
Den Palmsonntag feiern wir als Auftakt in die Karwoche mit Folklore! Vielerorts gibt es große Prozessionen mit Palmbuschen und Palmeseln. Das darf auch sein, weil wir wissen, wie die Geschichte ausgeht: Auf Jesu Einzug in Jerusalem und schließlich die Kreuzigung am Karfreitag folgt seine Auferstehung! Jesus hat uns den Weg ins ewige Leben bereitet. Die Predigt zum Palmsonntag am 13. April 2025 von Papsthaus-Leiter Franz Haringer.
Palmsonntag: Das wird vielerorts noch ganz traditionell gefeiert. Es gibt eine große Prozession mit Palmkätzchen und bunten Bändern. Die Kinder wetteifern, wer den schönsten und größten Palmbuschen mitbringt. Manchmal gibt es sogar einen echten Esel, der mitgeführt wird, oder jahrhundertealte hölzerne Esel auf Rädern. Und wer an diesem Tag als letzter aufsteht, dem wird auch gleich der Spitzname „Palmesel“ verliehen.
Ein Tag voller Bräuche und Traditionen. Und doch: Es ist mehr als nur das Nachspielen längst vergangener Ereignisse. Es ist mehr als nur Folklore um Kinder und Esel. Der Palmsonntag spricht von der letzten Woche des Jesus von Nazaret. Als König des Friedens zieht er auf einem bescheidenen Esel in die Hauptstadt Jerusalem ein. Noch einmal will er sein Volk aufrufen, ihn als den letzten und endgültigen Boten Gottes anzunehmen.
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Mehr als nur Folklore: Wir wissen, wie die Geschichte ausgeht. Kurz nach dem umjubelten Einzug am Palmsonntag folgt die Kreuzigung am Karfreitag. Der Palmsonntag ist die Ouvertüre zu einer dramatischen Woche zwischen Jubel und Verrat, zwischen äußerster Liebe und Festnageln am Kreuz.
Mehr als nur Folklore – wir wissen, wie es ausgeht. Und wir wissen, dass der Sonntag nach Palmsonntag, der Sonntag in einer Woche, noch einmal alles auf den Kopf stellen wird. Jeder Akt im Drama dieser Woche – von Palmsonntag über Gründonnerstag und Karfreitag bis hin zum Ostermorgen – ist ein gewichtiger Schritt hin zum Sieg des Lebens über den Tod. Die Gottesdienste in unseren Kirchen laden dazu ein, diese wichtigste Woche im Leben Jesu und im Verlauf der Geschichte der Welt mitzufeiern.
Wir wissen, wie es ausgeht. Deswegen darf dann auch Folklore sein. Weil der Gekreuzigte lebt, weil der Demütige auf dem Esel der König des Lebens ist, deswegen darf sich dann auch die Freude darüber entfalten in einer Fülle von Traditionen und Bräuchen.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Palmsonntag und eine intensive Karwoche.
Franz Haringer
Leiter Papst-Geburtshaus Marktl a.I.