Bistum

Wallfahrer unterwegs

Thomas König am 25.07.2019

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Diesjähriges Ziel der 3. Wallfahrt des Pfarrverbandes Haidmühle-Bischofsreut-Philippsreut war Schardenberg in Oberösterreich, dort nahmen die Wallfahrer an den Feierlichkeiten zum Fatimatag teil. Später standen noch Orgelkonzert und eine Führung im Dom St. Stephan in Passau auf dem Programm.

Zu frü­her Stun­de begrüß­te Pfar­rer Alo­is Kai­ser sehr erfreut eine statt­li­che Anzahl Pil­ger, beson­ders Pas­to­ral­re­fe­rent Franz Wie­demann und Ehe­frau. Das küh­le und reg­ne­ri­sche Wet­ter tat der fröh­li­chen Stim­mung kei­nen Abbruch. Alle freu­ten sich auf die gemein­sa­me Wall­fahrt, auf Begeg­nun­gen und Gesprä­che, auf den Got­tes­dienst und das gemein­sa­me Beten und Singen.

Im Bus erteil­te der Geist­li­che allen Teil­neh­mern den Rei­se­se­gen, dem sich Gebe­te auf dem Weg nach Schar­den­berg anschlos­sen. Pfar­rer Kai­ser über­rasch­te die Gläu­bi­gen mit einer klei­nen Weg­zeh­rung, die sehr ger­ne ange­nom­men wur­de; hat­ten doch eini­ge Wall­fah­rer noch kein Früh­stück zu sich genommen.

In Schar­den­berg ange­kom­men zeig­te sich auch hier das Wet­ter nicht von sei­ner bes­ten Sei­te, so dass die vor­ge­se­he­ne Rosen­kranz­pro­zes­si­on zur Fati­ma­ka­pel­le abge­sagt wer­den muss­te. In der voll besetz­ten Pfarr­kir­che St. Lau­renz nahm die Rei­se­grup­pe an der Fest­mes­se teil, die von P. Mag. Johan­nes Maria Haas, SDB, aus Wien zele­briert wur­de, assis­tiert von Pfar­rer Kai­ser und einem wei­te­ren Geist­li­chen. Mit dem Mari­en­lied Wir zie­hen zur Mut­ter der Gna­de“ begann der Got­tes­dienst. Die Geist­lich­keit sprach vom Weg des Lebens, der oft nicht gera­de sei, son­dern in allen Far­ben spie­le. Daher kön­ne man auch nicht immer fröh­lich sein. Doch mit einer posi­ti­ven Hal­tung kön­ne der Mensch auch Schwe­res ertra­gen, Jesus habe es ihnen vor­ge­lebt. Die Men­schen soll­ten auf­ein­an­der zuge­hen, sich gegen­sei­tig unter­stüt­zen und hel­fen. Sie sei­en ein­ge­la­den, die Hal­tung Jesus nach­zu­ah­men, so der Geistliche.

Nach dem ergrei­fen­den Fest­got­tes­dienst war zwar die See­le gestärkt, doch der Leib war noch hung­rig. In einem inmit­ten von Mais- und Getrei­de­fel­dern lie­gen­den wun­der­ba­ren Wald­schlöß­chen ließ sich die Rei­se­grup­pe das her­vor­ra­gend zube­rei­te­te Essen schme­cken, um anschlie­ßend dem Orgel­kon­zert im Dom zu Pas­sau beizuwohnen.

Es erklan­gen knapp 18 000 Pfei­fen (die größ­te Pfei­fe ist 11 m hoch) zur Ehre Got­tes. Die Orgel im Dom St. Ste­phan wur­de 1928 mit 208 Regis­tern erbaut und wiegt 35 Ton­nen. Das Klang­kon­zept mit fünf unter­schied­li­chen Teil­or­geln ist einzigartig.

