Bistum

Darf Gott in meinem Herzen einziehen?

Monika Zieringer am 02.04.2023

Palmsonntag 2023 Monika Zieringer 4 Foto: Monika Zieringer / pbp

Das schlechte Wetter hatte die Palmbuschenweihe und die feierliche Prozession vom Dominnenhof durch das Hauptportal ins Innere des Stephansdoms sprichwörtlich ins Wasser fallen lassen. „Normalerweise beginnen wir draußen, um nachzuvollziehen, wie Jesus in an diesem Tag in Jerusalem eingezogen ist“, sagte Bischof Stefan Oster zu den zahlreichen Gläubigen, die gekommen sind, um mit dem Gottesdienst am Palmsonntag den Auftakt hinein in die Karwoche zu feiern.

Jesus zieht auf einem Esel in Jeru­sa­lem ein, in sei­ne von Gott erwähl­te und von David gegrün­de­te Stadt, in der er Woh­nung neh­men woll­te“, so der Bischof. Beglei­tet wird er bei sei­nem Ein­zug von begeis­ter­ten Hosi­an­na-Rufen der Men­schen mit ihren Palm­zwei­gen. Wir haben uns die letz­ten Wochen auf Ostern mit Fas­ten und Gebet auf Ostern vor­be­rei­tet, um mit rei­nem Her­zen auf die­se Tage zuzu­ge­hen“, so Oster. Jubel und Begeis­te­rung ver­keh­ren sich in weni­gen Tagen ins Gegen­teil und am Ende wird Jesus außer­halb der Stadt gekreu­zigt. Er wur­de von den Sei­nen nicht aufgenommen.“ 

Für Bischof Ste­fan ist die­se Aus­gren­zung auch sinn­bild­lich für unser eige­nes Leben: Las­sen wir ihn ein­zie­hen in unser Inners­tes?“ Auch als gläu­bi­ge Chris­tin­nen und Chris­ten dürf­ten wir uns immer wie­der die Fra­ge stel­len, wie sehr ER, der die Lie­be und die Wahr­heit ist, in unser Herz ein­zie­hen und regie­ren darf. Oder ent­schei­de ich mich mit vie­len — die ihn beim Ein­zug beju­belt haben — gera­de dann, wenn es dar­auf ankommt, dafür, dass er doch außer­halb der Stadt blei­ben muss? Auch außer­halb der Stadt mei­nes eige­nen Inneren?“

Las­sen wir ihn ein­zie­hen in unser Innerstes?”

Bischof Stefan Oster

Der Bischof ver­gleicht Jesus mit dem buch­stäb­li­chen Sün­den­bock, der alles auf sich nimmt, was in jedem von uns nicht rich­tig, nicht wahr, nicht vol­ler Lie­be, nicht gera­de ist.“ ER trägt alles. Berei­ten wir ihm ein Will­kom­men und las­sen ihn auf­räu­men in uns und uns dadurch hei­ler und hei­li­ger machen? Oder wol­len wir selbst regie­ren, selbst die Her­ren und Damen unse­res Lebens sein und ihn drau­ßen sein las­sen? Das ist die Fra­ge unse­res Lebens und die Fra­ge, vor der wir jedes Mal neu ste­hen, vor allem in die­ser Karwoche.“

Erst­mals haben bei der dies­jäh­ri­gen Palm­sonn­tags­lit­ur­gie neben dem Dom­chor auch die Kin­der- und Jugend­li­chen der Dom­sing­schu­le unter der Lei­tung von Dom­ka­pell­meis­ter Andre­as Unter­gug­gen­ber­ger mit­ge­wirkt. Die tra­di­tio­nel­len Gesän­ge des Palm­sonn­tags erzäh­len davon, dass gera­de Kin­der beim Ein­zug Jesu in Jeru­sa­lem das Hosi­an­na“ gesun­gen haben. Dom­chor und Dom­sing­schu­le san­gen Motet­ten zum Palm­sonn­tag von F. Schu­bert, A. Bruck­ner, H. Pur­cell und Hein­rich Schütz. Zudem erklang die Mis­sa ter­tia von Lajos Bar­dos. An der Orgel spiel­te Dom­or­ga­nist Lud­wig Ruckdeschel.

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