das Land.
Ihrem Vortrag mit großem Interesse verfolgt haben auch die Benediktinnerinnen in Neustift, bei denen Rosa Koian während ihrer Reise durch das Bistum untergebracht ist. Da die Schwestern selbst missionarisch unterwegs sind, in Madagaskar, und dort eine Mission betreiben, wollten sie auch Aktuelles aus der Weltkirche in Papua-Neuguinea erfahren. Danach brach Rosa Koian nach Fürstenzell auf, um nach der Feier der Abendmesse dort einen weiteren Vortrag im Pfarrheim zu halten. Am Sonntag hat sie dann in den zwei Gottesdiensten im Passauer Stephansdom ein Glaubenszeugnis als engagierte Katholikin abgegeben und dabei die Kirche in ihrer Heimat, aber auch in Deutschland und auf der ganzen Welt dazu aufgerufen, sich mehr für die Bewahrung der Schöpfung zu engagieren. Im Anschluss an die Gottesdienste konnten die Mitfeiernden noch auf dem Domvorplatz Fairtrade-Kaffe aus Papua-Neuguinea und weitere Fairtrade-Produkte aus dem Passauer Weltladen kaufen.
Die Grundschule in Wittibreut stand am Montag, den 21. Oktober auf dem Programm. Rund einhundert Schülerinnen und Schüler lauschten gespannt dem kindgerechten Vortrag von Rosa Koian über ihr Heimatland, die Folgen des Klimawandels und ihre Aktionsideen, was man dagegen tun kann. Nachgefragt wurde viel, nach dem Land im Pazifik, den Tieren und deren Lebensraum in Papua-Neuguinea, wie und wovon die Menschen dort leben. Nach einem gemeinsamen Lied überreichten schließlich Bürgermeisterin Christine Moser und Schulrektorin Yvonne Welsch der Umweltaktivistin noch ein kleines Präsent für den spannenden Vormittag.
Am Dienstagvormittag waren rund einhundert Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Landau a. d. Isar beim Vortrag der Umweltaktivistin dabei und hörten interessiert zu, was sie zu sagen hatte. Rosa Koian war auf Einladung der Religionslehrerin Marlene Bachmeier hierhergekommen. Beim anschließenden Mittagessen hatte das W‑Seminar „Christliche Umweltethik“ viele Fragen, die Koian gerne beantwortete.
Am Dienstagabend dann fanden sich zu Frauengebetskette in Winzer (Dekanat Osterhofen) rund 35 Frauen ein, organisiert von Hildegard Weileder-Wurm, Christine Kieslinger und Doris Spanner vom örtlichen KDFB-Verein. Nach der Meditation hielt Koian ihren Vortrag, bevor man den Abend mit einem gemütlichen Beisammensein ausklingen ließ.
In der Landvolkshochschule Niederalteich ging es dann am Mittwoch, 23. Oktober um das Thema Ernährungssouveränität. Rosa Koian war dort als Referentin des gleichnamigen Fachtags mit etlichen Vorträgen von Experten eingeladen. Nach einer Einführung in das Thema und dem Impulsreferat von Wolfgang Scharl, Landseelsorger in Würzburg, referierte Rosa Koian zur Ernährungssituation in ihrer Heimat Papua-Neuguinea. Weitere Vorträge, die Impulse zum Nachdenken und zum Austausch gaben, folgten. In der abschließenden Diskussionsrunde konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann noch offene Fragen klären und ihre Anregungen einbringen rund um das Thema Ernährung einbringen. Das war dann auch der Abschluss ihrer knapp einwöchigen Reise durch das Bistum Passau. Denn noch am selben Abend ging es für die Umweltaktivistin zurück nach München, um sich mit den weiteren missio-Gästen aus Papua-Neuguinea zu treffen. Wie Rosa Koian hatten auch sie bayerische (Erz-)Diözesen und Speyer bereist. Der Höhepunkt ist schließlich die gemeinsame Feier des Weltmissionssonntags am Sonntag, den 27. Oktober in Würzburg.
Die Kollekte am Weltmissionssonntag
Die Kollekte am diesjährigen Weltmissionssonntag am 27. Oktober kommt heuer Papua-Neuguinea zugute. Mehr als hundert päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten sammeln im Rahmen der weltweit größten Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken an diesem Sonntag für die pastorale Arbeit der katholischen Kirche in den ärmsten Diözesen, zu denen auch dieses Land gehört. Setzen auch Sie mit Ihrer Spende ein Zeichen der Hoffnung für die Ärmsten und Bedürftigsten in Papua-Neuguinea!
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