
In Niederalteich, einem idyllischen Ort zwischen Deggendorf und Passau, ist die Natur noch in Ordnung. Frei fließt die Donau an einem Plätzchen Grün entlang auf dem man ein wunderschönes Holzkreuz findet, das von vereinzelten Bäumen geschützt und jeder Menge bunten Blumen umsäumt ist.
Auf diesem Platz haben sich an dem letzten Sonntag im Juli lokale und ortsfremde Gäste zusammengefunden, um das allmonatliche Donaugebet
miteinander zu feiern. Was sie eint ist ihre Liebe zur Umwelt und zur unberührten Natur. Diese Tradition ist vor zwei Jahrzehnten entstanden, als diese Idylle durch Staustufen zerstört werden sollte.
Das Juli-Gebet durften die Studierenden der katholischen und evangelischen Studierendengemeinden der Universität Passau gestalten — zusammen mit der Studierendenpfarrerin Sonja Sibbor-Heißmann und dem Studentenpfarrer Andreas Erndl. Vor dieser schutzwürdigen und wunderschönen Kulisse ging es dieses Mal um die Schönheit der Natur und warum wir sie erhalten sollten.
Während der Wind angenehm um die Nasen wehte und im Hintergrund die Donau rauschte, sprachen die Studentenpfarrerin und der Studentenpfarrer über die Rede des Indianerhäuptlings Seattle „Wir sind ein Teil der Erde“ und ihre eigenen Gedanken zum Thema Schöpfung. Es ging dabei um Fragen wie „Wer hat das Recht an der Natur?“, „Wer hat die Pflicht nachhaltig mit ihr umzugehen?“ und „Was ist das eigentlich – die Schönheit der Schöpfung?“.

Das Lied „Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig“, das immer wieder gesungen wurde, geht dabei auf eine Zeile dieser Rede des Häuptlings zurück und hat gleichzeitig eine besondere Bedeutung für die Gemeinde des Donaugebets. Begrüßt und verabschiedet wurden die Studierenden sehr herzlich von Marlis Thalhammer.
Für die Studierenden stand der Tag allgemein unter dem Zeichen der Ökumene: so ließen sich einige noch vor dem ökumenischen Gebet durch das Benediktiner-Kloster in Niederaltaich führen. In diesem Kloster wird Ökumene nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt: zum Beispiel wird hier der römische und byzantinische Ritus parallel gebetet. Anschließend wurden im Rahmen des Donaugebets auch Philipp Brose-Grüttner und Julia Ramackers von ihrem mehrjährigen Engagement als Ökumene-Beauftragte der KSG und ESG verabschiedet und ihre Nachfolger Esther Zitzl und Niklas Fröhlich offiziell in ihrem Amt begrüßt.
Ausklingen ließen die Studierenden das Gebet musikalisch von KSG-ESG-Gitarrist Christian Vogel und den Tag kulinarisch bei einem gemütlichen Abendessen im Klostergarten. Gleichzeitig war das Donau-Gebet ein gelungener Semesterabschluss für die Studierendengemeinden als ihre letzte gemeinsame Veranstaltung im Sommersemester.
Bilder und Artikel: Madeleine Hanser und Franziska Festl