Das glauben wir

Holzlandpilger in der Bischofsstadt Passau

Redaktion am 24.03.2025

Pilger auf Maria Hilf Foto: Theresia Asbeck

Im Heiligen Jahr nach Rom pilgern ?  Das werden wohl die wenigsten erleben können, dachte sich Pilgerwegbegleiterin Reserl Asbeck. 

Aber zu den bedeu­tends­ten Orten der Bischofs­stadt Pas­sau zu pil­gern, dazu lie­ßen sich 42 Pil­ger des Pfarr­ver­ban­des ger­ne ein­la­den und die Wan­de­rung durch die Bischofs­stadt war wirk­lich beeindruckend.

Start war am Niko­laklos­ter, das eine recht wech­sel­vol­le Geschich­te auf­weist . So war der Gebäu­de­kom­plex bei der Grün­dung im Mit­tel­al­ter ein Augus­ti­ner­chor­her­ren­stift. Nach der Säku­la­ri­sa­ti­on, der Ver­staat­li­chung aller Klös­ter im Jahr 1803, war es zeit­wei­se Laza­rett, Braue­rei und Kaser­ne bevor es 1945 zum Flücht­lings­la­ger und Sitz der Deutsch­or­dens­schwes­tern wur­de. Erst 1960 wur­de die Pfar­rei St. Niko­la neu gegrün­det und ist heu­te Uni­ver­si­täts­kir­che. Beson­ders sehens­wert ist im Altar­raum das Monu­men­tal­ge­mäl­de des Wel­ten­herr­schers Chris­tus und die Kryp­ta aus dem 12. Jahrhundert.

Nach dem Pil­ger­se­gen ging es über den sog. Fün­ferl­steg“, der das Stadt­zen­trum mit der Inn­stadt ver­bin­det. Der Name erin­nert an die Zeit bis in die Mit­te der 1970er Jah­re, in der für das Betre­ten eine Brü­cken­maut von 5 Pfen­ni­gen bezahlt wer­den musste.

Nächs­te Sta­ti­on war dann St. Seve­rin, die ältes­te im Mau­er­werk erhal­te­ne Kir­che Pas­saus, die ca. im Jahr 410 ver­mut­lich vom Mis­sio­nar und Klos­ter­grün­der Seve­rin gegrün­det wur­de. Der Fried­hof ist einer der ältes­ten im deut­schen Kul­tur­raum. Auf Pas­saus größ­tem Fried­hof sind sogar Grab­stei­ne aus dem 13. – 19. Jahr­hun­dert zu bewundern.

Durch das mit­tel­al­ter­li­che Seve­rins­tor ging es vor­bei am Römer­mu­se­um Kas­tell Boio­t­ro zur Wall­fahrts­stie­ge, wo die Pil­ger auf 321 Stu­fen schließ­lich die Wall­fahrts­kir­che Maria­hilf erreich­ten. Der 1627 gegrün­de­te Wall­fahrts­ort gehört zu den bedeu­tends­ten in Euro­pa und die Anru­fung O Maria hilf!“ ist das Gebet und Lied der Hoff­nung schlecht­hin. Das berühm­te Gna­den­bild, eine Kopie des Mari­en­bil­des von Lucas Kra­nach, genießt hier in Pas­sau eine grö­ße­re Ver­eh­rung als das Ori­gi­nal in Inns­bruck und aber­tau­sen­de Pil­ger aus ganz Euro­pa kom­men jedes Jahr hierher.

Danach mach­ten sich die Pil­ger auf den Weg durch die Inn­stadt, hiel­ten Sta­tio in der Parr­kir­che St.Severin und St. Ger­traud, bevor sie am Inn­kai, der Scho­ko­la­den­sei­te“ Pas­saus ent­lang wan­der­ten. Vor­bei am Schaib­lings­turm, der frü­her als Wehr­turm, Spei­cher­turm, Anle­ge­stel­le und Unter­kunft dien­te, kamen die Pil­ger zur Orts­spit­ze, wo die drei Flüs­se ein­mal mehr die Schön­heit der schwim­men­den Stadt zeigten.

Durch die Alt­stadt ging es in die Hei­lig­kreuz- Klos­ter­kir­che Nie­dern­burg, wo sich das Grab der unga­ri­schen Köni­gin und spä­te­ren Äbtis­sin Gise­la befindet.

Vor­bei an der Stu­di­en­kir­che St. Micha­el erreich­ten die Holz­land­pil­ger schließ­lich ihr Ziel, den Dom St. Ste­phan. Der Barock- Pracht­bau mit sei­nen wei­ßen Tür­men und blau­grü­nen Kup­peln ist vor allem für die größ­te Dom­or­gel der Welt berühmt. Davon ist momen­tan lei­der nichts zu sehen, da die Orgel gene­ral­sa­niert wird.

Nach einer Dom­be­sich­ti­gung beschlos­sen die Pil­ger der Hoff­nung“ mit einem Dank­ge­bet und dem Lied Gro­ßer Gott“ den ein­drucks­vol­len Tag.

Text: The­re­sia Asbeck 

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