
Die Taufe ist das erste und wesentlichste Sakrament in der katholischen Kirche, durch sie wird das Kind oder der Erwachsene in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Bei dieser Zeremonie geht es nicht nur um die symbolische Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft sondern sie unterstreicht darüber hinaus die enge Verbundenheit mit Christus. Mehr dazu von Papsthaus-Leiter Dr. Franz Haringer in seiner Predigt zum 23. Sonntag im Jahreskreis am 5. September 2021.
Es ist ein richtiger Hingucker bei jeder Taufe, die ich spenden darf: Mit dem Zeigefinger berühre ich vorsichtig zuerst die beiden Ohren und dann den Mund des Täuflings. Das neugetaufte Kind soll von nun an seine Ohren, seine Sinne, sein Herz und seinen Verstand weit öffnen, um immer mehr vom Glauben zu hören und in ihn hineinzuwachsen. Später einmal soll es auch seinen Mund öffnen, um seinen Glauben auch an andere weiterzusagen.
Und noch etwas kommt in diesem Moment der Taufe hinzu. Zu den Berührungen wird auch noch ein Wort aus der Muttersprache Jesu gesprochen: „Effata!“ – „Öffne dich!“ Jesus von Nazaret spricht dieses Wort bei der Heilung eines Taubstummen. Im heutigen Sonntagsevangelium hören wir davon. Was damals eine körperliche Befreiung war: offene Ohren und Mund – das haben die ersten Christen dann symbolisch auf die Taufe übertragen.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Im letzten suchen wir nach dem Sinn, der alles zusammenhält. In der Taufe bekommen wir die Zusage: „Öffne dich!“ Suche den Sinn von allem, der sich schon längst auf den Weg zu dir gemacht hat! Dein Suchen wird nicht ins Leere gehen. Jesus Christus ist das schönste Angebot Gottes an dich. Ergreife es, öffne alle Sinne dafür – und zwischen Gott und Mensch werden wirklich Begegnung und Gemeinschaft wachsen können.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.
Dr. Franz Haringer
Leiter Papstgeburtshaus Marktl