Das glauben wir

Adventskalender

Redaktion am 29.11.2024

241201 Predigt Baer Title TV Foto: Bayer / pbp

Türen sind eine faszinierende Erfindung des Menschen: Sie trennen Innen von Außen, einen Raum vom anderen und schützen, was nicht für jeden sofort zugänglich sein soll. Mehr dazu von Dompropst Dr. Michael Bär in seiner Predigt zum ersten Adventssonntag.

Men­schen, die durch den Dom schlen­dern, wer­den von den vie­len Türen schier magisch ange­zo­gen. Hier drü­cken sie erwar­tungs­voll aber ver­geb­lich die Klin­ke eines geschlos­se­nen Sei­ten­por­tals, dort öff­nen sie stau­nend die Tür eines Beicht­stuhls. Die Neu­gier­de treibt uns an, hin­ter die Türen zu bli­cken, etwas zu ent­de­cken. Schät­ze? Geheimnisse?

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Der Advents­ka­len­der erlaubt uns, jeden Tag ein Tür­chen zu öff­nen, täg­lich unse­re Neu­gier­de auf das, was da wohl kommt, zu befrie­di­gen. Was gibt es da nicht alles für Exem­pla­re von Advents­ka­len­dern. Der eine offe­riert ein Stück­chen Scho­ko­la­de, um den Tag zu ver­sü­ßen. Beim ande­ren leuch­tet einem ein klei­nes Schmuck­stück ent­ge­gen. Die Tra­di­tio­nel­len bie­ten Bil­der von Niko­laus, Luzia oder ande­ren advent­li­chen Heiligen. 

Ein Advents­ka­len­der ent­täuscht nicht und übt kei­nen Ter­min­druck aus. Er öff­net sich immer zu etwas Gutem, Schö­nem oder Lecke­rem. Das macht ihn zu einem advent­li­chen Instru­ment der Hoff­nung und Vor­freu­de. Wir Men­schen schlen­dern durch das Leben und begeg­nen immer wie­der neu­en Türen. Wir hof­fen, dahin­ter auf Schät­ze zu sto­ßen, oder Geheim­nis­se zu lüf­ten. Älte­re Men­schen sind auf die­sem Weg abge­klär­ter. Auf ihrem Lebens-Advents-Kalen­der ste­hen schon zahl­rei­che Türen offen. Kin­der treibt die Neu­gier­de stär­ker um, sind doch bei ihnen die mög­li­chen Türen fast alle noch geschlos­sen.

Der Advents­ka­len­der ist ein opti­mis­ti­sches Sym­bol der Vor­freu­de für die zahl­rei­chen Lebens­ta­ge. Jeder Tag ein Geschenk. Und – das bes­te kommt zum Schluss!

Die 24. Tür ist die größ­te, die schöns­te. Vol­ler Erwar­tung öff­ne ich sie. Dahin­ter leuch­tet es nur so. Ich ent­de­cke dort einen Schatz und es lüf­tet sich dahin­ter ein Geheim­nis. Die weih­nacht­li­che Krip­pen­sze­ne mit dem Jesus­kind, mit Maria und Josef, Ochs und Esel sowie den Hir­ten lässt uns lächeln. Die Kalen­der-Zeit ist erfüllt, wir begeg­nen dem Christ­kind. Es lüf­tet sich ein Glau­bens­ge­heim­nis. Unser lie­ber Gott ist Mensch gewor­den in Gestalt eines klei­nen Kin­des in Beth­le­hem. Es ist ein Schatz für unser Leben. Die­ses Geheim­nis berei­chert uns, berei­chert unser Leben. Jesus bit­tet uns, ein­zu­tre­ten durch die Tür, dabei zu sein in die­ser lie­be­vol­len Sze­ne, dazu­zu­ge­hö­ren zu den Glück­li­chen der Weih­nacht.

Was für ein schö­ner Abschluss des Advents, ja eines gan­zen Lebens: Die letz­te Tür öff­net sich hin­ein ins licht­erfüll­te Para­dies, hin­ein ins öster­li­che Licht der Auf­er­ste­hung. Das Bes­te kommt zum Schluss.

Dom­propst Dr. Micha­el Bär

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