Bistum

Prälat Hermann Herzig beigesetzt

Redaktion am 17.01.2022

S13 Herzig PB sw balken Bild: Archiv / Werner Friedenberger

Im Rahmen eines feierlichen Requiems haben Bistum, Verwandte, Freunde und Weggefährten am Samstag, 15. Januar 2022 Abschied von Dompropst i.R. Prälat Hermann Herzig genommen. Bereits zuvor fand die Bestat­tung im Dom­her­ren­grab im St. Seve­rins-Fried­hof in Pas­sau Inn­stadt statt. Hermann Herzig war am 10. Januar 2022 im Alter von 95 Jahren verstorben.

In Erin­ne­rung bleibt Her­mann Her­zig als Geist­li­cher, der auch im hohen Alter herz­li­che Güte aus­strahl­te und einen geer­de­ten Glau­ben vor­leb­te“, wie Dom­propst Micha­el Bär in der Beer­di­gungs­an­spra­che beton­te. Mit Her­zig starb auch der letz­te noch leben­de Kriegs­teil­neh­mer aus den Rei­hen des Kle­rus im Bis­tum Passau. 

Her­mann Her­zig wur­de am 15. Dezem­ber 1926 in der Nähe von Thur­manns­bang im Baye­ri­schen Wald in eine Bau­ers­fa­mi­lie hin­ein­ge­bo­ren. Er wuchs dort mit fünf Geschwis­tern auf. Ein­fach, ja arm ging es zu im klei­nen Sach­erl in Euzers­dorf“, brach­te es Dr. Bär in sei­ner Anspra­che auf den Punkt. Für die Eltern war es nicht leicht, die sechs Kin­der zu ver­sor­gen.“ Der Orts­pfar­rer ermun­ter­te den jun­gen Her­mann, als Semi­na­rist nach Pas­sau zu gehen, um den Beru­fungs­weg zum Geist­li­chen ein­zu­schla­gen. Dann kam der Krieg: Mit 17 Jah­ren – noch vor dem Abitur – wur­de er 1944 zum Kriegs­dienst ein­ge­zo­gen und kam erst 1948 aus rus­si­scher Gefan­gen­schaft wie­der nach Hau­se. Mit die­ser Erfah­rung trug er — wie vie­le die­ser Gene­ra­ti­on — eine tie­fe Frie­dens­sehn­sucht im Her­zen, was auch sei­ne Ver­kün­di­gung präg­te. Her­mann Her­zigs Pri­miz­spruch aus dem Johan­nes­evan­ge­li­um lau­te­te fol­ge­rich­tig: Dies tra­ge ich euch auf: Liebt ein­an­der!“ Bischof Simon Kon­rad Land­ers­dor­fer weih­te ihn nach der Aus­bil­dung am 29. Juni 1954 zum Priester.

Dies tra­ge ich euch auf: Liebt einander!”

Primizspruch von Hermann Herzig (Joh 15,9-17)

Sta­tio­nen als Koope­ra­tor waren Rei­schach und Neuöt­ting. Als Pfar­rer blieb Her­zig schließ­lich im Ober­land und über­nahm 1965 die Pfar­rei Burg­kir­chen an der Alz, eine auf­stre­ben­de Gemein­de mit che­mi­scher Indus­trie. Bischof Dr. Anto­ni­us Hof­mann berief ihn zum 1. Mai 1982 in das Dom­ka­pi­tel zum Hei­li­gen Ste­pha­nus. 1988 wur­de er zum Dom­de­kan gewählt und 1990 von sei­nem Wei­he­kurs­kol­le­gen Bischof Dr. Franz Xaver Eder zum Dom­propst ernannt. Von 1983 bis 1996 lei­te­te Her­zig die Bischöf­li­che Finanz­kam­mer. Die Pfar­rei­en erleb­ten ihn in die­ser Posi­ti­on als freund­lich, kor­rekt und spar­sam. Wie hät­te es anders sein kön­nen mit sei­nen Erfah­run­gen aus ein­fa­chen Ver­hält­nis­sen: Das Ver­zich­ten hat­te er gelernt“, so Micha­el Bär. Her­zigs soli­des Wirt­schaf­ten habe für ein nach­hal­tig gesun­des Kir­chen­ver­mö­gen beigetragen.

Für sei­ne Ver­diens­te wur­de Her­mann Her­zig der Ehren­ti­tel Päpst­li­cher Haus­prä­lat ver­lie­hen. Aber wen wun­dert es, bei all die­sen Titeln begeg­ne­te er einem trotz sei­ner respekt­ein­flös­sen­den, groß­ge­wach­se­nen Gestalt als demü­ti­ger Pries­ter“, mach­te Bär deutlich.

Am 1. Juli 1997 trat Her­mann Her­zig in den wohl­ver­dien­ten Ruhe­stand und blieb wei­ter­hin ein belieb­ter Zele­brant und Pre­di­ger; auch als Firm­spen­der war er hoch­an­ge­se­hen. Vie­le Jah­re dien­te er als Geist­li­cher Bei­rat dem KKV Pas­sau, dem Ver­band der Katho­li­ken in Wirt­schaft und Verwaltung.

Sei­ne eiser­ne Dis­zi­plin ver­ließ ihn auch im Ruhe­stand nicht. Das konn­te man an sei­nem sport­li­chen Pro­gramm beob­ach­ten als Wan­de­rer oder Rad­fah­rer. Doch im zurück­lie­gen­den hal­ben Jahr ver­lie­ßen ihn nach und nach sei­ne Kräf­te und schließ­lich starb er im Bei­sein sei­ner lang­jäh­ri­gen Haus­frau Moni­ka Josef, die ihm in all den Jah­ren eine gro­ße Stüt­ze war, am Mon­tag­abend, den 10. Janu­ar 2022, ver­se­hen mit den Hei­li­gen Sterbesakramenten. 

Nach der Kapi­tel­mes­se am Diens­tag­mor­gen ver­sam­mel­ten sich die Dom­ka­pi­tu­la­re zusam­men mit Bischof Ste­fan Oster am Ster­be­bett von Prä­lat Her­zig, um sich von ihm, dem Seni­or des Kle­rus im Bis­tum Pas­sau zu verabschieden.

Text: Wolf­gang Krinninger

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