
Die Sozialen Medien spielen heute eine entscheidende Rolle in der Verbreitung von Informationen – leider oftmals auch in der Verbreitung von Fake News. Nachrichten, die falsch verstanden oder bewusst gefälscht weitergegeben werden. Bilder und Videos von KI generiert machen das Ganze dann noch schwieriger einzuschätzen, was wirklich wahr ist.
Freilich, eine gesunde Skepsis an den Tag zu legen ist nicht verkehrt. Es bedeutet schließlich, mit wachsamen Augen durch die Welt zu gehen, abzuwägen was richtig und falsch ist, und einen eigenen, gut bedachten Standpunkt einzunehmen. Aber kann es die Lösung sein, grundsätzlich alles anzuzweifeln? Eine Blase um sich herum aufzubauen, nur noch vermeintlich vertrauenswürdige Quellen zuzulassen? Oder nur noch anzunehmen, was ich mit eigenen Augen sehen, mit eigenen Händen anfassen kann? Wer kann helfen, da noch zu glauben und zu vertrauen? So finden wir uns im Apostel Thomas wieder, der im heutigen Evangelium diesem Zweifel Ausdruck verleiht. Er kann die Auferstehung Jesu nicht glauben, bis er ihn nicht selbst gesehen, nicht selbst seine Wunden berührt hat. Schnell wird daher aus ihm der „ungläubige Thomas“.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Diese zweifelnde Haltung können wir ehrlicherweise schon ganz gut nachvollziehen – auch für uns heute ist Zweifel etwas zutiefst Menschliches. Die Macht und Größe Gottes übersteigt unser menschliches Denken bei weitem – also völlig selbstverständlich, dass Thomas diese unglaubliche Botschaft von der Auferstehung nicht so leicht annehmen kann. Jesus jagt Thomas aber deswegen nicht davon oder blockt ab, nein er breitet seine Arme aus, hält ihm seine Hände hin, lässt sich von ihm anfassen! Er tut alles, um Thomas zu helfen, seine Zweifel zu überwinden. Ihm zu helfen, den Schritt vom Unglauben hin zum Glauben zu gehen. Jesus gibt ihm die Chance, die frohe Botschaft von seiner Auferstehung selbst zu verstehen und anzunehmen.
Und schließlich heißt es am Ende des Evangeliums: Das aber ist aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen. Ich wünsche Ihnen in dieser Osterzeit, dass das, was dort aufgeschrieben ist, Ihnen hilft deutlich zu spüren: Da wo ich zweifle, streckt mir Jesus seine Hände entgegen, damit ich glauben kann!
Text: Florian Kandler, Referent für Sakramentenpastoral und Ehe-Familie-Kinder