Kirche vor Ort

Pfarrkirche Aldersbach: Sanierungsarbeiten laufen

Pressemeldung am 28.04.2020

200423_PM Sanierung Pfarrkirche Aldersbach_foto2_Karin Rankl Foto: Karin Rankl, StBA Passau

In der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Aldersbach lässt das Staatliche Bauamt Passau aktuell die durch aufsteigende Feuchtigkeit geschädigten Wandputze sanie- ren und die Leitungstrassen für die zu erneuernde Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallation herstellen.

Im Kir­chen­raum ist der Innen­putz bis zum Scha­dens­ho­ri­zont, der bis auf drei Meter Höhe geht, bereits abge­nom­men, eben­so in der Gruft und dem zuge­hö­ri­gen Trep­pen­ab­gang. Damit kön­nen die frei­ge­leg­ten Mau­er­werks­flä­chen nun gerei­nigt, mit­tels Kom­pres­sen Ent­sal­zungs­maß­nah­men durch­ge­führt und anschlie­ßend die geschä­dig­ten Wand­zo­nen neu ver­putzt wer­den. Gleich­zei­tig wur­de in der Sakris­tei die mehr­flü­ge­li­ge Schrank­an­la­ge aus der Zeit um 1730 durch Restau­ra­to­ren demon­tiert und zusam­men mit wei­te­ren Aus­stat­tungs­tei­len wie Beicht­stuhl, Bet­stüh­le und Vitri­nen in Depot­bo­xen ein­ge­la­gert. Anschlie­ßend wur­de in der Sakris­tei, in der die defek­te Fuß­bo­den­hei­zung erneu­ert wer­den muss, der Natur­stein­fuß­bo­den aus den 1970er Jah­ren samt Unter­bau in Hand­ar­beit zurück­ge­baut. Im Chor-Umgang, in der Loret­to­ka­pel­le und der St. Bern­hard-Kapel­le erfolg­te, beglei­tet durch Archäo­lo­gen, der Aus­hub von Lei­tungs­grä­ben, in denen der­zeit die Instal­la­ti­on­s­tras­sen für Elek­tro, Hei­zung und Sani­tär ver­legt wer­den, die künf­tig eine Tem­pe­rie­rung der Neben­räu­me, auch der Kapel­len, ermög­li­chen werden.

Par­al­lel hier­zu hat das Staat­li­che Bau­amt Pas­sau das Ver­ga­be­ver­fah­ren für die restau­ra­to­ri­sche Rei­ni­gung der Fres­ken, Fas­sun­gen und Stuck­or­na­men­te im Chor­be­reich ein­ge­lei­tet. Wie bereits berich­tet, wur­de bei den Unter­su­chun­gen zur Ermitt­lung des Restau­rie­rungs­um­fangs fest­ge­stellt, dass der auf Stuck und Male­rei vor­ge­fun­de­ne Ver­schmut­zungs­grad gerin­ger ist als ursprüng­lich ver­mu­tet. Allein mit einer Tro­cken­rei­ni­gung mit­tels Staub­ma­gnet und Tro­cken­rei­ni­gungs­schwamm sowie mit par­ti­el­ler bestands­pfle­gen­der Feucht­rei­ni­gung lässt sich ein gutes Restau­rie­rungs­er­geb­nis erzie­len. Frü­he­re restau­ra­to­ri­sche Über­ar­bei­tun­gen aus den Jah­ren 1911 und 1961 müs­sen damit nicht groß­flä­chig abge­nom­men wer­den, son­dern bedür­fen nur dort, wo Schä­den oder Stö­run­gen ein­seh­bar sind, einer Abnah­me in soge­nann­ter Strap­po-Tech­nik‘ mit anschlie­ßen­der Retu­sche. Ris­se wer­den gerei­nigt und mit einer Aus­mi­schung von Kalk­hy­drat und Tro­cken­pig­ment auf­ge­füllt. Für die­se an die Rei­ni­gung der Raum­scha­le im Chor­be­reich anschlie­ßen­den Arbei­ten berei­tet das Staat­li­che Bau­amt Pas­sau aktu­ell die Ver­ga­be­ver­fah­ren vor: Für die Restau­rie­rungs­ar­bei­ten an Stuck und Decken­ge­mäl­den im Chor­be­reich, für die Neu­ver­gla­sung der Fens­ter an der Süd­sei­te sowie für die Demon­ta­ge und Restau­rie­rung des rund sie­ben Meter hohen Hochaltargemäldes.

Aktu­ell hat das Staat­li­che Bau­amt Pas­sau für die Innen­re­stau­rie­rung der Asam­kir­che bereits Pla­nungs- und Bau­leis­tun­gen in Höhe von mehr als 4,5 Mil­lio­nen Euro vergeben.

Sanierungsarbeiten bisher

In der Kir­che wur­den Depot- und Werk­statt­bo­xen errich­tet, in denen nun auf zwei Ebe­nen das Kir­chen­in­ven­tar ein­ge­la­gert ist. Zum Schutz des his­to­ri­schen Boden­be­la­ges wur­den im gesam­ten Kir­chen­in­nen­raum Holz­werk­stoff-Plat­ten ver­legt, die his­to­ri­schen Brüs­tun­gen, Gelän­der sowie Tür­stö­cke erhiel­ten Schutz­be­klei­dun­gen, eben­so das Haupt­por­tal und der Neben­ein­gang als Bau­stel­len­zu­gän­ge.
Auf­wen­dig waren die Demon­ta­ge- und Räu­mungs­ar­bei­ten des Kir­chen­in­ven­tars und der Orgel. Zum Bei­spiel muss­ten Restau­ra­to­ren die Sei­ten­al­tä­re von der Men­sa bis zum Gemäl­de im Alta­r­aus­zug (= obe­rer Abschluss des Altars) demon­tie­ren, alle Aus­stat­tungs­tei­le inven­ta­ri­sie­ren, vom Staub und ggf. Schim­mel­be­fall rei­ni­gen und anschlie­ßend in den Depot­bo­xen ein­la­gern. Zur Ver­mei­dung wei­te­rer Sub­stanz­ver­lus­te an Fas­sun­gen, Ver­gol­dun­gen sowie Schnit­ze­rei­en erfolg­ten z. T. auch Not­si­che­run­gen mit Japan­pa­pier oder Kit­tun­gen an den Gegen­stän­den vor der Ein­la­ge­rung.
Die Innen­re­stau­rie­rung der Pfarr­kir­che Mariä Him­mel­fahrt in Alders­bach wird bis Ende 2024 dau­ern. Die Gesamt­kos­ten für die Restau­rie­rung wer­den auf rund 15 Mil­lio­nen Euro geschätzt. 40 Pro­zent trägt der Frei­staat Bay­ern, 60 Pro­zent die Diö­ze­se Passau.

Text: Nor­bert Sterl, ltd. Bau­di­rek­tor StBA Pas­sau
Fotos: Karin Rankl, StBA Passau

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