Anschlie­ßend nah­men die Wall­fah­rer an einer Dom­füh­rung mit Alo­is Brun­ner, Lei­ter Kunst­re­fe­rat Bis­tum Pas­sau, teil, wel­cher mit sei­nem freund­li­chen Wesen die Pil­ger­grup­pe umfas­send infor­mier­te und sou­ve­rän ihre Fra­gen beant­wor­te­te. Das Bis­tum Pas­sau, so Brun­ner, sei das zweit­kleins­te Bis­tum in der BRD, wel­ches im Jah­re 739 vom Hl. Boni­fa­ti­us gegrün­det wur­de. U. a. infor­mier­te er über die spät­go­ti­schen und baro­cken Stil­epo­chen, über den gro­ßen Stadt­brand im Jah­re 1662, bei dem der goti­sche Dom stark beschä­digt wur­de. Unter Bischof Wen­zel von Thun begann 1668 der baro­cke Wie­der­auf­bau. Der jet­zi­ge Dom wur­de nach 35 Jah­ren fer­tig­ge­stellt. Auch infor­mier­te er über die ver­gol­de­te und aus Holz geschnitz­te wun­der­schö­ne Kan­zel sowie den Altar­raum, wel­cher eine Höhe von 48 m hat. Der Hoch­al­tar wur­de nach dem 2. Welt­krieg ent­wor­fen und sei aus Pap­pel­holz geschnitzt, so Brunner.

Nach der Dom­füh­rung erwar­te­te die Wall­fah­rer strah­len­der Son­nen­schein, die Regen­schir­me wur­den ver­staut und der Rei­se­bus steu­er­te ein gemüt­li­ches Cafe an. Bei einem herr­li­chen Pan­ora­ma­blick auf die Drei­flüs­se­stadt Pas­sau genoss die Rei­se­grup­pe lecke­ren Kuchen und Kaffee.

Als letz­tes Wall­fahrts­ziel besuch­ten die Wall­fah­rer die Fati­ma­ka­pel­le im Fron­wald zu Schardenberg.

Zuvor wur­den die Pil­ger von Pfar­rer Kai­ser über die Kapel­le infor­miert. 1939 habe hier eine Pries­ter­wei­he statt­ge­fun­den. In der Nacht davor hät­ten Hit­lers Scher­gen den gesam­ten Kir­chen­schmuck und ‑fah­nen abge­ris­sen und in den Fron­wald gewor­fen. Die Gläu­bi­gen wären am Fei­er­tags­nach­mit­tag pro­test­ar­tig zur Mai­pro­zes­si­on her­bei­ge­strömt. Etwas spä­ter habe es ein Tro­cken­ge­wit­ter gege­ben; ein Blitz schlug in den Mai­baum ein und alle NS-Sym­bo­le sei­en her­un­ter­ge­fal­len. Auch schlug ein Blitz in den Fron­wald ein, wo die zer­ris­se­nen Kir­chen­fah­nen lagen; die Men­schen hät­ten dar­in ein Got­tes­ur­teil erkannt.

Da die Zahl der Pil­ger stark zuge­nom­men hat­te, sei die Kapel­le 1945 erneu­ert und 1951 geweiht wor­den. Die Sta­tue in der Fati­ma­ka­pel­le wur­de von 1000 Kin­dern von Fatima/​Portugal nach Schar­den­berg gebracht. An jedem 13. der Mona­te Mai bis Okto­ber wer­den die Fati­ma­ta­ge gefei­ert, so Pfar­rer Kai­ser am Schluss sei­ner Informationen.

Mit einer Andacht und dem Lied Maria breit den Man­tel aus“ ende­te die Pfarr­ver­bands­wall­fahrt nach Schar­den­berg und die Heim­rei­se wur­de ange­tre­ten. Den Gläu­bi­gen blie­ben vie­le Ein­drü­cke und spi­ri­tu­el­le Erfah­run­gen wäh­rend der Wall­fahrt in guter Erinnerung.

Text und Fotos: Ute Rum­mel (Schrift­füh­re­rin im Pfarr­ge­mein­de­rat Pfarr­ge­mein­de St. Maxi­mi­li­an Haidmühle)

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