Bistum

Diamantenes Priesterjubiläum

Redaktion am 09.07.2024

DSC 9236 Foto: Christine Limmer
Pfarrer Michael Witti (2v.l.) und Dekan Heribert Schauer (4 v.l.) beglückwünschen Dr. Hans Wagenhammer zusammen mit den beiden Ministrantinnen.

Vertrauen, Hoffnung, Glaube und die Liebe: Das hat Dr. Hans Wagenhammer, bei vielen Feichtner auch als der „Muiner Hansl“ bekannt, bewogen, 60 Jahre lang den Priesterdienst auszuüben.

Am Sams­tag, 6. Juli blick­te er anläss­lich sei­nes dia­man­te­nen Pries­ter­ju­bi­lä­ums und sei­nes 85sten Geburts­tags auf ereig­nis­rei­che Jah­re zurück und zog eine Art Lebens­bi­lanz. Er ist im bischöf­li­chen Auf­trag durch die Welt gereist, war für vie­le Berei­che im Bis­tum zustän­dig und hat in der knapp bemes­se­nen Frei­zeit Zeit gefun­den um sei­nen Hobby‘s wie Berg­stei­gen, Motor­rad­fah­ren oder Wild­was­ser­raf­ting nach­zu­ge­hen. Am Peter und Paul Tag vor 60 Jah­ren, dem 29. Juni 1964 wur­de er in Pas­sau von Bischof Simon Land­ers­dor­fer zum Pries­ter geweiht. Zudem fei­ert er am 4. Juli sei­nen 85sten Geburts­tag. Am sel­ben Tag vor 60 Jah­ren fand sei­ne Pri­miz in Feich­ten statt. Beson­ders an so einem Jubi­lä­um sei es sinn­voll und rich­tig Got­tes­dienst zu fei­ern, mein­te der Jubi­lar. Ich habe bestimmt Feh­ler gemacht, aber auch Gutes bis­her hin­ter­las­sen“, resü­miert er. Es gibt vie­le Men­schen, denen ich dank­bar bin. Ich habe vie­le posi­ti­ve Rück­mel­dun­gen wäh­rend mei­ner Zeit als Pries­ter erhal­ten. Das ist gut zum Sam­meln für die Ewig­keit“, so Wagen­ham­mer. Ich habe kei­ne gro­ßen Wun­der wie in der Bibel beschwirkt. Aber manch­mal soll man die klei­nen Wun­der nicht ver­ach­ten und sie für ein gelin­gen­des Leben schät­zen ler­nen“, so Wagen­ham­mer weiter.

Mir ist bewusst, dass mei­ne künf­ti­ge Hei­mat im Him­mel sein wird.”

Dr. Hans Wagenhammer

Mir ist bewusst, dass mei­ne künf­ti­ge Hei­mat im Him­mel sein wird“, gibt Wagen­ham­mer unum­wun­den zu. Von den 15 Pries­ter­se­mi­na­ris­ten von damals, sind es inzwi­schen nur noch fünf die übrig geblie­ben sei­en. Den­noch bli­cke er mit Zuver­sicht in die Zukunft und freue sich auf jeden Tag auf Erden. Dom­probst eme­ri­tus Mon­si­gno­re Dr. Hans Wagen­ham­mer wur­de am 4. Juli 1939 auf dem Müll­ner­an­we­sen in Brunn­thal, Pfar­rei Feich­ten und Gemein­de Gar­ching, gebo­ren. Dort wuchs er mit sei­nen bei­den Schwes­tern Anni und Zen­zi auf und besuch­te die Volks­schu­le in Wald an der Alz. Jeden Tag sind wir zu Fuß in die Schu­le gegan­gen“ weiß Wagen­ham­mer zu berich­ten. Durch Reli­gi­ons­leh­rer Pfar­rer Tho­mas Brück­lmei­er wur­de sein Inter­es­se am Glau­ben und der Theo­lo­gie geweckt und er war es auch, der Wagen­ham­mer für das Kna­ben­se­mi­nar in Burg­hau­sen emp­foh­len hat. Brück­lmei­er konn­te begeis­tern, wie kein ande­rer.“, berich­tet er. Ein Jahr besuch­ter er dort die Schu­le, bevor er nach Pas­sau ins Gym­na­si­um wech­sel­te, sein Abitur mach­te und ins Pries­ter­se­mi­nar ein­trat. Am 29. Juni, damals noch ein Fei­er­tag erhielt er als einer von 15 wei­te­ren Pries­ter­an­wär­ter von Bischof Simon Land­ers­dor­fer die Pries­ter­wei­he. Sei­ne Pri­miz fei­er­te er am 5. Juli auf dem Pfarr­an­ger. Im Feicht­ner Hei­mat­buch ist dazu fest­ge­hal­ten, dass Prof. Dr. Franz Muß­ner die Fest­re­de hielt, mehr als 6000 Besu­cher anwe­send waren und über 2000 Auto­mo­bi­le gezählt wurden.

DSC 9184 Foto: Christine Limmer

Eine sei­ner ers­ten Wir­kungs­stät­ten waren die Pfar­rei­en Ober­kreuz­berg als Aus­hilfs­pfar­rer und Bad Gries­bach als Kaplan. Im Jah­re 1965 wur­de er zum wei­te­ren Stu­di­um beur­laubt, war ab 1971 wis­sen­schaft­li­cher Assis­tent an der Uni Tübin­gen, wo er 1976 zum Dok­tor der Theo­lo­gie pro­mo­vier­te. Beson­ders gut erin­ner­te er sich auch an sei­ne Zeit in Inns­bruck, in der er von Karl Rah­ner, einem katho­li­schen Theo­lo­gen und dem zwei­ten vati­ka­ni­schen Kon­zil geprägt wur­de. Auch das inten­si­ve Erle­ben der Auf­bruchs­zei­ten bei den Stu­den­ten­re­vol­ten in Tübin­gen wird ihm Zeit sei­nes Lebens in Erin­ne­rung blei­ben. Es waren 12 span­nen­de Jah­re, beson­ders zur Zeit nach dem zwei­ten vati­ka­ni­schen Kon­zil“, erin­nert er sich. Ich habe mei­nen Bei­trag zur For­schung geleis­tet“, ist er sich sicher.

