Weltkirche

Weltwärts – eine einmalige Chance für alle Beteiligten

Pressemeldung am 11.02.2020

IMG 1501 Foto: Andreas Paul
Die Freiwilligen zusammen mit Christine Krammer und Andreas Paul

"Ich will erstmal reisen“, das ist die Antwort vieler junger Menschen, auf die Frage, was sie nach der Schule, der Ausbildung oder dem Studium vorhaben. Manche suchen dabei mehr als Erholung und Urlaub, sie wollen statt dessen erfahren, wie Menschen andernorts leben. Was sie bewegt, welche Nöte sie haben oder auch wie Menschen in nicht so privilegierten Regionen der Welt ihr Leben meistern. Und mit weniger, dennoch ein erfülltes Leben führen.

Die Diö­ze­se Pas­sau ermög­licht seit vie­len Jah­ren jun­gen Men­schen die­se Mög­lich­keit. Das Refe­rat Welt­kir­che des Bis­tums Pas­sau hat in der Zusam­men­ar­beit mit dem Bun­des­mi­nis­te­ri­um für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung eine Mög­lich­keit gefun­den und ent­sen­det die Jugend­li­chen über das staat­li­che Pro­gramm welt­wärts“. Zwölf jun­ge Frau­en und Män­ner mach­ten sich vor einem hal­ben Jahr auf den Weg nach Boli­vi­en, Para­gu­ay und Peru. Über ihre lebens­ver­än­dern­de Rei­se haben sie jetzt Zwi­schen­bi­lanz gezo­gen. Chris­ti­ne Kram­mer, Lei­te­rin des Refe­rats Welt­kir­che und Andre­as Paul, Men­tor für Lehr­amts­stu­die­ren­de, haben die jun­gen Welt­wärts­ler“ besucht. Zusam­men haben sie sich auf die 32stündige Rei­se nach Süd­ame­ri­ka gemacht.

Deutsch­land­weit koope­rie­ren die Bis­tü­mer und vie­le Orden seit 2008 mit dem ent­wick­lungs­po­li­ti­schen Frei­wil­li­gen­dienst welt­wärts“, erklärt Chris­ti­ne Kram­mer, die Ver­ant­wort­li­che für den Frei­wil­li­gen­dienst im Bis­tum Pas­sau. In unse­rem Bis­tum sind es zwölf Jugend­li­che, die seit einem hal­ben Jahr in Süd­ame­ri­ka sind und sich dort in ver­schie­de­nen Ent­wick­lungs­pro­jek­ten der katho­li­schen Kir­che enga­gie­ren. Damit die Jugend­li­chen gut vor­be­rei­tet in ihren Ein­satz­stel­len ankom­men, wer­den sie bereits in Deutsch­land in Fort­bil­dungs­kur­sen auf den Aus­lands­auf­ent­halt vor­be­rei­tet und müs­sen vor Ort zunächst Sprach­kur­se absol­vie­ren. Und auch ansons­ten müs­sen sich die Jugend­li­chen auf ein ganz neu­es Leben ein­stel­len. Die Unter­brin­gung ist sehr ein­fach, das Essen anders und viel Armut umgibt die jun­gen Men­schen, die sie so noch nicht gese­hen haben. Das gemein­sa­me Arbei­ten, das von­ein­an­der Ler­nen und das gemein­sa­me Gebet bringt so man­che Her­aus­for­de­rung mit sich.

Wäh­rend des Auf­ent­hal­tes blei­ben die Frei­wil­li­gen mit der Ver­ant­wort­li­chen Chris­ti­ne Kram­mer in Kon­takt, damit Fra­gen und Pro­ble­me schnell geklärt wer­den kön­nen. Über die Vor­be­rei­tung und Beglei­tung hin­aus gibt es nach einem hal­ben Jahr ein Tref­fen mit den Frei­wil­li­gen zu einem sie­ben­tä­gi­gen Zwi­schen­se­mi­nar. Die Frei­wil­li­gen sind dank­bar für die Mög­lich­keit zu hören, wie es den ande­ren in den Ein­satz­stel­len geht und zusam­men mit den Kurs­lei­tern zu beden­ken und zu ver­ar­bei­ten, was sie beschäftigt. 

IMG 1621 Foto: Andreas Paul

Im Fran­zis­ka­ner­klos­ter von Tara­ta ging es eine Woche lang um die Erleb­nis­se und Erfah­run­gen der Frei­wil­li­gen. Vier von ihnen sind in Para­gu­ay, arbei­ten dort in der Sup­pen­kü­che der Pfar­rei Cam­po Nue­ve und sor­gen dafür, dass Kin­der aus benach­tei­lig­ten Fami­li­en nach der Schu­le eine war­me Mahl­zeit bekom­men, wei­ter­hin hel­fen sie in einem Kin­der­hort den Schü­lern bei ihren Haus­auf­ga­ben. Fünf Frei­wil­li­ge sind in Peru und unter­rich­ten an den Vor­mit­ta­gen in Schu­len der Orga­ni­sa­ti­on Cir­ca“ Eng­lisch, an den Nach­mit­ta­gen arbei­ten sie in den Kin­der­hei­men, die zu den Schu­len gehö­ren. Drei Frei­wil­li­ge sind in der boli­via­ni­schen Klein­stadt Camar­go, eben­falls in Kin­der­hei­men im Ein­satz und küm­mern sich nicht nur um die Haus­auf­ga­ben, son­dern auch um die Frei­zeit­ge­stal­tung der Kinder. 

Eine ers­te Zwi­schen­bi­lanz konn­ten die frei­wil­li­gen Hel­fer vor­erst zie­hen: Die Erfah­run­gen, die wir hier machen, wer­den uns unser gan­zes Leben lang begleiten“. 

Neben dem Rück­blick auf die Erfah­run­gen des ers­ten hal­ben Jah­res ging es auch um die Pla­nung von Pro­jek­ten im zwei­ten Halb­jahr. Die Frei­wil­li­gen haben daheim in ihren Fami­li­en und bei Freun­den flei­ßig Spen­den gesam­melt und die Gele­gen­heit genutzt, im Zwi­schen­se­mi­nar ihre Pro­jek­te zu pla­nen. Geplant sind bei­spiels­wei­se Pro­jek­te zur Zahn­ge­sund­heit, bei denen die Kin­der in den Hei­men sowohl Kur­se zur Zahn­pfle­ge als auch Zahn­arzt­be­su­che machen, ein Bas­ket­ball­platz, die Sanie­rung von Dusch­räu­men und Toi­let­ten, Wan­de­run­gen und Schwimm­bad­be­su­che oder eine Tom­bo­la zur Wei­ter­fi­nan­zie­rung der Suppenküche.

Mit ihrem Ein­satz ver­bes­sern die Frei­wil­li­gen in klei­nen Schrit­ten, die teils sehr schwie­ri­gen Lebens­be­din­gun­gen der Kin­der in den Ein­rich­tun­gen. Für sie selbst ändert sich aber auch etwas, ein Bei­spiel dafür fasst einer der Teil­neh­mer so zusam­men: Vie­le mei­ner Freun­de sehen die Kir­che kri­tisch oder leh­nen sie ganz ab, mein Kir­chen­bild hat sich sehr geän­dert: Ich erle­be die Kir­che als Gemein­schaft, die sich um Kin­der, die kaum Chan­cen haben, kon­kret und prak­tisch küm­mert, damit sie eine Chan­ce im Leben haben.“

Text: Andre­as Paul

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