Vor Beginn des Gottesdienstes am Palmsonntag hat Bischof Dr. Stefan Oster SDB im Dominnenhof die Palmzweige und Palmbüschel der Gläubigen gesegnet. „Wir gehen dem Höhepunkt unseres kirchlichen Jahres, dem Höhepunkt unseres gläubigen Lebens entgegen. Diese mitgebrachten Palmbuschen sind Zeichen des Lebens und des Sieges, mit denen wir Christus unserem König huldigen. Mit Lobgesängen begleiten wir ihn in seine heilige Stadt“, so Bischof vor dem Einzug in den Dom. Noch im Innenhof wurde das Evangelium verlesen, in dem sich Jesus auf dem Rücken eines jungen Esels nach Jerusalem macht. „Die Jünger gehen und holen das Fohlen, um ihn darauf nach Jerusalem einziehen zu lassen. Und dann kommt im Evangelium die schöne Zeile: Wenn ihr gefragt werdet: wofür? Dann antwortet: der Herr braucht es.“ Mit dem Einzug der Priester und der Gläubigen soll an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert werden.
„Diese mitgebrachten Palmbuschen sind Zeichen des Lebens und des Sieges, mit denen wir Christus unserem König huldigen.”
Im Gottesdienst wurde die Passionsgeschichte vorgetragen und danach lud Bischof Stefan alle Gläubigen zu einer Stille und zum ganz persönlichen Nachdenken ein über die Frage aus dem Evangelium: Wofür braucht mich der Herr? „Jesus geht intensiven Auseinandersetzungen entgegen. Er wird bejubelt beim Einzug nach Jerusalem, nachher werden sie schreien: Kreuzigt ihn und sie treiben ihn ans Kreuz aus der Stadt hinaus. Er wird außerhalb der Stadt gekreuzigt“, so der Bischof. Oster lud die Gläubigen ein, tief im eigenen Herzen der Frage nachzugehen, ob Jesus in unseren Herzen einziehen darf: „Darf er in mir der Herr sein oder gibt es auch die Momente, wo ich ihn raushauen will, wo ich zutiefst ich selbst sein will und wo ich womöglich teilnehme an seinem Gekreuzigtwerden außerhalb der Stadt?“ Der Passauer Oberhirte ermunterte die Gottesdienstbesucher, sich außerdem die Frage zu stellen: „Wo wären wir gestanden in dieser Zeit, in der aufgeheizten Stimmung“, vor allem mit Blick darauf, dass Jesus in Jerusalem einzieht, aber nicht das Erwartete tut. „Er ist nicht der, der das irdische Gottesreich herbringt und die Römer aus dem Land treibt“, so Bischof Stefan. Er will die Herzen der Menschen verändern, auch unsere Herzen.“