Kirche vor Ort

Büchereientagung St. Michaelsbund

Redaktion am 14.04.2025

Buechertisch Foto: Hildegard Franz, Sankt Michaelsbund Passau

In jedem Frühjahr treffen sich die Leitungen der Sankt Michaelsbund-Büchereien der Diözese Passau auf Einladung der Diözesanstelle des Sankt Michaelsbundes zu Schulung und Informationsaustausch.

Gast­ge­ben­de Büche­rei war in die­sem Jahr die Gemein­de­bü­che­rei in Lal­ling. Lei­te­rin Anne­lie­se Klampfl freu­te sich über den zahl­rei­chen Besuch ihrer Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen – 58 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer aus 47 Büche­rei­en –, die die Gele­gen­heit nutz­ten, die 2022 neu bezo­ge­nen Räu­me im Bür­ger­haus Zeh­ent­sta­del“ in Augen­schein zu neh­men.

Nach Gruß­re­den von Pfar­rer Phil­ipp Höpp­ler und der zwei­ten Bür­ger­meis­te­rin Maria Gru­ber über­gab Diö­ze­san­bi­blio­the­ka­rin Hil­de­gard Franz das Wort an The­re­sia Hof­bau­er. Die Lei­te­rin des Refe­rats Senio­ren­seel­sor­ge im Bis­tum Pas­sau sprach über die Lebens­si­tua­tio­nen älte­rer Men­schen und wie Büche­rei­en die­sen ein Fens­ter zur Welt“ öff­nen kön­nen. Dabei wur­de rasch deut­lich, dass sich die­se Ziel­grup­pe nicht mehr wie viel­leicht noch vor eini­gen Jah­ren durch gemein­sa­me Inter­es­sen und Lebens­um­stän­de defi­niert, son­dern im Gegen­teil gera­de in ihrer Viel­falt und Hete­ro­ge­ni­tät betrach­tet wer­den muss. Vie­le Men­schen nut­zen im Ren­ten­al­ter ihre Unab­hän­gig­keit und rei­sen um die Welt, ande­re sind nicht mehr mobil oder leben in Ein­rich­tun­gen. Auch die Spra­che spielt eine gro­ße Rol­le: So man­cher akti­ve Sieb­zig­jäh­ri­ge möch­te nicht als Seni­or“ bezeich­net wer­den, Angli­zis­men wie Best Ager“ oder Sil­ver Sur­fer“ wer­den häu­fig aus­wei­chend genutzt, alt“ durch lebens­er­fah­ren“ ersetzt, von Ageis­mus“ oder Alters­dis­kri­mi­nie­rung ist die Rede. Für Büche­rei­en emp­fiehlt sich eine sen­si­ble Her­an­ge­hens­wei­se an die­se The­ma­tik: Von bar­rie­re­frei­en Räu­men, gut aus­ge­leuch­te­ten Bücher­re­ga­len und beque­men Lese-Ecken pro­fi­tie­ren alle Büche­rei­be­su­cher; Groß­druck- und Sach­bü­cher zu alters­ge­rech­ten“ The­men wie Gesund­heit und Finan­zen im Alter oder auch Tech­nik-Rat­ge­ber kön­nen schon für Jün­ge­re inter­es­sant sein. Mit Bring- und Hol­ser­vices wird auch haus­ge­bun­de­nen Per­so­nen die Mög­lich­keit gege­ben, an ihre Wunsch­lek­tü­re zu gelan­gen, auf der ande­ren Sei­te möch­ten akti­ve und mobi­le Rent­ner und Pen­sio­nä­re viel­leicht ger­ne im Büche­rei­team mit­wir­ken oder z.B. als Lese­pa­ten tätig wer­den. Auf jeden Fall sei eine Ver­net­zung und Koope­ra­ti­on mit gemeind­li­chen Senio­ren­be­auf­trag­ten und ande­ren Akteu­ren der Senio­ren­ar­beit emp­feh­lens­wert, so The­re­sia Hof­bau­er. Und es scha­de nie, Büche­rei-Fly­er mit Adres­se und Öff­nungs­zei­ten in der Arzt­pra­xis oder im Super­markt-Café auszulegen.

Franz und Mihatsch 05 04 2025 Foto: Hildegard Franz, Sankt Michaelsbund Passau

Nach der Mit­tags­pau­se beton­te Deg­gen­dorfs Land­rat Bernd Sibler, der für ein Gruß­wort die Tagung besuch­te, die Bedeu­tung von Büche­rei­en für Bil­dung und Kul­tur im Gemein­de­le­ben. Im Anschluss folg­te mit der Auf­hän­ger-Fra­ge Und, was macht IHR so?“ ein Aus­tausch in Klein­grup­pen über Aktio­nen, Pro­jek­te und Ver­an­stal­tun­gen. Hier wur­den sowohl regel­mä­ßi­ge als auch beson­de­re Akti­vi­tä­ten sowie deren prak­ti­sche Umset­zung vor­ge­stellt und dis­ku­tiert. Wäh­rend Ange­bo­te im Bereich der Lese­för­de­rung für Kin­der bereits fes­ter Bestand­teil im Pro­gramm vie­ler Büche­rei­en sind, wur­den neue Ver­an­stal­tungs­ideen für Erwach­se­ne wie etwa ein Repa­ra­tur­ca­fé, ein Wein-Lese-Abend“ oder ein zusam­men mit der Gemein­de­re­fe­ren­tin orga­ni­sier­ter Wohl­fühl-Abend für die See­le“ begeis­tert auf­ge­nom­men. Uner­läss­lich ist, die Öffent­lich­keit kon­ti­nu­ier­lich über die viel­sei­ti­gen Ange­bo­te der Biblio­the­ken zu infor­mie­ren – in Tages­zei­tung, Gemein­de­blatt und Pfarr­brief genau­so wie auf der Home­page, dem Online-Kata­log und natür­lich auch auf Insta­gram und Co.

Abschlie­ßend infor­mier­ten Hil­de­gard Franz und Max Mihatsch (Bil­dungs­re­fe­rent Sankt Micha­els­bund) über Ter­mi­ne, Pro­jek­te und Neu­ig­kei­ten aus der Diö­ze­san­stel­le und der Lan­des­fach­stel­le in Mün­chen, wobei auch das aktu­el­le Sankt Micha­els­bund-Maga­zin Treff­punkt Büche­rei“ vor­ge­stellt wur­de. Mit einem The­men­schwer­punkt Gemein­sam unter­wegs sein“ wid­met es sich dem Mot­to des Hei­li­gen Jah­res 2025 Pil­ger der Hoff­nung“ – und lädt eben­falls zu Begeg­nun­gen in den Büche­rei­en ein.

Text: Hil­de­gard Franz, Sankt Micha­els­bund Passau

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