
Die Sichtweise anderer Menschen auf uns ist so wenig objektiv wie die von uns auf die Anderen. Nichtsdestotrotz ist es nicht ganz unwichtig was andere Menschen von uns denken, gerade wenn wir so wie Jesus eine Mission zu erfüllen haben. Mehr dazu von Domdekan Dr. Hans Bauernfeind in seiner Predigt zum 24. Sonntag im kirchlichen Jahreskreis am 12. September 2021.
Umfragen gehören zum Alltag. Auch Jesus fragt, für wen die Menschen IHN halten — besonders seine Jünger: „Für wen haltet ihr mich?“. „Du bist der Christus!“, antwortet Petrus. Treffender kann er nicht sprechen. Jesus ist der von Gott gesalbte Retter der Menschen. Doch Jesus möchte nicht, dass die Jünger weiter davon reden. Er spürt, dass sie noch nicht verstehen, was mit dem Wort „Christus“ ausgesagt ist. Dies bestätigt sich. Als nämlich Jesus darlegt, dass er viel erleiden müsse, sogar getötet und nach drei Tagen auferstehen werde, widerspricht Petrus. Jesus erwidert ihm scharf: „Tritt hinter mich, du Satan! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“
Die Botschaft Jesu an Petrus und an uns heute lautet: Denke von Gott her. Er will Kraft und Hilfe an deiner Seite sein. Damit dies glaubwürdig ist, wird Jesus sogar das Leiden und den Tod am Kreuz auf sich nehmen. Er ist der Christus. Was Gott will, vollbringt er.
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Wenn Jesus heute sagt, dass jeder sein Kreuz tragen und ihm nachfolgen soll, so hat das nichts mit Fatalismus zu tun – nach dem Motto: Es geht dir schlecht, darum halte es einfach aus. — Es bedeutet vielmehr: Trage mit Jesus dein Kreuz. Er geht dir voraus. Gott lässt dich nicht allein. Jesus ist aus der Not und aus dem Tod auferstanden. Du bist nicht verloren. Jesus schaut auf dich. Deute dein Leben und deine Not von Jesus her.
Und wenn Jesus sagt, dass jemand sein Leben retten wird, wenn er oder sie es um seinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, dann lautet die Botschaft wiederum: Denke von Gott her. Er will das Heil der Menschen. Lass dich auf den Willen Gottes ein, der Leben rettet, der Menschen Gemeinschaft schenkt, der Frieden den Vorrang gibt, der Versöhnung zuspricht, der Segen bringt und selber grenzenlos gütig ist. So bringst Du Gottes Heil ins Leben. —
Ich bete: Jesus, hilf mir, dich immer mehr kennenzulernen, dich zu verstehen und mit dir verbunden zu leben. Jesus, stärke alle, die hinter dir nachgehen. Amen.
Domdekan Dr. Hans Bauernfeind
Leiter Seelsorgeamt