Weltkirche

Papst Franziskus zum Welttag des Friedens am 1. Januar

Pressemeldung am 30.12.2020

Papst Franziskus pixabay Foto: Annett Klingner / pixabay

Am 1. Januar 2021 begeht die katholische Kirche den 54. Welttag des Friedens. Papst Franziskus hat ihn unter das Leitwort „Die Kultur der Achtsamkeit als Weg zum Frieden“ gestellt. In seiner Botschaft zum Welttag erinnert er an die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Sein Mit­ge­fühl gel­te allen, die in die­ser Zeit einen gelieb­ten oder nahe­ste­hen­den Men­schen ver­lo­ren hät­ten. Die Kri­se habe erneut gezeigt, wie wich­tig es ist, für­ein­an­der und für die Schöp­fung Sor­ge zu tra­gen, um eine Gesell­schaft auf­zu­bau­en, die auf Bezie­hun­gen der Geschwis­ter­lich­keit beruht“. Dabei betont Papst Fran­zis­kus die Not­wen­dig­keit zur Acht­sam­keit, die wäh­rend der Pan­de­mie in beson­de­rer Wei­se prak­tisch erfahr­bar gewor­den sei.

Es ist bedau­er­lich, fest­stel­len zu müs­sen, dass neben zahl­rei­chen Zeug­nis­sen der Nächs­ten­lie­be und Soli­da­ri­tät ver­schie­de­ne For­men von Natio­na­lis­mus, Ras­sis­mus, Frem­den­feind­lich­keit wie auch Tod und Zer­stö­rung brin­gen­de Krie­ge und Kon­flik­te lei­der neu­en Schwung gewinnen.”

Acht­sam­keit und Barm­her­zig­keit sei­en auch Kenn­zei­chen der Nach­fol­ge Jesu: Die Wer­ke der geist­li­chen und leib­li­chen Barm­her­zig­keit bil­den den Kern des kari­ta­ti­ven Diens­tes der frü­hen Kir­che.“ Die­ser Dienst sei im Lau­fe der Jahr­hun­der­te zum pul­sie­ren­den Herz der Sozi­al­leh­re der Kir­che“ gewor­den. Die Acht­sam­keit las­se sich heu­te als das ent­schei­den­de Fun­da­ment ver­ste­hen, das die För­de­rung der Wür­de jeder mensch­li­chen Per­son, die Soli­da­ri­tät mit den Armen und Schutz­lo­sen, die Sor­ge um das Gemein­wohl und die Bewah­rung der Schöp­fung“ trägt, so Papst Franziskus.

In sei­ner Bot­schaft ruft er die bei­den Dimen­sio­nen des Men­schen als sozia­les und ein­zig­ar­ti­ges Indi­vi­du­um in Erin­ne­rung und ent­fal­tet die Erfor­der­nis­se, die mit der För­de­rung der Wür­de und Rech­te der Per­son“ ein­her­ge­hen. Fran­zis­kus wen­det sich gegen fal­schen Indi­vi­dua­lis­mus und die Aus­beu­tung des Men­schen und betont die Bedeu­tung des Diens­tes für das Gemein­wohl, der allen Men­schen auf­ge­tra­gen sei. Des­halb müss­ten unse­re Plä­ne und Bemü­hun­gen stets die Aus­wir­kun­gen auf die gesam­te Mensch­heits­fa­mi­lie berück­sich­ti­gen und die Fol­gen für den gegen­wär­ti­gen Augen­blick und für die künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen abwä­gen“. Die­se Hal­tung, die auf den Schrei der Bedürf­ti­gen und auf den Schrei der Schöp­fung“ zugleich höre, fin­de in soli­da­ri­schem Han­deln und täti­ger Nächs­ten­lie­be ihren Ausdruck.

Aus einer so ver­stan­de­nen Acht­sam­keit ent­wi­ckelt Papst Fran­zis­kus den Kom­pass für einen gemein­sa­men Kurs“ der Mensch­heits­fa­mi­lie. Er ruft die Ver­ant­wort­li­chen in Poli­tik und Wirt­schaft dazu auf, die­sen Kom­pass der oben genann­ten Prin­zi­pi­en zur Hand zu neh­men“, um den Glo­ba­li­sie­rungs­pro­zess so zu gestal­ten, dass der Wert und die Wür­de eines jeden Men­schen und der Schöp­fung geach­tet wer­den. Gegen die neu erwa­chen­den Natio­na­lis­men setzt der Papst die Gel­tung des Völ­ker­rechts und die uni­ver­sa­le Gel­tung der Men­schen­rech­te. Ein­mal mehr erneu­ert er ange­sichts mili­tä­ri­scher Kri­sen und Krie­ge sei­nen Appell, mit dem Geld, das für Waf­fen und ande­re Mili­tär­aus­ga­ben ver­wen­det wird, einen Welt­fonds‘ ein­zu­rich­ten, um dem Hun­ger ein für alle­mal ein Ende zu set­zen und die Ent­wick­lung der ärms­ten Län­der zu fördern“.

Bischof Dr. Hei­ner Wil­mer (Hil­des­heim), Vor­sit­zen­der der Deut­schen Kom­mis­si­on Jus­ti­tia et Pax, unter­streicht die Bedeu­tung der Soli­da­ri­tät, wie sie von Papst Fran­zis­kus in des­sen Bot­schaft erläu­tert wer­de. Wie schon in sei­ner viel­be­ach­te­ten Enzy­kli­ka Fratel­li tut­ti for­dert der Papst dazu auf, den Nöten unse­rer Zeit nicht aus­zu­wei­chen, son­dern den Lei­den­den nahe­zu­kom­men. Die­se Acht­sam­keit ermög­licht ech­te Soli­da­ri­tät. Sie kann die Form der Mild­tä­tig­keit anneh­men, hat aber auch eine poli­ti­sche Dimen­si­on. Denn den Armen, Kran­ken und Hun­gern­den kann letzt­lich nur durch­grei­fend gehol­fen wer­den, wenn Struk­tu­ren geschaf­fen wer­den, die die Lebens­chan­cen der Bedürf­ti­gen nach­hal­tig ver­bes­sern“, so Bischof Wil­mer. Der Papst mache deut­lich, dass die­se Soli­da­ri­tät auch Aus­druck der Sor­ge um den wah­ren Frie­den in der Welt sei. Er ver­ste­he die Bot­schaft von Papst Fran­zis­kus zum Welt­frie­dens­tag als eine Weg­wei­sung in zen­tra­len Welt­fra­gen: Es ist gut, dass der Papst nicht müde wird, für den Mul­ti­la­te­ra­lis­mus, das Völ­ker­recht und die Men­schen­rech­te ein­zu­tre­ten. Und mehr noch: Fran­zis­kus sorgt dafür, dass die­se Per­spek­ti­ven in kei­ner Wei­se abs­trakt daher­kom­men. Denn sie wur­zeln in einer Kul­tur der Acht­sam­keit und der Mit­mensch­lich­keit, in die sich jeder Mensch hin­ein­le­ben kann und soll. Wie Papst Fran­zis­kus zurecht schreibt, kommt dabei der Bil­dung, in Fami­lie und Schu­le, eine unver­zicht­ba­re Bedeu­tung zu.“

Hin­weis:
Die Bot­schaft von Papst Fran­zis­kus zum 54. Welt­tag des Frie­dens ist auf www​.dbk​.de unter Papst­bot­schaf­ten verfügbar.

Text: dbk

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