Weltkirche

Jede weibliche Beschneidung ist eine zuviel!

Pressemeldung am 04.02.2020

Genitalverstümmelung jo vanel auf Pixabay Foto: Jo Vanel

Frauenmissionswerk fordert mehr Einsatz für ein weltweites Ende von weiblicher Beschneidung. "Das Problem könnte binnen einer Generation verschwinden."

Uner­träg­lich nennt Mar­gret Dieck­mann-Nard­mann, Prä­si­den­tin des Päpst­li­chen Mis­si­ons­wer­kes der Frau­en in Deutsch­land (PMF), die Pra­xis der weib­li­chen Beschnei­dung oder auch Geni­tal­ver­stüm­me­lung. Zum Inter­na­tio­na­len Tag gegen Geni­tal­ver­stüm­me­lung am 6. Febru­ar (Eng­lisch: Inter­na­tio­nal Day of Zero Tole­rance for Fema­le Geni­tal Muti­la­ti­on“) for­dert das inter­na­tio­nal täti­ge katho­li­sche Hilfs­werk mehr Ein­satz von Poli­tik, Kir­che und Gesell­schaft für ein welt­wei­tes Ende der men­schen­ver­ach­ten­den Prak­ti­ken, bei denen jun­gen Mäd­chen und Frau­en die äuße­ren Geschlechts­or­ga­ne teil­wei­se oder ganz ent­fernt wer­den. Die Opfer lei­den oft ihr Leben lang unter den Fol­gen, vie­le ster­ben bei den Ein­grif­fen, bei denen auch oft die inne­ren Geschlechts­or­ga­ne ver­letzt werden.

Mädchen Afrike Ban Yido on Unsplash Foto: Ban Yido / Unsplash

Allein in die­sem Jahr, so schät­zen die Ver­ein­ten Natio­nen (UN), sind mehr als vier Mil­lio­nen Mäd­chen gefähr­det, Opfer von weib­li­cher Beschnei­dung zu wer­den. Welt­weit sind nach Schät­zun­gen der Ver­ein­ten Natio­nen rund 200 Mil­lio­nen Mäd­chen und Frau­en betrof­fen. Die UN haben sich zum Ziel gesetzt, dass Geni­tal­ver­stüm­me­lung bis zum Jahr 2030 welt­weit aus­ge­merzt sein soll.

Der Weg dahin ist noch weit“, sagt Mar­gret Dieck­mann-Nard­mann. 2018 hat­te das Frau­en­mis­si­ons­werk, das sich für die Rech­te von Frau­en und Mäd­chen welt­weit ein­setzt, eine Peti­ti­on zur Abschaf­fung weib­li­cher Beschnei­dung per­sön­lich an Papst Fran­zis­kus über­ge­ben. Beim Papst ist unser Anlie­gen auf offe­ne Ohren getrof­fen“, sagt die PMF-Prä­si­den­tin, aber es muss sich noch viel mehr tun.“ Sowohl in der deut­schen Kir­che, als auch auf poli­ti­scher und gesell­schaft­li­cher Ebe­ne müs­se es noch viel mehr Enga­ge­ment für die Men­schen­rech­te von Frau­en und Mäd­chen geben – vor allem Enga­ge­ment, das sich gegen­sei­tig ver­stär­ke. Dar­über hin­aus müs­se auf brei­ter Basis mehr Auf­klä­rungs- und Prä­ven­ti­ons­ar­beit geleis­tet wer­den, so Dieck­mann-Nard­mann, zumal auch in Krei­sen von Migran­tin­nen die vor allem im afri­ka­ni­schen und ara­bi­schen, aber auch im asia­ti­schen und latein­ame­ri­ka­ni­schen Raum vor­kom­men­de Ver­stüm­me­lung prak­ti­ziert wer­de. Vor allem gilt es, das The­ma zu ent­ta­bui­sie­ren und aus der Ecke von natio­na­len Tra­di­tio­nen‘ zu holen“, sagt die Theologin.

Es sei erfreu­lich, dass es in der ver­gan­ge­nen Jah­ren eini­ge Fort­schrit­te in die­sem Bereich gege­ben habe, betont Dieck­mann-Nard­mann. In vie­len Län­dern sei die jun­ge Gene­ra­ti­on bereits bes­ser auf­ge­klärt und weni­ger bereit, Geni­tal­ver­stüm­me­lung hin­zu­neh­men oder für die Zukunft zu über­neh­men. Das Pro­blem könn­te inner­halb einer Gene­ra­ti­on ver­schwin­den“, so Dieck­mann-Nard­mann, vor­aus­ge­setzt, dass wir alle nicht dar­in nach­las­sen, uns für die kör­per­li­che Unver­sehrt­heit, den Schutz und die Selbst­be­stim­mung von Frau­en und Mäd­chen ein­zu­set­zen.“ Das Frau­en­mis­si­ons­werk wer­de sich in sei­nen Pro­jek­ten und Kam­pa­gnen wei­ter dafür enga­gie­ren, dass Mäd­chen und Frau­en, ihre Gesund­heit erhal­ten und ihre Sexua­li­tät selbst­be­stimmt leben könnten.

Text: Frau­en­mis­si­ons­werk

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