Es folg­te eine kurz­zei­ti­ge Tätig­keit als Pfarr­ver­wal­ter in Künz­ing und Wal­lers­dorf, bevor ihm der Bischof 1978 Anto­ni­us Hof­mann das Amt des Regens im Pries­ter­se­mi­na­res St. Ste­fan in Pas­sau über­trug, das er erst 1992 an Josef Werk­stät­ter abgab. Es waren 14 Jah­re in denen ich gereift bin“, weiß er heute.

1988 folg­te er dem Ruf ins Pas­sau­er Dom­ka­pi­tel. KAB (Katho­li­sche Arbei­ter­be­we­gung), Erwach­se­nen­bil­dung, Diö­ze­san­rat, Bau- und Kunst­re­fe­rat, Bil­dungs­häu­ser, geist­li­cher Bei­rat, zustän­dig für die Diö­ze­san­pil­ger­stel­le, für Hoch­schul­fra­gen, Mis­si­on und Män­ner­seel­sor­ge — vie­le Auf­ga­ben hat­te Wagen­ham­mer dort und sie haben ihm alle viel Spaß berei­tet, wie er berich­tet. Doch vor allem setz­te er sich für die Jugend ein, die ihm immer wich­tig war. Die Pries­ter­an­wär­ter beglei­te­te er oft zu Exer­zi­ti­en ins Stift Admont in Österreich.

2005 wur­de er als Dom­probst ein­ge­setzt und stand dem Dom­ka­pi­tel vor. In die­ser Funk­ti­on berief er Sit­zun­gen ein, lei­te­te sie, ver­trat das Kapi­tel nach außen und wann immer es nötig war auch den Bischof. 2009 war es Zeit die Theo­rie in die Pra­xis umzu­set­zen und einen Pas­to­ral­plan zu erstel­len. Der hat sich aber nicht durch­ge­setzt“, so Wagenhammer.

DSC 9201 Foto: Christine Limmer

Als Ver­ant­wort­li­cher für die Welt­kir­che reis­te er vor 15 Jah­ren mit Wil­helm Schraml nach Bra­si­li­en um dort Bischof Dom Pau­lo einen Gegen­be­such abzu­stat­ten. Unter bra­si­lia­ni­scher Son­ne konn­te er dort auch sei­nen 70sten Geburts­tag fei­ern. Welt­kir­che auf der einen Sei­te und Orts­kir­che auf der andern – Dr. Hans Wagen­ham­mer ist es ein Anlie­gen die Fun­da­men­tal­theo­lo­gie prak­tisch anzu­wen­den. Hier hat er immer Wege gesucht, Grund­sätz­li­ches mit Aktu­el­lem auf einen Nen­ner zu brin­gen und sie den Men­schen zu vermitteln. 

Die Frei­zeit, die ihm bei den reich­hal­ti­gen Tätig­kei­ten und Ver­ant­wort­lich­kei­ten blieb, nutz­te er ger­ne für sport­li­che Akti­vi­tä­ten. Alpi­nis­tisch war er oft­mals auf den bekann­ten Klet­ter­stei­gen der bay­ri­schen und öster­rei­chi­schen Alpen unter­wegs und konn­te nicht nur den Groß­glock­ner und Groß­ve­ne­di­ger bestei­gen. Ski­fah­ren war eben­falls eine gro­ße Lei­den­schaft. Sein Kajak, mit dem er so man­che Wild­was­ser­fahrt mit Eski­mo­rol­le unter­nahm, leg­te er längst auf’s Abstell­gleis. Doch ist er immer noch mit sei­nem Auto unter­wegs, wenn auch nicht mehr ganz so häufig. 

Als Lei­ter der Diö­ze­san­pil­ger­stel­le hat er vie­le Rei­sen unter­nom­men und die Rei­sen­den als geist­li­cher Beglei­ter ins Hei­li­ge Land und die Pil­ger­or­te mit Lour­des, Assi­si oder Fati­ma begleitet. 

Vor 15 Jah­ren hat er sei­nen wohl­ver­dien­ten Ruhe­stand ange­tre­ten. Sein Amt als Dom­probst hat er damals an Hans Striedl abge­ge­ben. Doch klas­sisch war sein Ruhe­stand nie. Ich muß den Ruhe­stand immer wie­der unter­bre­chen, es ist ja noch kei­ne ewi­ge Ruhe.“ so Wagen­ham­mer ver­schmitzt. Er weiß mit sei­ner Zeit genug anzu­fan­gen. Beson­ders in sei­nem klei­nen Blu­men­gar­ten am Dom­platz ist er ger­ne zugan­ge. Die Stipp­vi­si­ten in Feich­ten wer­den jedoch weniger. 

Zum Schluss des Got­tes­diens­tes erteil­te er den Pri­miz­se­gen noch­mals in Latei­ni­scher und deut­scher Spra­che. Zum Jubi­lä­um gab es von der Pfar­rei und dem Pfarr­ver­band nicht nur gute Wün­sche, son­dern eine Kis­te vol­ler Köst­lich­kei­ten aus und um Feich­ten. Nach dem Got­tes­dienst hat er mit Fami­lie und Nach­barn das beson­de­re Jubi­lä­um gefeiert.

Text: Chris­ti­ne Limmer

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